Kapitel 59

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„Samu mach schon. Wir müssen unsere Prinzessin abholen.“ Rief Riku nach oben. Sie hatten sich, ein letztes Mal, noch etwas Zweisamkeit heraus genommen im Bett und sich in der Zeit vertan. „Bin schon da. Hast du den MaxiCosi?“ - „Der ist doch schon lange im Auto.“ Samu grinste Riku nervös an. Dieser strich ihm durch die nicht wirklich gestylten Haare. „Bereit eine Familie zu werden?“ Sah Riku ihn fragend an. „Mehr als bereit.“ Nickte Samu und gab Riku einen sanften Kuss. Nach zweieinhalb Wochen, durften sie Lenja endlich nachhause holen. Mit dem MaxiCosi, einer Decke, einer dünnen Jacke und Mütze, betraten Samu und Riku das Säuglings Zimmer, in dem Lenja nun war. Lautstarkes Weinen, drang ihnen, aus diesem entgegen. „Da ist aber jemand ganz und gar nicht zufrieden.“ Kommentierte Samu das ohrenbetäubende Weinen, welches er nur zu gut kannte. Er würde Lenjas Weinen, aus allen anderen Babys heraus hören, nach zweieinhalb Wochen. „Lenja hat einen schlechten Tag heute.“ Elsa kam den beiden entgegen. „Wahrscheinlich, weil wir unsere Maus zu lange warten liessen. Aber die Papas brauchten noch einmal einen Moment für sich alleine.“ Samu zwinkerte Elsa zu und ging zu Lenjas Bettchen. Riku blieb stehen und sah Samu von weitem dabei zu, wie er sich über das Bettchen beugte und Lenja sanft über den Kopf strich. „Hast du uns vermisst, Maus?“ Vorsichtig aber gekonnt, hob Samu die Kleine, die noch kein Bisschen ruhiger geworden war, hoch und gab ihr einen sanften Kuss auf die Wange. „Tut uns leid, dass wir uns verspätet haben.“ Samu wiegte Lenja sanft hin und her und sprach leise und beruhigend auf sie ein. Nur noch ein leises Wimmern, war zu hören. Es war immer wieder, für alle rundherum, erstaunlich, welche Wirkung die beiden auf Lenja hatten. Kaum spürte sie Samus Nähe, beruhigte sie sich und schmiegte sich an seine Brust. „Papa ist ja da. Von nun an, lassen wir dich nicht mehr hier alleine. Jetzt, geht es nämlich nachhause.“ Was Samu alles sagte, konnte Riku nicht hören, da er zu weit weg stand. „Schau mal, Lenja. Papa Riku ist auch da, um dich endlich in dein neues Zuhause zu bringen.“ Samu wandte sich Riku zu, dessen Augen gleich überliefen. Dieses Bild, war einfach nur zum verlieben und auch nach zweieinhalb Wochen, hatte sich Riku nicht daran gewöhnt. Daran satt sehen, würde sich Riku sicher niemals. Von heute an, durfte Riku es jeden Tag und zu jeder Tages und Nachtzeit sehen. „Riku freut sich ganz doll, dass du endlich mit uns kommen darfst.“ Samu legte seinen Arm um Riku und zog ihn an sich. Er sah es ihm nur zu gut an, wie sehr Riku sich zusammenreissen musste, um nicht in Tränen aus zu brechen. Riku küsste Lenjas Köpfchen, während er einen Kuss in seine Haare, von Samu bekam. Es war ein rührendes Bild.
