„Sagt mal, habt ihr den halben Haushalt mit gebracht?“ Lachte Liisa auf, als Samu und Riku, voll gepackt bei ihnen ankamen. „Ihr wollt sie aber nicht für immer bei uns lassen.“ Mikko konnte sich ebenfalls kaum mehr halten vor Lachen. „Ganz bestimmt nicht. Es fällt uns schon schwer genug, sie für zwei Tage, weg zu geben.“ – „Deshalb, habt ihr so viel Kramm angeschleppt?“ Liisa stiess Mikko in die Seite. „Ich darf euch daran erinnern, wie viel wir mit nehmen mussten, als Emmi mit uns verreiste.“ Darauf, hatte Mikko nichts mehr zu sagen. „Das Kuschelnest ist ganz wichtig. Sie liebt es und darin, lässt sie sich gut beruhigen. Schoppen und Pulver haben wir genügend eingepackt und dazu aufgeschrieben, wie viel und wann sie ihre Mahlzeiten bekommt.“ – „Lenja schläft am liebsten im Schlafsack und auf dem Bauch. Aber sie dreht sich meist in die Position, in der es ihr am wohlsten ist. Alles, was sie zum Schlafen braucht, ist hier drinnen.“ Ergänzte Riku. „Ach ja, Lenja schläft immer noch nicht gerne, wenn es ganz dunkel ist.“ Mikko und Liisa nickten. „Wir werden das hin bekommen. Vergesst nicht, wir haben schon zwei Kinder, bis hier hin, nicht schlecht gross bekommen.“ Samu strich sich durch die Haare. „Tut uns leid. Es ist nicht gerade einfach, Lenja hier zu lassen. Was nichts mit euch zu tun hat.“ – „Das wissen wir.“ Liisa stand auf und setzte sich neben Samu. „Wir werden Lenja mit unserer Liebe und Fürsorge überschütten und auch ganz viel Kuscheln. Emmi wird uns dabei unterstützen. Sie ist ganz vernarrt in Lenja und freut sich schon seit Tagen darauf, dass sie endlich zu uns kommt.“ Samu lächelte, als in dem Moment, Emmi nach unten kam. „Na Grosse? Wirst du auf Lenja Acht geben?“ Emmi nickte heftig und kletterte auf Samus Schoss. „Ich werde ganz lieb sein zu Lenja.“ Liebevoll strich sie über Lenjas Haare. Samu küsste die blonden Locken. „Ich denke, wir sollten gehen. Es wird nicht einfacher.“ Kurz noch einmal sein Patenkind durch knuddeln, dann nahm Samu sein Mädchen auf den Arm. „Papa hat dich ganz doll lieb. Sei lieb zu deiner Paten Familie. Sie haben dich fast genau so lieb, wie wir. In zwei Tagen, sind wir wieder bei dir, mein süsser Schatz.“ Samu überschüttete Lenja mit Küssen, bevor er sie wieder Riku gab, der sie einmal fest an sich drückte und ihr ebenfalls sagte, wie sehr er sie lieb hatte. „Ihr ruft an, wenn etwas ist. Jeder Zeit.“ Liisa nahm Lenja von Riku entgegen. „Versprochen. Das werden wir. Aber es wird nichts sein. Entspannt euch und geniesst bitte die Zeit, die ihr gemeinsam habt. Nicht immer an euer Mädchen denken, sondern an euch beide.“ Samu und Riku nickten einstimmig. Dazu mussten sie sich wohl erst einmal in Stimmung bringen. „Bis bald Süsse.“ Sie küssten Lenja ein letztes Mal und verliessen dann das Haus.
Samu atmete tief durch, als er sich ins Auto setzte. Er hätte nicht gedacht, dass es einmal so schwer sein würde. „Lass uns zum Hafen fahren und mit dem Boot raus gehen, um uns den Wind um die Nase zu wehen. Ich habe eine Kleinigkeit dazu eingepackt.“ Samu sah zu Riku und strich ihm durch die Haare. „Das ist eine gute Idee.“ – „Sie war ja auch von mir.“ Grinste Riku, was Samu ebenfalls ein Lächeln entlockte.
