84. "Verzichtserklärungen!"

63 12 6
                                    

PoV Shoto:

„Du hast mit deiner Spezialität mein Auto und die Wohnung beschädigt, Katsuki. Was erwartest du von mir? Dass ich das selber zahle, oder was? Vergiss es. Du warst nicht zurechnungsfähig, aber du wirst nicht von mir erwarten, dass ich deine Ausraster finanziere. So viel Geld besitze ich nicht." Damian regte sich gerade richtig auf und ich erinnerte mich, dass Kats im Auto und im Schlafzimmer mit seinen Explosionen um sich geworfen hatte, als ihm Damian helfen wollte. Das war sogar für Izu und mich gefährlich gewesen, da Kats seine Gefühle gestern gar nicht mehr unter Kontrolle hatte. Ich warf ihm einen kontrollierenden Blick zu und sah, dass er sich arg zusammenriss, um nicht auszurasten. Er biss jedoch gewaltsam die Zähne zusammen und knurrte unterdrückt. „Ich erwarte von dir, dass du die von dir verursachten Schäden ersetzt. Und glaub nicht, dass das billig wird mein Alpha. Allein das Schlafzimmer hat einiges abbekommen", stellte Damian in den Raum und Kats sah ihn ungläubig an: „Was zum Fick soll ich denn beschädigt haben, Damian? Ich hatte etwas heftigeren Sex. Es gab keinen Grund den Quirk zu nutzen. Erzähl mir doch keinen Scheiß!"

Damian sprang auf, schnappte sich Kats Hand und zerrte ihn wütend aus dem Sofa hoch. Kats Augen blitzten gefährlich auf, doch Damian's Blick war tödlich: „Wage es nicht, Katsuki. Sonst lernst du mich kennen. Und jetzt komm mit. Ich will dir zeigen, was du an Schaden angerichtet hast!" Damit forderte er ihn direkt auf, ihm zu folgen und zwar wieder mit der Alphastimme, die mir einen kalten Schauer über den Rücken jagte. Kats folgte ihm, deutlich verwarnt, aber auch angepisst.

Als sie oben waren sah ich Kiri an, der meinem Blick auswich, aber immer noch stinksauer aussah. Ich sah ihn an und forderte ihn auf mich anzusehen. Ich war immer noch ein höhergestellter Alpha, also dürfte ihm meine Bitte nicht egal sein. Er sah mich an, aber widerwillig: „WAS?" „Es war meine Schuld, Luna. Ich fürchte, dass Damian uns die Wahrheit gesagt hat und ... es tut mir Leid. Ich wusste nicht, dass Izu so stark reagiert, dass ein Kuss seine Hitze auslöst und glaub mir, ... wenn ich es gewusst hätte, wäre ich lieber bei Kats geblieben und hätte ihn noch etwas angeheizt. Es tut mir wirklich Leid. Und ... Damian liebt dich – nur dich! Bitte, gib ihm noch eine Chance. Du liebst ihn doch auch, oder nicht?" „Du hast doch keine Ahnung wie das ist, was er mit mir macht!", gab er leise zurück und ballte die Fäuste. Ich dachte einen Moment nach, dann gab ich zu: „Vielleicht was die Übertragung der Gefühle angeht. Aber wenn ich an den Anfang denke, zwischen Izu, Kats und mir, dann kann ich auch nicht darüber lachen. Es tat irre weh, wenn ich mitbekommen habe, dass Kats sich Izu geschnappt hatte und ich wieder mal außen vor war. Glaub mir, auch wenn man es mir nicht ansieht, ich bin dabei durch die Hölle gegangen. Und dann jedesmal Izuku's Blick, mit dem er Kats ansieht. Ich bekomme diesen Blick nicht. Die Beiden sind sich so nah, wie ich es nie sein werde." Plötzlich spürte ich Kiri's Hand auf meinem Schoß. Sachte streichelte er mich und gab damit zu verstehen, dass es ihn schmerzte, was ich durchgemacht hatte. Ich spürte sein Mitleid, sein Verständnis und es tröstete mich, dass ich ihm nicht egal war.

