„Geht es dir besser, Schatz?“ Samu sass Riku gegenüber, während sie zu Nacht assen. Besorgt sah er seinen Mann an, der beunruhigend still war. „Ich weiss nicht, ob ich das schaffe, Samu.“ Riku stocherte in seinem Essen herum, statt davon zu essen. „Was genau? Sprich mit mir, Rik.“ Riku atmete tief durch. „Das mit Lenja. Ich weiss nicht, ob ich Zeit bei ihr verbringen kann, ohne zu wissen, dass wir sie eines Tages mit uns nach Hause nehmen können.“ Riku konnte nicht verhindern, dass ihm erneut Tränen über die Wangen rollten. „Hey, Süsser.“ Samu setzte sich neben Riku und zog ihn an sich. Küsste sanft seine Haare. „Du musst nicht, wenn du es nicht kannst.“ Weitere Küsse, fanden ihren Weg auf Rikus Schläfe. „Aber sie braucht doch jemanden.“ Riku war hin und her gerissen. „Sie soll nicht so alleine sein. Ihr Start ins Leben, war schwer genug.“ Riku sah Samu durch einen Schleier aus Tränen an. „Schatz, es muss dir dabei gut gehen.“ Samu wischte die Tränen von Rikus Wangen. „Ging es mir auch, während ich sie halten durfte. Doch jetzt...“ Riku seufzte und liess sich wieder gegen Samu sinken. Dieser vergrub sein Gesicht in Rikus Haaren und strich, mit seinen Fingern, durch die kurzen Haare in Rikus Nacken. „Lenja braucht uns.“ Auf Samus Lippen, legte sich ein Lächeln. „Wir werden kämpfen, Rik. Ich verspreche es dir!“ Riku hob den Kopf und legte seine Hände an Samus Wangen. „Ich liebe dich so sehr!“ - „Ich liebe dich noch viel mehr. Soll ich dir etwas verraten?“ Riku nickte. „Mein innerstes Bauchgefühl sagt mir, dass wir gute Chancen haben, Lenja ein liebevolles Zuhause zu schenken.“ Samu berührte kurz Rikus Lippen. „Und jetzt, solltest du endlich etwas essen. Du brauchst Kraft und Energie, um gesund zu werden.“ Riku sah auf den Teller und rümpfte die Nase. „Lass uns runter in die Cafeteria gehen, um dort etwas zu essen.“ Samu stand auf und zog Riku, vorsichtig mit sich hoch. Sofort schmiegte sich Riku an Samu. „Du bist mein Held!“ Samu legte seine Arme um Riku. „Autsch, Samu. Nicht so fest.“ Rikus Körper, zuckte schmerzlich zusammen. „Tut mir leid, Schatz. Willst du zu Fuss mit kommen?“ - „Ja, unbedingt.“ Samu grinste und umfasste Rikus Hand mit seiner. Noch etwas langsamer, als sonst, erreichten sie die Cafeteria. Das, was es dort zur Auswahl hatte, passte Riku schon besser. Er freute sich darauf, endlich wieder zuhause zu essen. Mit Samu zu kochen, was sie so gerne taten. Sie waren keine Meisterköche, aber es machte Spass, was die Hauptsache war. Oftmals, endete es in einer hemmungslosen Knutscherei, was sie noch mehr mochten, als gemeinsam zu kochen. Sie führten, neben der Bühne, ein ganz normales Leben, wie die Leute, die zu ihren Konzerten kamen. Sie hatten die selben Wünsche, Hoffnungen und auch Ängste. Sie beide, führten keine aussergewöhnliche Beziehung. Für sie, jedoch die perfekte Beziehung, die fliessend in die Ehe über ging. Grundsätzlich, hatte sich nichts geändert. Dennoch war das Gefühl, jetzt verheiratet zu sein, unbeschreiblich.
Der nächste Tag war ruhig. Riku war noch einmal bei Lenja. Jedoch ohne sie aus dem Brutkasten zu nehmen. Er konnte das einfach gerade nicht. Zu sehr, hatte ein Teil seines Herzens, sich schon an den Gedanken fest gekrallt, mit Lenja und Samu, eine kleine Familie zu werden. Es wird ihm diesen Teil zertrümmern und in Einzelteile reissen, wenn dies nicht eintrifft und sich Riku noch mehr davon einnehmen liess. Was er nicht wusste war, dass Samu ebenfalls zu Lenja ging, wenn sich Riku ausruhte. Das musste er wieder vermehrt, was ihm Doktor Jokela, mit strengem Unterton in der Stimme, beim letzten Besuch vermittelte und den Aufenthalt verlängerte, da Riku wieder vermehrt über Kopfschmerzen klagte. Samu liess es sich nicht nehmen, mit Lenja zu Kuscheln. So auch heute. Riku war in seinen Armen eingeschlafen, bevor sich Samu leise aus dem Zimmer schlich. „Samu, schön sie zu sehen.“ Schwester Elsa begrüsste Samu freundlich lächelnd, wie immer. „Es wartet schon jemand sehnsüchtig auf sie.“
