„Wir wissen, wie beschissen es ist.“ Sami drückte Samu und Riku an sich. Er musste Liina mit ihrer Tochter und dem Baby Zuhause lassen, weshalb es ihm heute besonders schwer fiel. Sami wusste, dass es nicht ganz das Selbe war, weil die Kinder ihre Mama, die ohnehin die stärkere Bezugsperson war, um sich hatten. Bei Lenja gingen gleich beide Papas. Und die Drei, hatten ein sehr enges und inniges Verhältnis, weshalb Lenjas Reaktion nachvollziehbar und verständlich war.
Ein Kaffee und eine Nachricht von Liisa, halfen beim heben der Stimmung. •Es geht Lenja bereits wieder gut. Emmi konnte sie ablenken. Sie wird einmal eine tolle Mama.• Ebenso wie das kurze Video, welches darauf von Liisa kam. Lenja sass lachend in der Schaukel, während Emmi und Leevi sie anstiessen. Wieder traten Tränen in Rikus Augen. „Es geht ihr gut, Süsser.“ Samu küsste sich über Rikus Haare. „Weiss ich doch. Es ist nur so verdammt schwer.“ – „Ich weiss. Lenja und wir, werden uns daran gewöhnen.“ Riku wusste in dem Moment nicht, ob er sich daran gewöhnen möchte, seine Tochter abzugeben. Wofür, war er denn Vater geworden? Das waren die falschen Gedanken, dass wusste er ebenfalls. Während Riku sich seinem schweren Herzen hingab, versuchte Samu sich sein schweres Herz nicht anmerken zu lassen. Es war jedoch doppelt schwer, da auch Riku völlig niedergeschlagen war. Einer musste ja noch etwas Stärke beweisen, um diesen Tag zu überstehen. Gut, hatten sie das Konzert nicht gleich morgen.
Ein verliebtes Lächeln, legte sich auf Samus Gesicht, als er das Bild, welches Liisa schickte, als sie bereits im Flugzeug sassen, zu seinem Hintergrundbild machte. Lenja trug einen Body auf dem stand 'I ❤ Daddy'. Den musste sie von Emmi haben. Sie hatten keinen solchen. Samu liess seine Nase durch Rikus Haare gleiten, der in seinen Armen eingeschlafen war und drückte einen sanften Kuss darauf.
Völlig verschlafen und mit verquollenen Augen, trottete Riku, an Samus Hand, durch den Flughafen. Seine Gedanken, waren bei Lenja und der dauernden Frage, wie es ihr wohl geht. Gleichzeitig schlich sich noch eine weitere Frage in sein Gehirn. Würde er es durchstehen, jedes Mal das Selbe durchzumachen, wenn sie auf Tour gingen? Wäre es nicht besser, wenn er...heftig schüttelte Riku den Kopf. „Die selben Gedanken, hatte ich auch, nach dem wir endlich eine Familie waren, obschon ich wusste, dass Liina Zuhause war. Aber ich vermisste die beiden so sehr.“ Erriet Sami die Gedanken von Riku. „Das würde dich auf Dauer genau so unglücklich machen, wie deine Tochter, ein paar Wochen im Jahr, allein bei Liisa zu lassen.“ Riku wusste, dass Sami Recht hatte. Sich dies einzugestehen, war jedoch extrem schwer, nach diesem Horror heute Morgen.Der Bus schlief, als es Riku durch diesen hindurch, zu Mike nach vorne trieb. „Welch seltener Besuch zu später Stunde. Machst du mir einen Kaffee, Riku?“ Stumm nickte Riku und machte Mike einen Kaffee. „Es wird besser, Riku. Ganz sicher. Lenja muss eine neue Sicherheit aufbauen, in dem sie lernt, dass ihr wieder heim kommt und sie nicht verlässt.“ Riku atmete tief durch. „Würdest du nie machen, das ist klar. Doch dieses Bewusstsein, hat Lenja noch nicht erlangt. Für sie ist jedes Mal die Angst grösser, dass die wichtigsten Menschen in ihrem Leben, von denen sie abhängig ist, sie alleine lassen. Wahrscheinlich wird das Weinen nicht aufhören, aber es ist dennoch einfacher zu gehen, wenn man weiss, dass die Kinder bewusst wissen, dass man wieder kommt.“
Ein leises Pling, kündigte eine Nachricht an. •Lenja schläft. Die grosse Kuschelmaus kommt heute voll auf ihre Kosten. So bin ich auch nicht so alleine. Es wird schwer, Lenja eure Liebe zu geben, aber Emmi, Leevi und ich, werden alles dafür tun.• Alle Vier, lagen sie zusammen im grossen Ehebett. Rikus Augen, füllten sich mit Tränen. Einmal mehr bekam er die Bestätigung, dass es keine bessere Entscheidung hätte geben können, als Liisa und Mikko, zu Lenjas Paten zu machen. •Drück dich mal ganz fest aus der Ferne. Du bist die absolut Beste! Danke!• Schrieb Riku zurück. •Wusste ich doch, dass du noch schlaflos im Nirgendwo sein wirst.• Riku entlockte es ein Schmunzeln. •Du kennst mich zu gut. Schlaf schön und hoffentlich nicht zu unruhig.• - •Mach dir keine Sorgen. Wir haben, während der Zeit, in der ihr auf Tour seid, keine Verpflichtungen. Also können wir die Tage ganz gemütlich und in Lenjas Tempo nehmen. Vielleicht gehen wir mal noch die Omas besuchen. Geniesse es, Riku.• Riku steckte sein Handy weg.