Damian und Kats kamen wieder herunter und Kats Miene war blass. Sein Gesichtsausdruck war schuldbewusst und er hatte den Kopf gesenkt. Damian ging hinter ihm, eine Hand auf seiner Schulter, mit der er Kats runtergeleitete. „Du weißt, was zu tun ist, Katsuki?" Kats nickte und brummte irgendwas. Er setzte sich hin und schwieg. Eine seltsame Stille trat ein und es machte mich beklommen, weil Kats nie so drauf war. WAS zur Hölle hatte Damian ihm gesagt?

Ich schätzte, dass Kats nicht nur der Schaden gezeigt worden war, sondern dass Damian ihm noch ein paar andere Dinge gesagt hatte, die ihm nicht gefallen hatten.

Ich schluckte hart und sah erst Kats an, dann Damian. Der hatte seinen Blick auf Kiri's Hand, die immer noch mein Bein streichelte. Rasch wischte ich sie runter und rückte von Kiri ab, was ein böses Funkeln in Damians Augen zauberte. 'Shit, nicht die richtige Reaktion!', ging es mir durch den Kopf, dann sah ich zu Kiri, der jetzt verletzt wirkte. „Entschuldige Kiri, dass war nicht so gemeint, wie es rüber gekommen ist. Ich wollte dich nicht verletzen! Und Damian, bitte verzeih auch du mir. Ich hatte nicht vor, dich noch weiter vor den Kopf zu stoßen."

Unser Alpha beherrschte sich offensichtlich, denn seine heftige Atmung sprach für sich. Ich sah ihm deutlich den Wunsch an, mich zu schütteln oder mich zu schlagen. Rasch stand ich auf und sagte laut und deutlich: „Damian, Luna, ich habe großen Mist gemacht, indem ich Izuku in diesem Sexshop geküsst habe. Ich habe nicht bedacht, dass es bei ihm eine Hitze auslösen könnte und war nachher auch keine Hilfe, um den Fehler zu beheben. Ich habe dich geschlagen und war dir im Weg, obwohl du uns nur rausbringen wolltest. Ich war keine Unterstützung, sondern nur ein Klotz am Bein und ich war auch nicht dankbar dafür, dass du uns vor einer erneuten Vaterschaft bewahren wolltest. Ich bin ein mieser zweiter Alpha und bitte dich Alpha und auch dich, Luna um Vergebung. Ich nehme jede Strafe an, die ihr mir auferlegt." Dann senkte ich den Kopf und schwieg.

„IHR WARD IN EINEM SEXSHOP?", schrie Eijiro in dem Moment auf und stand jetzt auch. Damian knurrte mich an und Kats schlug sich in einer Geste, die deutlich besagte: „Mann Sho, wie blöd kann man sein?", die Hand vor den Kopf. Ich hob den Kopf und sah erschrocken zu Damian, der mich jetzt noch zorniger ansah, als vorher schon und mir rutschte ernsthaft das Herz in die Hose. „Hattest du das nicht erwähnt?", murmelte ich Damian zu und ging das erste Gespräch vorhin bei Tisch nochmal durch. Nein, hatte er nicht! FUCK!

Eijiro schrie, wie ein verwundetes Tier auf und stürmte zur Tür, doch Damian stellte sich ihm in den Weg. „Warte Fuchsy. Es ist anders, als es aussieht. Bitte, glaub mir doch!", redete Damian auf ihn ein, doch Eijiro verhärtete sich und ich hatte den untrüglichen Eindruck, dass das auch sein Herz mit einschloss. Er riss sich los und diesmal war es Katsuki, der ihn aufhielt und sich Eijiro in den Weg stellte: „Hey Ei-chan, bitte bleib und lass es uns erklären. Wir wollten Weihnachtsgeschenke besorgen und da Sho noch was für uns kaufen wollte, wollte auch Damian für dich etwas Schönes aus dem Shop holen. Ehe wir zum Kaufen gekommen sind, ist aber alles aus dem Ruder gelaufen. Gib ihm eine Chance, Ei-chan, er liebt dich." Die beiden standen sich gegenüber und starrten sich an und als Kiri leicht den Kopf schüttelte, senkte auch Kats den Kopf und ließ ihn ziehen. Kiri zog sich die Jacke und die Schuhe an, während keiner von uns noch etwas sagen konnte.