„Sind die Papas bereit, ihre Tochter nachhause zu nehmen?“ Elsa trat zu den Dreien. „Ja und nein. Wir fühlen uns zwar bereit dafür. Dennoch schwingt Angst und Respekt mit, irgendetwas falsch zu machen.“ Gab Samu ehrlich zu. „Ihr könnt mich jeder Zeit anrufen, wenn ihr Fragen habt oder unsicher seit. Eure Freunde und Mamas, werden euch bestimmt auch sehr gerne weiter helfen. Ihr seit nicht allein.“ Elsa sprach wie immer aufmunternde Worte. „Das wissen wir. Danke!“ Natürlich wussten sie das alles. Dennoch war es etwas anderes, immer nur davon zu reden, Lenja nachhause zu nehmen und es dann auch tatsächlich zu tun. „Komm mal her, Süsse. Wollen wir dich bereit machen, um nachhause zu fahren.“ Riku nahm Lenja aus Samus Arm, lächelte sie an und gab ihr einen Kuss. „Papa wird dich jetzt anziehen.“ Lenja war heute unruhiger als die letzten Tage. Weshalb sie auch wieder anfing zu weinen, als Riku sie auf den Wickeltisch legte, um ihr die Jacke und die Mütze an zuziehen. „Lenja scheint zu spüren, dass sich etwas ändert. Ihr Tagesablauf war heute anders, als sonst, was sie etwas durcheinander gebracht hat.“ Samu sah es seiner Kleinen an, dass sie einen schlechten Tag hatte. „Das könnte die nächsten Tage anhalten. Lenja braucht immer noch viel Zuwendung und eure Nähe. Veränderungen, sind für sie die noch grösseren Stresssituationen, als für Kinder, die zum errechneten Termin zur Welt kommen, da sie zu viel Stress hatte, in ihrem jungen Leben.“ Das klang nachvollziehbar. „Am besten, bleibt ihr die nächsten Tage zuhause und sorgt für Ruhe. Also auch keinen Besuch. Auch wenn ich weiss, dass ihr euer Glück gerade am liebsten mit allen teilen wollt.“ Elsa gab ihnen noch ein paar Tipps weiter. „Das hatten wir genauso auch vor. Wir haben unsere Freunde und Familie schon vertröstet. Lenja braucht jetzt Zeit.“ Samu und Riku, hatten darüber gesprochen. Elsa nickte zufrieden. Die beiden verstanden die Situation von Lenja. Kein Wunder, waren sie ja von Anfang an mit dabei. Da waren sie umsichtiger als manche Eltern, die frisch geboren hatten. „Ich habe euch noch das Fläschchen, falls Lenja nicht gleich mit euren trinken möchte. Sie wird in etwa zwei Stunden, danach verlangen.“ Samu nahm das gefüllte Fläschchen entgegen. „Wir haben die selben zuhause. Aber danke, wir werden sehen, was die Kleine zu allem sagt. Im Moment ist sie sehr unzufrieden, was mit ihr passiert.“ Samu sah zu Riku runter, der Lenja in den MaxiCosi legte und versuchte, sie zu beruhigen. In diesem Ding, sah sie noch winziger aus, als sie es ohnehin schon war. „Wartet, ich habe noch etwas für euch.“ Elsa holte noch den zweiten Body und die Spieluhr. „Danke.“ Samu kniete sich neben Riku. „Schau mal Lenja.“ Samu zog die Spieluhr auf und legte sie neben Lenjas Köpfchen. Sie wurde tatsächlich ruhiger und lauschte der Melodie. „So, meine Kleine. Jetzt darfst du endlich nachhause.“ Elsa hockte sich vor Lenja und strich ihr liebevoll über die Wange. „Und ich weiss, dass es ein wundervolles Zuhause sein wird, in dem du geliebt wirst. Sei lieb zu deinen Papas.“ Elsa stand wieder auf und verabschiedete sich von Samu und Riku. Dann verliess die kleine Familie die Station und das Krankenhaus. Samu konnte, auf dem Weg nach draussen, nicht widerstehen, den Arm um Riku, der den MaxiCosi trug zu legen, ihn an sich zu drücken und einen Kuss in die Haare zu geben. Er hätte gerade platzen können vor Freude. „Frische Luft Lenja. Endlich mal was anderes, als der Krankenhaus Mief.“ Die kalte Luft, schlug ihnen entgegen. Riku setzte sich neben Lenja nach hinten, um sie nicht alleine zu lassen. Er spürte, dass es Zeit zum Kuscheln wurde. Das würden sie gleich tun, wenn sie zuhause waren. Endlich so richtig zu Dritt Kuscheln, war bestimmt wundervoll und würde Lenja gut tun. „Geht es euch gut dahinten?“ Samu sah durch den Rückspiegel zu Riku, der seinen Blick nicht von seiner Tochter nehmen konnte. Mit einem Lächeln, sah er sie an und reagierte nicht auf Samus Frage. Doch Rikus Anblick, genügte Samu als Antwort.

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