Kapitel 44

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Riku ging jeden Tag mit Samu ins Krankenhaus, doch Samu sah, dass es Riku schwer fiel, Lenja zu berühren, geschweige denn mit ihr zu Kuscheln. Weshalb Riku es auch liess oder Lenja nur kurz auf seine Brust legte. Es war die Hölle für Riku, durch die er gerade ging, weil er doch so viel mehr möchte. Lenja nie mehr los lassen, sie knuddeln und mit Küssen überhäufen. Dabei, dachte er jedoch auch an Lenja. Was, wenn sie nicht zu ihnen durfte? Wie wäre es für die keine Maus, nach der Zeit, in der sie anfing eine Bindung zu ihnen aufzubauen, wenn sie auf einmal nicht mehr kamen, weil der Bescheid negativ ausfällt? Riku hasste sein Gefühlschaos, was ihm schon wieder Tränen in die Augen trieb. „Schscht...Alles wird gut!“ Samu legte den Arm um Riku und küsste seine Haare. „Sag mir, was ich tun kann, um dir den Schmerz in deiner Brust zu nehmen. Es tut mir so verdammt weh, dich so zu sehen. Ich vermisse deine wunderschön strahlenden Augen, die mich so voller Liebe ansehen. Sag mir, was ich tun kann und ich mache es.“ Samu vergrub seine Nase in Rikus Haaren. „Weihnachten. Ich möchte einfach nur dieses Weihnachten, welches du dir gewünscht hast. Egal wie. Hauptsache, wir feiern alle zusammen und ich habe für ein paar Stunden, ein bisschen Ablenkung.“ Riku strich über Lenjas Kopf. Sie war jetzt mehr als eine Woche alt und machte sich prächtig. Wahrscheinlich konnten sie nach den Feiertagen damit anfangen, sie mit dem Fläschchen zu füttern. Es kam Lenjas Entwicklung, ausserhalb von Mamas Bauch, zu gute, dass sie all die kritischen Phasen schon durch hatte, als sie es auf einmal so eilig hatte. Es ging vor allem noch darum, an Gewicht und Grösse zu zulegen. Neben der Tatsache, von dem die Kleine noch nichts mit bekam, wohin sie kam, wenn sie so weit war, um das Krankenhaus zu verlassen. Elsa hoffte so sehr, dass es Samu und Riku werden. Sie konnte sich keine besseren Eltern für die Kleine vorstellen, als die beiden Männer, die so voller Gefühle steckten und diese auch raus liessen, ohne sich dafür zu schämen. Genau wie Riku es gerade tat. Es war Abend und Elsa war die Einzige die da war. Rikus Schmerz, war bis hier greifbar. Sie konnte nur erahnen, wie schwer es war, wenn man auf etwas wartet, was man sich so sehr wünscht und die Chancen dafür, dass man es bekommt, fünfzig zu fünfzig stehen. Elsa hatte es vom ersten Tag an gesehen, wie sehr Rikus Herz sich an Lenja hängte. „Ich denke, ihr solltet eine Pause machen.“ Elsa strich Riku beruhigend über den Rücken. „Geht nach hause und ruht euch aus. Es waren anstrengende Tage. Gönnt euch mal einen Tag oder auch Zwei, Pause von dem ganzen Stress ins Krankenhaus zu fahren und eure Gefühle und Emotionen zu strapazieren. Seit dem Unfall, habt ihr euch keine Ruhe gegönnt.“ Samu und Riku, sahen Elsa nur an. „Das ist eine Verordnung von mir. Ich möchte euch die nächsten beiden Tage, nicht hier sehen. Lenja wird es euch verzeihen. Ausserdem braucht sie euch ausgeruht und nicht emotional am Ende. Das spürt sie.“ Riku sah auf die kleine Maus, die auf Samus Brust schlief. „Tut mir leid, Prinzessin.“ Sanft küsste er Lenjas Köpfchen und verliess dann, ohne ein weiteres Wort, die Station. Samu atmete tief durch und sah Elsa entschuldigend an. „Ihr seit nicht die Ersten, die hier eine emotionale Achterbahn durchfahren.“ Elsa nahm das schlafende kleine Bündel und legte es in das Bettchen. „Ich meinte es ernst, Samu. Zwei Tage, dann sehen wir uns wieder.“ Samu nickte und ging auf die Suche nach Riku, der nicht, wie erwartet, draussen auf dem Flur stand.
In der dunklen Kälte, fand er ihn. Mit verweinten Augen und einem Blick voller Sehnsucht. „Ich halte dich.“ Mit diesen Worten, nahm er seinen Mann in den Arm und hielt ihn einfach nur fest, bevor sie nachhause fuhren.
„Tut mir leid, Samu.“ Samu schloss die Haustür und drehte sich erstaunt zu Riku um. „Wofür entschuldigst du dich?“ In den letzten Tagen, wollten die Tränen einfach nicht mehr aus Rikus Augen verschwinden. „Hey Süsser!“ Samu umfasste Rikus Gesicht und hauchte einen Kuss auf seine Lippen. „Ich möchte so gerne mit dir gemeinsam stark sein, damit du es nicht allein und für mich auch noch, sein musst. Doch es geht gerade einfach nicht.“ - „Die nächsten beiden Tage, sind wir einfach mal nicht stark. In Ordnung? Morgen kriechen wir mal gar nicht aus dem Bett. Und übermorgen, gehen wir auf den Weihnachtsmarkt. Kaufen irgendwelchen Unsinn, trinken heisse Schokolade, küssen uns wie frisch verliebte unter dem Mistelzweig, gehen Schlittschuhlaufen und...“ Rikus salzig schmeckenden Lippen, stoppten Samu in seinem Redefluss. „Ich liebe dich!“ Nuschelte Riku an Samus Lippen. „Das weiss ich doch. Und ich liebe dich! Möchtest du das alles machen?“ Riku nickte und biss sich auf die Lippen. Ein leichtes Lächeln, legte sich auf sein Gesicht. Und danach, würde Samu für Riku Weihnachten zu ihnen nachhause bringen.