Als er die Tür öffnete und nach draußen ging, kam plötzlich Izuku um die Ecke und lief ihm nach. „Luna! Bitte warte." Dann stoppte er Kiri, ging um ihn herum, so dass er vor ihm stand und sank auf die Knie: „Bitte Luna, bestrafe mich dafür, dass ich den Wunsch geäußert habe, ein echter Omega sein zu wollen. Alles Unheil hat mit meinem Wunsch begonnen und es verletzt dich mehr und mehr. Wenn ich es könnte, würde ich den Wunsch zurücknehmen, denn ich will und wollte dich nie verletzen. Mein Dasein, stört dein Glück mit Damian. Ich bin unwürdig ein Omega zu sein und wünschte, es wäre alles anders gekommen. Du, mein Luna, hast jedes Glück verdient. Ich möchte dir nicht mehr im Weg sein und sage mich von diesem Rudel los. Ich werde mich von dir und Damian fernhalten, denn dein Glück ist mein Glück. Und durch meine Anwesenheit bist du unglücklich. Verzeih mir, bitte. Ich werde gehen, damit ihr eure Ruhe habt und glücklich werden könnt!" Ich starrte Izu an und dachte ich spinne, als ich seine Worte hörte. Auch Kats sah mich an und dann handelten wir beide gemeinsam und rannten zu ihm, um ihn daran zu hindern, etwas völlig Dummes zu tun.

„Es ist lieb gemeint, Izuku, aber keine Lösung, die ich akzeptiere!", erklang Damians Stimme hinter uns. „Dieses Rudel hat die große Ehre einen Omega zu haben. Und dein Wunsch ist nur normal, auch ein vollwertiger Omega zu sein. Ich bin sehr stolz auf dich, Omega und auch auf meine Alphas und natürlich MEINEN Luna. Ich möchte als Rudelanführer auf KEINEN von euch verzichten. Deswegen kommt es nicht infrage, dass du dich lossagst. Solch eine Entscheidung kannst du auch gar nicht treffen. Noch nicht mal, um das Glück deines Luna zu retten! Ich werde nicht dulden, dass du gehst, Izuku, weder als Omega, noch als Freund."

„Ich auch nicht!", kam es dann von Eijiro und er zog Izuku hoch und in seine Arme.

Ich bemühte mich ein Knurren zu unterdrücken, ebenso wie Kats. „Izuku, du bist das Beste was die Welt der Superhelden zu bieten hat. Mit deiner sanften Art, deinem Bedürfnis zu helfen und deiner Liebe, die du jedem zukommen lässt, gibt es keinen besseren Omega für dieses Rudel. Aber ich bin ein ganz mieser Luna, denn ich denke nur an mich. Ich bin es, der gehen sollte. Ich habe ohnehin den Eindruck, dass ihr auf mich am ehesten verzichten könnt", nach hinten hin war er immer leiser geworden, doch unser Wolfsgehör hatte jedes Wort verstanden. Ihm liefen wieder die Tränen übers Gesicht und er wimmerte leise. Dann trat Damian auf ihn zu, schon Izuku sanft zur Seite und nahm Eijiro in den Arm. Dann teilte er uns mit, dass wir ins Haus gehen sollten. Wir sahen uns an und gingen wieder rein, während Damian mit Kiri noch etwas vor der Tür blieb.

Ich hoffte für Beide, dass sie das alles wieder eingerenkt bekamen, denn ich konnte ihrer beider Unglück spüren und es brachte mich um, zu wissen, dass wir es so weit getrieben hatten. Auch, wenn es keine Absicht war.

Ich will doch nur Stress machenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt