Kapitel 7

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„Frau Saukkonen, es freut mich, dass sie sich Zeit nehmen konnten.“ Frau Koskinen, begrüsste Liisa mit einem freundlichen Lächeln, als diese ihr die Tür öffnete. „Wenn es dazu dient, dass ich unseren Freunden helfen kann, finde ich immer Zeit.“ Begegnete Liisa ebenso freundlich. Sie wusste jedoch noch nicht so genau, was sie von Frau Koskinen halten sollte. Es würde sich zeigen. „Es tut mir leid, dass sie den Weg hier hin machen mussten, aber leider hat niemand Zeit für die Kinder.“ Mikko hatte Termine, Samu war in Spanien, bei irgendeinem Projekt und Riku war für ein paar Tage ebenfalls runter geflogen. „Das ist überhaupt kein Problem.“ Frau Koskinen lächelte verständnisvoll. „Wie ich sehe sind wir zu Dritt.“ Liina sass am schon am Esstisch. „Sie müssen Frau Osala sein. Wie ich sehe, haben sie ein Geschick, um das Leben optimal zu planen.“ Frau Koskinen setzte sich. „Das bringt ein Leben mit Männern, die oft unterwegs sind und Kindern, so mit sich.“ Liisa stellte die Gläser mit Wasser auf den Tisch. „Nun. Wie ich den Formularen entnehmen kann, sind Herr Haber und Herr Rajamaa, die Paten Onkel von ihre Tochter?“ Frau Koskinen, sah Liisa fragend an. „Das ist richtig.“ Liisa war etwas nervös. Sie wollte, dass dieses Gespräch gut verlief, da es dazu beitragen wird, ob sich für Samu und Riku ihr letzter, wirklich grosser Wunsch, für den sie mal wieder auf Hilfe angewiesen waren, erfüllte. „Stehen die beiden, in einem engen Verhältnis zu ihrer Tochter?“ - „Es sind die besten Onkels auf der ganzen Welt.“ Liisa musste sich ein Lachen verkneifen. Das sich Emmi nicht daran hielt, in ihrem Zimmer zu bleiben, war ja klar. „Emmi Schatz, du solltest doch noch etwas spielen.“ Liisas Blick, den sie Frau Koskinen zu warf, war entschuldigend. „Aber ich habe Durst. Und, ich weiss auch viel über Samu und Riku zu sagen.“ Liisa kniff kurz die Augen zusammen. „Das wissen wir, Maus. Aber das hier, ist ein Gespräch zwischen Erwachsenen. Ich hole dir etwas zu trinken und dann gehst du schön brav wieder spielen.“ Emmi schnaubte und verdrehte die Augen. „Riku und Samu, waren mit mir schon mal im Zoo, wo sie mir einen riesengrossen Teddy kauften. Im Eisstadion, war ich auch schon. Und als Weihnachtsgeschenk, flogen sie mit mir zum Nikolaus.“ Emmi erzählte stolz von ihren Erlebnissen mit Samu und Riku. „Es tut mir leid.“ Liisa stellte ihrer Tochter ein Glas Wasser hin, welches sie in einem Zug leerte. „Also ich, würde gerne bei Samu und Riku wohnen, hätte ich keine Mama und keinen Papa. Gut habe ich welche, denn so darf ein anderes Kind bei ihnen sein und ich habe jemanden zum spielen, wenn ich bei ihnen bin.“ Emmi sagte es und hüpfte summend die Treppe hoch in ihr Zimmer. „Sie ist manchmal etwas vorlaut.“ - „Das war ein interessanter Einblick in die Sicht eines Kindes, was sicher nicht schaden kann. Schliesslich geht es um Kinder.“ Liisa nickte. Das Gespräch verlief danach etwas lockerer. „Sie liessen ihre Tochter mit ihren Onkel weg fahren? Hatten sie nie Bedenken?