Samu kannte Lenjas Weinen, von dem er das Gefühl hatte, dass es immer stärker und lauter wurde, schon ohne sie zu sehen. „Ich habe sie schon gehört, als ich rein kam.“ Samu grinste und ging zu Lenjas Bett. Oder besser gesagt, zum Brutkasten, in dem sie immer noch lag. „Na Maus, was machst du denn schon wieder für Terror? Das wird ja was, wenn du älter bist.“ Die Hände desinfiziert, durfte er Lenja, mittlerweile, schon selber raus heben. „Riku wollte nicht mitkommen?“ Schwester Elsa, legte eine Decke über Lenja und Samu. „Er schläft. Der Kopf macht wieder Ärger.“ - „Er nimmt sie gar nicht mehr raus, wenn er kommt.“ Elsa setzte sich Samu gegenüber hin. Es war gerade nicht viel los. „Ich weiss. Es ist etwas viel für ihn, der ein sehr gefühlvoller Mensch ist. Riku hat Angst, dass er sich zu sehr an Lenja und den Gedanken, sie mit zu uns zu nehmen gewöhnt. Er würde es nicht ertragen, wenn es andersrum wäre.“ Elsa nickte. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Bescheid nicht positiv ausfällt. Kein Elternpaar, tut sich ein Kind auf der Kinderintensiv, freiwillig an. Und ihr beide, ihr nehmt diese Situation, als wärt ihr genau darauf vorbereitet worden. Als wäre diese Aufgabe, für euch bestimmt. Das beeindruckt uns alle, immer wieder von Neuem.“ Elsa betrachtete Lenja, die sich scheinbar unglaublich wohl, an Samus Brust zu fühlen scheint. „Lenja scheint sich auch schon damit abgefunden zu haben. Als hättet ihr schon davor, eine Bindung zu ihr aufbauen können. Sie hat sich an eure Stimmen und euren Geruch gewöhnt. Es wäre auch für sie ein Herausforderung, euch nicht mehr um sich zu haben.“ Samu strich sachte über die flauschigen Härchen auf Lenjas Kopf. Auf seinen Lippen, lag ein Lächeln. „Das habe ich Frau Koskinen, alles auch mitgeteilt, als sie gestern anrief, um zu fragen, wie es läuft.“ Samu hob den Kopf und sah Elsa erstaunt an. War es die Möglichkeit, dass hier alle wollten, dass sie dieses kleine Bündel bekamen? Samu konnte es sich gar nicht mehr anders vorstellen, als dass seine Gedanken jetzt nicht mehr nur alleine um seinen Schatz kreisten, sondern um dieses süsse kleine Mädchen. „Das wird schon.“ Elsa strich Samu über die Schulter, als sie Tränen in dessen Augen schimmern sah. Einer, der die Tränen nicht mehr zurückhalten konnte, war Riku, der in der Tür stand und Samu beobachtete. Er war aufgewacht und als Samu nicht da war, da wusste Riku ganz genau, wo er sein konnte. Das Bild, was ihm dann geboten wurde, erwärmte sein Herz und liess es überquellen vor Liebe. Genau in dem Moment, wurde Riku bewusst, dass er sich schon zu sehr daran gewöhnt hatte, dass es keinen Unterschied machte, ob er sich nun davor verschloss, eine tiefere Bindung zu Lenja einzugehen oder nicht. Samus Blick, traf seinen. Riku biss sich lächelnd auf die Lippe. Dieses Baby, machte Samu noch heisser und unwiderstehlicher, als er es ohnehin war. Samu legte den Kopf schräg und gab Riku, wortlos zu verstehen, er solle zu ihm kommen. „Ich liebe dich!“ Riku küsste Samus Haare. „Dafür, dass du stärker bist als ich, liebe ich doch noch viel mehr.“ Riku küsste auch noch Lenjas Haare. Er setzte sich dicht neben Samu und legte seinen Kopf auf dessen Schulter ab. Sie sassen dort und genossen den Moment. Schwester Elsa, konnte nicht widerstehen und machte ein Foto von Dreien, um es Frau Koskinen zu schicken. Sie sahen aus wie eine perfekte Familie. Drei Menschen die sich nicht gesucht, aber gefunden hatten. Elsa hatte jedes Mal, wenn Samu da war, mit ihm geredet und er erzählte ihr etwas aus ihrer Vergangenheit. Samu und Riku, hatten wahrlich auch nicht den besten Start in ihre Liebe und keine guten Voraussetzungen, eine Beziehung zu führen. Sie haben sich jedoch allen Widrigkeiten zum Trotz, durchgesetzt. Genau wie Lenja. Ihre Voraussetzungen, zur Welt zu kommen, waren äussert ungünstig. Von den Umständen, wo dies geschah, mal abgesehen. Dennoch hat sie sich durchgekämpft und tut es weiterhin. Doch nicht alleine. So, wie auch Riku und Samu, nie alleine in ihren Kämpfen waren. Wer also, wenn nicht die Drei, wären besser für einander bestimmt? „Wie lange, muss Lenja noch im Brutkasten sein und per Sonde ernährt werden?“ Riku hatte sich doch noch dazu entschieden, Lenja zum Kuscheln zu sich zu nehmen. Es war ein so schönes Gefühl. Wäre sie sein Kind und er Zuhause mit ihr, Riku würde gar nicht mehr damit aufhören, mit ihr zu Kuscheln. Riku liebte es nun mal einfach. „Das werden wir entscheiden, wenn die Woche, seit ihrer Geburt, durch ist. Und dann jede Woche von Neuem. Lenja ist eine kleine Kämpferin und in einem sehr stabilen Zustand zur Welt gekommen. Was allein die Tatsache zeigte, dass sie kurz weinte.“ Riku nickte. Das klang alles sehr vielversprechend und gut.
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You are Home to me
FanfictionFortsetzung von 'Leave the past behinde' und 'I am living in the Afterglow'. Die Liebe, hat in 'I am living in the Afterglow', dann doch noch gesiegt. Samu hat endlich den alles entscheidenden Schritt getan und Riku den grössten Liebesbeweis gemach...