„Und wenn ich mich nicht daran gewöhnen will?“ Kam leise von Riku. „Was meinst du damit?“ – „Wenn ich kein Kind möchte, für das es ganz normal ist, wenn es seine Väter mehr nicht sieht, als dass diese Zuhause sind? Ist das nicht grausam? Wie können wir das Lenja bewusst an tun.“ – „Du siehst das, einmal mehr, viel zu schwarz, Riku.“ Riku lehnte seinen Kopf gegen die kühle Scheibe und sah in die schwarze Nacht hinaus, während er darauf wartete, dass ihm Mike mal wieder etwas aus dem Leben erzählte, als Hilfe für sein eigenes. Es wäre nicht das erste Mal.
„Ich war auch viel unterwegs, als die Kinder klein waren. Habe Hilde mit dem Ganzen alleine gelassen. Für die Kinder, war es am Anfang auch nicht einfach. Doch sie haben sich, wie du es nennst, daran gewöhnt, dass der Papa dadurch Geld verdient, damit sie dort leben konnten, wo wir es taten. Ausserdem haben wir die Zeit, die wir zusammen hatten und das war ziemlich viel, wenn man sie mit einem normalen Job im Büro verglich, sehr intensiv genossen.“ Stille. „Das musst du sehen, Riku. Lenja wird es einmal auch so sehen. Du und Samu, werdet zwar an einem Stück, oft unterwegs sein, was nach viel aussehen mag. Wenn ihr dann jedoch euren Job erledigt habt, dann habt ihr massenhaft Zeit. Nicht bloss am Abend vor dem ins Bett gehen und am Wochenende. Hast du dir auch mal diesen Aspekt vor Augen geführt?“ Rikus geräuschvolles Durchatmen, war Mike Antwort genug. „Du hast ihr Weinen nicht gehört. Ich hatte das Gefühl, dass es mich innerlich zerreisst. Zuerst hat sie sich an Samu geklammert, als hätte er ihr gesagt, er käme nie wieder. Kaum hatte Mikko es geschafft, Lenja von Samu zu lösen, hing sie an ihm. Am liebsten, hätte ich ihm Lenja abgenommen und wäre Zuhause geblieben.“ Riku hörte noch immer Lenjas schreckliches Weinen. Noch nie, hatte er seine Maus so weinen gehört. „Das kenne ich. Unsere Jüngste, Alina, war ein richtiges Papa Mädchen. Ist sie übrigens immer noch.“ Riku konnte Mikes Schmunzeln hören. „Von der Geburt an, die etwas komplizierter und früher war als geplant, war dies so. Wenn ich da war, zählte Hilde nicht. Als ich, nach einem Jahr, wieder einmal für länger weg musste, brach für Alina eine Welt zusammen. Ihr panisches Weinen, hallte noch lange in meinen Ohren nach und es brach mir mein Herz. Doch es ging, Riku. Mit jedem Mal etwas besser. Als Alina verstand, was ich ihr erklärte, klappte es ohne grosses Drama. Jedes Mal, wenn ich dann wieder kam, war es einer der schönsten Momente mit Alina und meinen anderen Kindern.“ Mike spürte, bei dem Gedanken an diese Zeit, Tränen in seinen Augen aufsteigen. „Du wirst es erleben Riku. Es ist ganz normal, dass du alles in Frage stellst, wenn deine Tochter so reagiert. Das tat ich auch. Lass euch allen jedoch Zeit. Du würdest es bereuen und mit einem anderen Job, auch nicht glücklich werden. Was auf Dauer, auch Lenja unglücklich machen würde. Sie wird irgendwann stolz sein, eure Tochter zu sein. Auch auf ihre Papas, wird sie stolz sein.“ Riku dachte über Mikes Worte nach und wusste, dass er Recht hatte. Einmal mehr. „Samu scheint dies alles schon zu durchschauen.“ Mike entwich ein leises Lachen. „Ach Riku. Du kennst doch deinen Mann. Der wird sich die ähnlichen Gedanken machen. Die selben Sorgen und Ängste haben. Er sieht sich jedoch, unbewusst, als Captain von allem, der nicht einfach so hadern oder einknicken kann. Lieber, macht er das alles mit sich aus, um stark für dich zu sein. Das ist Samus Art, mit solchen Dingen um zugehen und das weisst du. Er nimmt sich für dich zurück.“ Riku lächelte. Und wie er das tat. „Es ist seine Art von Liebe. Eine von vielen. Danke Mike!“ Riku stand auf und legte seine Hand auf dessen Schulter. „Immer wieder gerne, das weisst du.“ Lag Mikes Hand auf der von Riku und drückte sie kurz. Leise schlich Riku zurück zu den Kojen und kroch zu Samu unter die Decke. „Ich liebe dich.“ Flüsterte Riku, als er sich an Samus Rücken kuschelte und küsste die blonden Haare. „Ich dich auch.“ Kam brummend von Samu, dem es nicht entgangen war, dass Riku das Bett verlassen hatte. So lange es ihm half, sollte es ihm recht sein.
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You are Home to me
FanfictionFortsetzung von 'Leave the past behinde' und 'I am living in the Afterglow'. Die Liebe, hat in 'I am living in the Afterglow', dann doch noch gesiegt. Samu hat endlich den alles entscheidenden Schritt getan und Riku den grössten Liebesbeweis gemach...