Kapitel 55

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„Wir packen das, Rik.“ Samu fasste nach Rikus Hand, die er nervös knetete. Heute stand ihre Prüfung an, in der sie sich als Lenjas Papas beweisen mussten. Es waren nur noch zwei Tage, bis Silvester und die beiden wollten einfach nicht mehr länger warten, bis sie Lenja mit nehmen konnten. Zumal es ihr gut ging, sie nun selber trank und sich dadurch noch besser entwickelte. Ausserdem, zerrte dieses ewige hin her, schon ganz schön an der Substanz. Sie wollten endlich ihre Privatsphäre zu Dritt, die ihnen so wichtig war. Samu und Riku waren sicher, dass es auch zu Lenjas Vorteil sein wird und sie noch besser zur Ruhe kam, wenn nicht so viel Trubel um sie herum war. „Wenn du möchtest, werde ich Lenja baden.“ Machte Samu seinem Mann den Vorschlag. Riku schüttelte den Kopf. „Ich bekomme das schon hin. Ein bisschen wird ja wohl die Beziehung zwischen Eltern und Kind und unsere Liebe für Lenja, auch noch eine Rolle spielen. Hoffe ich zumindest.“ Samu drückte Rikus Hand etwas fester, bevor er sie von Riku löste, um ins Parkhaus zu fahren. „Ganz bestimmt, Schatz.“ Samu strich durch Rikus Haare und gab ihm einen Kuss, dann stieg er aus. Hand in Hand, liefen sie durch die Flure, die sie im Schlaf entlang gehen konnten. Frau Koskinen erwartete die beiden vor der Säuglingsstation. Drinnen, herrschte reges Treiben. Es hatte wohl einiges an Nachwuchs gegeben, die letzte Nacht. Rikus Stirn, legte sich in Runzeln, als er Elsa mit Lenja auf dem Arm, auf und ab gehen sah, während diese, mit hochrotem Kopf, ihren Unmut kundgab. Sie mochte es nicht, wenn es so hektisch um sie war. Das hatte Riku in den letzten Wochen, des Öfteren beobachtet. Elsa hatte ihnen erklärt, dass dies mit Lenjas stressigem Start ins Leben, zusammenhängen kann. Riku und Samu, waren sich einig, dass sie Lenja, wenn sie dann Zuhause ist, ganz viel Ruhe gönnten, um richtig anzukommen. In der Hoffnung, dass sie so ihr kleines Trauma schnell und besser überwinden wird. Elsa wirkte erleichtert, als sie Riku entdeckte, der vor Samu die Station betrat. „Schau mal Lenja, jetzt sind deine Papas da.“ Elsa überreichte Riku die Kleine. Frau Koskinen beobachtete gespannt das Vorgehen. „Hey Maus, Papa ist da.“ Riku gab Lenja einen Kuss auf die Wange, bevor er sie an seine Brust legte. „Schscht, ist ja gut. Ich weiss, dass du es nicht magst, wenn so viel läuft.“ Riku redete mit sanfter und ruhiger Stimme, mit Lenja, die nur noch leicht wimmerte und sich unruhig an Rikus Brust wand. Rikus Hand, strich immer wieder über Lenjas Rücken, während er sie sanft hin und her wiegte. Samu war so stolz auf seinen Mann, der der geborene Papa war. Mit welcher Selbstverständlichkeit er Lenja eben zu sich nahm, ohne zu fragen, was sie hat und was er tun soll, war immer wieder erstaunlich. Samu ging nun auch zu seiner kleinen Familie, während Frau Koskinen und Elsa, sich im Hintergrund hielten. Samu liess seine Hand über Rikus Rücken gleiten und liess sie an seiner Seite ruhen. Die andere Hand, strich über Lenjas Rücken, während er ihr einen Kuss in die Haare gab. Er liebte ihre Haare schon jetzt. Sie waren weich und irgendwie flauschig. „Guten Morgen mein süsses Mädchen.“ Lenja drehte den Kopf Samu zu und sah ihn mit ihren verweinten Augen an. „Hattest du einen schlechten Start in den Tag? Ganz bald, wird es etwas ruhiger und deine Papas, haben ganz viel Zeit für dich.“ Samus Kopf lag auf Rikus Schulter, der seine Haare küsste, während Samu mit ihrer Tochter sprach. „Freust du dich? Wir uns auch, kleiner Schatz.“ Samu sah zu Riku, der ihn verliebt an sah. „Wenn ich es nicht besser wüsste, würde man nicht sehen, dass die Drei sich erst seit knapp drei Wochen kennen.“ Frau Koskinen war immer wieder erstaunt, über die beiden Männer, die mit diesem kleinen Baby umgingen, als hätten sie dies schon so oft gemacht, wie auf einer Bühne zu stehen. „Ist es ein ungünstiger Zeitpunkt?“ Frau Koskinen sah zu Schwester Elsa. „Ideal ist es bestimmt nicht. Lenja hatte eine schlechte Nacht, da einiges los war hier und wir dann auch nicht so viel Zeit für sie hatten.“ Elsa betrachtete die beiden Männer, wie so dort standen und völlig innig und in den Moment versunken waren. „Mir würde allein diese Situation und alles andere, was ich schon gesehen habe, reichen um das Ganze abzuschliessen.“ Frau Koskinen, war ziemlich hin und her gerissen. Solche Momente, fand sie wichtiger und sagten mehr aus, als ob die beiden Profis beim Baden waren. Das Fläschchen geben, konnten sie schon mal, was sie gesehen hatte, als sie einen Überraschungsbesuch machte. Wie wichtig den beiden ihre Tochter war, zeigte allein die Tatsache, dass sie ihr eigene Kleidung und die süsse Spieluhr mit brachten.

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