Riku sah immer wieder zu Samu, der sehr bedrückt zu sein schien. Ob es die richtige Entscheidung war? Wenn sich Samu nicht entspannen konnte, hatte das Ganze nämlich keinen Sinn. „Schatz, warte kurz.“ Samu blieb stehen, als sie den Hafen erreicht hatten und auf dem Weg zu Samus Boot waren. „Wenn du das alles nicht möchtest, dann lassen wir es und holen Lenja wieder ab, wenn wir fertig sind mit der Bootsfahrt.“ Samus Stirn legte sich in Runzeln. „Warum das denn?“ – „Weil ich eigentlich dachte, dass du dich auf diese zwei Tage freust. Was gerade nicht danach aussieht. Ich habe mich eigentlich sehr darauf gefreut, Zeit mit dir alleine zu verbringen. Wir können auch mit Lenja unseren Hochzeitstag feiern.“ Samu schlug sich innerlich gegen die Stirn. Was war er nur für ein Idiot. Riku freute sich so sehr auf heute und er zeigte ihm nicht mit einer Geste, dass er sich auch freute. Samu liess die Tasche zu Boden sinken und schloss die Lücke zwischen ihnen beiden. „Ich bin ein Arsch. Tut mir leid.“ Die Hände an den Wangen von Riku, sah er diesen fest an. „Ich freue mich so sehr auf die zwei Tage mit dir. Und mit keinem Wort, habe ich es dir gesagt oder gezeigt.“ Ein liebevoller Kuss folgte darauf. „Von nun an, werde ich die zwei folgenden Tage geniessen. Ich verspreche es dir!“ – „Ich nehme dich beim Wort. Und wenn nicht, werde ich schon dafür sorgen, dass du abschalten und geniessen kannst.“ Um seine Worte zu unterstreichen, liess Riku seine Hände unter Samus Shirt wandern und knabberte an seinem Hals. Dabei war es ihm egal, wenn sie hier in der Öffentlichkeit waren und beobachtet werden konnten. „Das mit der Ablenkung, wirst du bestimmt bestens hinbekommen.“ Seufzte Samu und schloss die Augen. „Dann lass uns jetzt dein Boot entern und dann bekommst ganz viel Ablenkung von deinem Mann.“ Rikus Zunge, zog eine feuchte Spur über Samus Hals, bis zu dessen Ohr. „Lass das, Süsser. Wir sind hier so öffentlich, wie man nur sein kann.“ Samu drückte Riku leicht von sich weg. „Du hast mir die Freude wieder zurück gebracht. Danke! Und sorry noch einmal.“ Rikus Finger lag sofort auf Samus Lippen. „Ich will nichts mehr hören. Ich vermisse unser Mädchen auch. Doch jetzt, will ich einfach nur Mann und Liebhaber sein.“ Samu schnappte nach Rikus Lippe, die er mal wieder mit seinen Zähnen malträtierte. „Das klingt verdammt verführerisch, wenn du das so sagst.“ – „Dann kommst du jetzt endlich mit mir?“ Samu nickte und umschloss Rikus Hand mit seiner. „Und wir lassen Lenja, wie angemacht bei Liisa und Mikko?“ So sehr er seine Kleine liebte, er brauchte jetzt einfach diese zwei Tage, als nicht Papa. „Ja Rik, wir lassen sie dort.“ Ein weiterer Kuss, landete auf Rikus Lippen, bevor er die Sachen auf das Boot brachte. „Bereit Süsser?“ Riku nickte und löste die Taue. „Komm her.“ Samu zog Riku zu sich und hielt ihn fest. „Mein süsser Kerl.“ Küsste Samu Rikus Stirn. „Dann schippern wir mal etwas raus und geniessen deine kleine Überraschung, die du mit gebracht hast.“ Samu startete den Motor und lenkte das Boot aus dem Hafen. Kaum hatten sie diesen verlassen, legte Samu seinen Arm um Riku, der schon die ganze Zeit dicht bei ihm stand. „Der schönste Ort auf Erden.“ Riku schloss die Augen und schmiegte sich an Samu, der nicht mehr konnte, als zu lächeln und Riku einen Kuss in die Haare drückte. „Für dich, bin ich gerne der schönste Ort der Welt und noch viel mehr!“ Drückte Samu seinen Liebsten noch etwas fester an sich.