“ Was sollte denn diese Frage. „Welche Mutter hat keine Bedenken, sein Kind weg zu geben? Ich fände es merkwürdig, wenn Eltern keine Bedenken hätten. Doch ich machte mir keine Sorgen, dass Emmi in den besten Händen war, während dieser Zeit. Ich kenne Herr Haber und Herr Rajamaa schon lange und ich wusste, dass sie zuverlässig sind und alles für die Menschen tun, die ihnen am Herzen liegen. Es war mehr der Gedanke, nicht bei ihr zu sein, wenn sie weinte und Heimweh hat.“ - „Hatte sie Heimweh?“ Frau Koskinen machte sich fleissig Notizen. Samu und Riku erzählten Liisa, dass sie auf ihrer Seite war. Davon, konnte Liisa gerade nicht sehr viel spüren. „Ja, die erste Nacht. Herr Haber und Herr Rajamaa, haben diese Situation jedoch mit Bravour gemeistert. Sie haben alles dafür getan, dass Emmi uns nicht zu sehr vermisste. Emmi kam total aufgestellt aus diesem Urlaub zurück, was mich darin bestärkte, sie ihnen immer wieder in Obhut zu geben. Und, dass es die richtige Entscheidung war, sie als Paten Onkels zu wählen.“
„Die beiden können es einfach super mit Kindern. Egal in welchem Alter. Unsere Männer, nennen sie immer die Babyflüsterer.“ Liina musste schmunzeln, beim Gedanken daran. „Aus welchem Grund?“ - „Weil sie irgendeine Wirkung auf Babys zu haben scheinen, die sie beruhigen.“ Keiner von ihnen, konnte es sich so genau erklären. „Emmi hat sich als Baby, sofort beruhigt, kaum hatte Samu oder Riku sie auf dem Arm.“ Liisa vervollständigte Liinas Antwort. „Dann denken sie, dass Herr Haber und Herr Rajamaa, auch passende Eltern, für ein Baby wären?“ - „Auf jeden Fall.“ Kam wie aus einem Mund, von Liisa und Liina. Frau Koskinen nickte. „Ihre Männer und Herr Haber und Herr Rajamaa, arbeiten zusammen, richtig?“ - „Mein Mann und die beiden, spielen in der selben Band. Und Herr Saukkonen, ist ihr Manager.“ - „Sunrise Avenue und vor allem Herr Haber, sind sehr bekannt und gefragt, was viel Reisen und wenig Zeit Zuhause bedeutet. Was denken sie, wie wollen die beiden das mit einem Kind vereinbaren?“ - „Mit den besten Freunden, die hinter ihnen stehen und dies mit ihnen gemeinsam regeln werden.“ Liisa musste sich beherrschen, um nichts zu sagen, was sie bereuen würde. Aber diese Fragen, machten sie wütend. Es gibt, auf der ganzen Welt, so viele Paare die Kinder in die Welt setzen und dabei mehr als ungeeignet sind, dieser Aufgabe nach zu kommen. Doch da fragt keiner nach und keiner kontrolliert die Familienverhältnisse. Samu und Riku dagegen, wären die perfekten Eltern, für ein verlassenes Menschenleben, welches einfach nur Liebe benötigte. Frau Koskinen, hatte noch ein paar Fragen, dann verabschiedete sie sich. Liisa schnaubte, als sie zu Liina zurück kam. „Ich konnte die Fragen kaum mehr mit anhören, auch wenn ich weiss, dass Frau Koskinen nur ihren Job macht.“ Liina legte ihre Hände auf die von Liisa. „Wir haben alles getan, was in unserer Macht stand. Mehr können wir nicht. Nur hinter Samu und Riku stehen.“ Liisa atmete tief durch. „Ich wünsche es ihnen einfach so sehr. Es ist einfach nicht fair, dass sie immer und immer wieder von aussen bestimmt bekommen, was zu ihrem Glück führen kann.“ - „Sie werden bestimmt zur Erfüllung von ihrem letzten Wunsch kommen. Auf welchem Weg auch immer.“ Liina war sich da ganz sicher. Riku und Samu, hatten bis jetzt alles geschafft und überstanden. Sie würden auch noch die letzte Hürde nehmen, wenn sie diese auch nicht selber in den Händen hatten.

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