Samu, wie auch Riku spürten, wie entspannend es war, mal einen Tag nicht zu müssen, sondern mal wieder zu dürfen. Riku schien es nötig zu haben, einfach mal wieder schlafen zu können, ohne auf eine bestimmte Zeit aus dem Bett zu kriechen. Weshalb Samu ihn auch schlafen liess, als er selber erwachte. Wusste Samu ganz genau, dass Riku in den letzten Nächten, schlecht oder kaum schlief. Samu ging während dem eine Runde Laufen und liess sich die kalte Winterluft um die Nase wehen. Das tat gut. Die letzten Tage, seit sie aus dem Krankenhaus entlassen wurden, lief nach einem strengen Zeitplan ab. Am Morgen, wenn möglich ausschlafen und etwas Zeit für sich haben, bevor es dann zu Lenja ins Krankenhaus ging. Da sie beide, vor allem Riku, immer noch an den Folgen des Unfalls zu knabbern hatten, zerrte dies zusätzlich an ihren Substanzen, die nicht wirklich vorhanden waren.
Ein verschlafenes Murmeltier, kam Samu von oben entgegen, als er durch die Terrassentür kam. „Guten Morgen mein Süsser. Warum bist du denn schon auf?“ Samu ging strahlend auf seinen Mann zu und schloss ihn in seine Arme. „Sorry, ich bin etwas verschwitzt.“ Nuschelte Samu in Rikus Haare. Riku schien es nicht zu stören, denn er schmiegte sich fest in Samus Arme. Der einzige Ort, an dem er zur Ruhe kam und sich in Sicherheit fühlte. „Geht es dir gut?“ Samu drückte Riku leicht von sich weg und musterte ihn. Er sah erholter und was Samu am meisten freute, viel entspannter aus, als die letzten Tage und vor allem seit gestern. Liebevoll, strich er Riku durch die Haare. „Besser. Danke!“ Riku berührte nur kurz Samus Lippen. „Bin ich froh. Ich habe mir gestern echte Sorgen gemacht. In einem solchen Zustand, habe ich dich noch nie erlebt.“ Immer wieder, strichen Samus Hände durch Rikus Haare. „Ich wollte nicht, dass du dir Sorgen machst. Tut mir leid!“ Samu schüttelte nur leicht den Kopf. „Du musst dich nicht entschuldigen. Es ist gut, dass es endlich aus dir raus kam. Und jetzt krabbelst du wieder ins Bett und dein Mann bringt dir Frühstück, wenn er geduscht hat.“ Riku legte den Kopf schräg und biss sich auf die Lippe. „Und wenn dein Mann gerne mit dir Duschen würde?“ Auf Samus Lippen, legte sich ein freches Grinsen. „Dann darf er das gerne tun. Dein Mann, würde sich sehr freuen.“ Samu umfasste Rikus Hand und nahm ihn mit sich hoch, nach oben. „Ich habe eine Idee.“ Samu küsste die Stelle hinter Rikus Ohr. „Wir frühstücken in der Badewanne. Mach du schon mal das Bad bereit und ich hole uns Frühstück.“ Gesagt, getan. Es gab ein ausgiebiges Badevergnügen, mit leckerem Frühstück. „Ist das herrlich, einmal nicht auf Zeit, irgendwo zu sein. Verstehe mich nicht falsch, ich gehe gerne zu Lenja ins Krankenhaus, aber es hat mich immer mehr gestresst, nach dem wir kaum Zeit hatten, uns zu erholen, nach dem Unfall.“ - „Deshalb gehören die beiden Tage nur uns beiden. Dann wirst sicher wieder genügend Kraft haben, um für Lenja da zu sein, auch ohne zu wissen, was die Zukunft bringt.“ Das klang so einfach, wenn Samu es sagte. „Bist du noch etwas weiter für uns beide stark?“ Samus Arme, schlangen sich fester um Rikus Körper. „So lange wie es nötig sein wird.“ Sanfte Küsse, landeten auf Rikus Schulter. „Danke!“ Flüsterte Riku. „Nicht dafür, Süsser. Wir sind ein Team.“ Riku drehte sich in Samus Armen, zu diesem um, damit er seinen Mann ansehen konnte. „Ich bin so froh, dass ich dich habe!“ Wieder überliefen seine Augen mit Tränen. „Nicht weinen, Rik. Ich bin immer für dich da! Das habe ich dir an unserer Hochzeit geschworen.“ Samu küsste sich über Rikus Gesicht und drückte ihn fest an sich.
Der Rest des Tages, bestand aus einem kleinen Spaziergang und Kuscheln im Bett. Genau so, wie Samu es Riku versprochen hatte. Eine weitere, erholsame Nacht, in der Riku endlich wieder durchschlief und nicht von Träumen geplagt wurde, ging in den nächsten Tag über, der nur ihm und Samu gehörte. Wie Samu es vorausgesagt hatte, gingen sie nach einem ausgiebigen Frühstück, welches ganz nach ihrem Geschmack, aus morgendlichem Sex und Essen im Bett bestand, in die Stadt.

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