Am selben Ort, an dem Samu bei ihrer ersten Bootsfahrt, nach der Trennung stoppte, tat er das heute wieder. „Damals hast du auch hier gehalten.“ Samu nickte. „Es war der schönste Tag, seit einem Jahr. Oder auch länger.“ Samu liess den Anker runter und sah Riku dabei zu, wie er eine Decke ausbreitete und Kissen verteilte. Er war einfach zu süss. „Kann ich dir irgendetwas helfen?“ – „Du bleibst wo du bist. Ich bin gleich soweit.“ Samu sah Riku amüsiert dabei zu. „Bier oder Wein?“ Riku klopfte neben sich. „Bier, danke.“ Samu verlangte nach einem Kuss. „Auf uns und unsere Liebe.“ Stiessen sie ihre Flaschen zusammen. „Zehn Jahre. Kannst du das glauben?“ Riku nahm einen Schluck Bier. „Was ich weniger glauben kann, ist dass ich schon seit zwei Jahren, einen so tollen Ehemann habe.“ Samu strich lächelnd über den Ring an Rikus Finger. „Morgen ist es ein Jahr her, dass wir den Bescheid bekommen haben, Kinder adoptieren zu dürfen.“ – „Und jetzt haben wir ein süsses Mädchen Zuhause und ich könnte mir ein Leben ohne sie nicht mehr vorstellen.“ Samu stopfte sich ein paar von den Kissen in den Rücken, damit er sich bequemer anlehnen konnte. „Komm mal ein bisschen näher zu mir. Du sitzt viel zu weit weg.“ Dieser Bitte, kam Riku nur zu gerne nach. „Ich würde Lenja auch nicht mehr her geben. Sie ist das Beste, was mir passieren konnte. Ausser dir natürlich.“ Sie genossen die Nähe und den Blick auf ihre Stadt. Wie damals, an ihrem ersten, gemeinsamen Tag, nach Samus Liebeserklärung. Nur heute, hielt sich Samu nicht zurück, um Riku seine Liebe zu zeigen und ihn damit zu überschütten. Damals, versuchte er Riku nicht zu überfordern.
Unglaublich, dass dies schon etwas mehr als vier Jahre her war. Wo rannte die Zeit denn hin? „Vor vier Jahren, sassen wir auch hier. Ich kam mir vor, wie ein verliebter Teenager. Dich wieder so nah bei mir zu haben, tat so gut.“ Riku seufzte und legte seinen Kopf auf Samus Schulter. „Das tut es immer noch.“ Samu küsste Rikus Haare und vergrub sein Gesicht darin. „Und ob es das tut.“ Samus Finger, spielten mit den kurzen Haaren in Rikus Nacken. „Wo sind bloss die letzten vier Jahre hin? Es kommt mir manchmal vor, als wäre das alles eben erst gewesen. Deine Liebeserklärung, dein erster Kuss, nach der Trennung, hier auf dem Boot, unser erstes Date, dein Heiratsantrag, was das absolut Schönste war, nach diesen paar Monaten, die wir wieder zusammen waren.“ – „Die Zeit rast mit Vollgas davon, während sie nur so dahin schlich, als ich ohne dich war.“ Riku strich über die warme Haut unter Samus Shirt und zeichnete die Muskeln nach. „Lass uns heute Nacht auf dem Boot bleiben.“ Ein fragender Blick, traf Riku. „Bitte Samu. Es ist warm genug und wenn nicht, dann habe ich ein paar Decken mehr dabei.“ – „Ich werde dir warm genug geben, damit du keine Decken brauchst.“ Das war Riku Antwort genug. „Ich freue mich darauf, hier mit dir, unter dem Sternenhimmel zu liegen.“ Dieses Strahlen in Rikus Augen, war unbezahlbar. „Kennst du einen etwas abgelegeneren Platz?“ Samu atmete tief durch, da Riku über seine Nippel strich. „Da wird sich bestimmt etwas finden. Dafür, musst du mich aber…Himmel Rik, du machst mich wahnsinnig.“ Riku liess von Samu ab. „Dann suche uns einen anderen Platz und ich werde dich noch etwas mehr zum Wahnsinn treiben. Wenn du das denn möchtest.“ Samus Augenbraue, schnellte in die Stirn. „Ernsthaft?“ Riku fing an zu lachen und fiel Samu um den Hals. „Nein, nicht wirklich.“ – „Verrückter Kerl.“ Kopfschüttelnd stand Samu auf, um das Boot noch etwas weiter weg zu fahren. Eine kleine Bucht, war sein Ziel. „Was denkst du? Passend für unser kleines Liebes Techtelmechtel?“ Riku hatte es, während Samu fuhr, noch etwas bequemer gemacht. Nun sah er zu Samu hoch und nickte. „Wo hast du das alles versteckt?“ Staunte Samu. „Ich stecke voller Überraschungen.“ – „Das weiss ich schon lange.“ Samu setzte sich zwischen Rikus Beine, die dieser sofort um Samu schlang. „Meine kleine Wundertüte.“ Samu knabberte an Rikus Lippen, die zu einem Lächeln verzogen waren. „Ich bin also deine Wundertüte?“ Samu nickte. „Ich hatte ja keine Ahnung, was in diesem schüchternen, leicht verwirrten, süssen Typ, mit den Locken, die ihm wild vom Kopf standen, so alles steckte. Er hat mich, von Anfang an, jeden Tag, neu überrascht. Am ersten Tag sogar zweimal nach einander. Vielleicht auch dreimal. Denn du hast Mikko die Stirn geboten. Dafür, hattest du schon meinen Respekt.“ Samu knabberte weiterhin an Rikus Lippen. „Nach diesen dreimal, war die Wundertüte bestimmt leer?“ – „Machst du Witze? Dann fing es erst an. Erinnerst du dich an den Abend, als du mir mit deinem Zungenspiel an deiner Gitarre, beinahe einen Orgasmus beschert hast?“ Riku fing schallend an zu lachen. „Ich kann mich dunkel daran erinnern. „Ich hätte nie gedacht, dass du so etwas tust. Dieses oben ohne Ding auf der Bühne und dann noch diese Shows, die du da abgezogen hast. Mein schüchternes Löckchen. Gib ihm eine Bühne und er rastet aus.“ – „An dieser wachsenden Selbstsicherheit, ist ein gewisser, grosser, blonder Kerl, nicht ganz unschuldig.“ – „Wie das?“ Riku sah Samu, eine gefühlte Ewigkeit an, bevor er ihm antwortete. „In dem du an mich geglaubt hast. Du da warst. Einfach so.“ Samu legte seinen Kopf schräg und strich eine von Rikus noch leicht gelockten Strähnen aus der Stirn. „Ich liebe dich, mein süsses Löckchen.“ Riku schüttelte grinsend den Kopf. „Wie lange schon? Ich weiss, diese Frage, habe ich schon so oft gestellt.“ Samu zuckte mit den Schultern. „Wenn ich das wüsste. Reichen Zehn Jahre denn nicht aus?“ – „Ach Süsser. Wenn du wüsstest, wie sehr das ausreicht. Das ist mehr, als mir jemals jemand an Liebe schenkte. Meine Mama ausgeschlossen. Das reicht alle mal. Es wäre dennoch interessant zu wissen, wann es angefangen hat.“ Riku lehnte seine Stirn gegen die von Samu. „Es war eine Entwicklung, da bin ich mir sicher. Jeden Tag ein bisschen mehr, bis ich dich nicht mehr aus meinem Herzen brachte und nicht mehr aus meinem Leben lassen wollte.“, die warmen, starken Hände, die unter seinem Shirt über seinen Rücken strichen, liessen Rikus Augen schliessen. Es war gerade so wunderschön, hier mit Samu zu sitzen und die letzten Jahre Revue passieren zu lassen. Diese Nähe, war jedes Mal, wenn Riku sie ungeteilt erleben und spüren durfte, eine Wohltat. „Ich liebe dich, Grosser.“ Riku vergrub seine Finger in den blonden Haaren und drückte sich fester an Samu. Dieser schlang seine Arme um Riku und vergrub sein Gesicht an dessen Halsbeuge. Dankbarkeit, durchflutete ihre beider Körper. Dankbar für die letzten zehn Jahre. Doch am meisten, für die letzten vier Jahre, die sie gemeinsam verbringen durften. Jahre, die ihnen manchmal vorkamen wie Monate.
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You are Home to me
FanfictionFortsetzung von 'Leave the past behinde' und 'I am living in the Afterglow'. Die Liebe, hat in 'I am living in the Afterglow', dann doch noch gesiegt. Samu hat endlich den alles entscheidenden Schritt getan und Riku den grössten Liebesbeweis gemach...