92. "Hausarrest!"

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PoV Katsuki:

Mein Telefon gab schon wieder Signale von sich. Das tat es jetzt schon den dritten Tag und ich konnte nicht mal nachsehen, WER mir da per Whats App schrieb. Seit ich wieder Zuhause war, lag mein Telefon bei meinen Alten und sie bewachten es mit Argusaugen. Seit drei Tagen hatte ich nichts gehört. Nicht von Deku, nicht von Shoto, nicht von Kiri und auch nicht von Damian. Vermutlich kamen die Pings von ihnen, aber ich bekam mein Handy nicht zu fassen. Auch, als ich versuchte, sie auszutricksen, nahm mein Vater das Handy mit, wo auch immer er hinging. Er war nicht so hinterhältig, wie meine Alte, die immer böse grinste, sobald es wieder piepste, aber an ihn traute ich mich aus anderen Gründen nicht heran. Er war bitter enttäuscht von mir und zeigte mir das, indem er mich geflissentlich ignorierte. Das tat mehr weh, als ich gedacht hätte, aber da musste ich im Moment durch. Einzig über unsere Verbindung bekam ich etwas mit, aber es war fast so, als wären alle zu beschäftigt, um sich wirklich darauf zu konzentrieren.

Seit drei Tagen räumte ich mit meinen Eltern die Wohnung auf. Wir hatten die Garage ausgemistet und uns den Keller vorgenommen. Ich hatte nicht gewusst, wie viel FUCKING Scheiß man ansammeln konnte. Kistenweise alte Heldenzeitschriften von Anno Tuck bis heute. Alte Klamotten, altes Spielzeug von mir. Heldenfiguren, die ich mir zusammen mit Deku gekauft hatte und Verkleidungen aller Art. Aber auch alte Möbel, Bücher und alles schön bedeckt mit Spinnweben von Monsterspinnen. Jedes mal, wenn ich wieder so ein Viech sah, grillte ich es, weil es so schön knallte, wenn sie explodierten. Allerdings hatte mich meine Alte inzwischen verwarnt. Wir hatten schon vier mal löschen müssen und außerdem stank das absolut eklig, wenn so ein achtbeiniges Monster verdampfte. „Katsuki, wo steckst du? Komm doch mal rauf. Du hast Besuch!", rief meine Alte von oben. Cool, Besuch war gut. Endlich mal jemand, mit dem man sich unterhalten konnte, ohne die ganze Zeit angefeindet zu werden.

Seit ich zurück war, hatte es erst richtig geknallt und dann waren meine Eltern zu autoritären Arschlöchern geworden, wie ich es noch nicht erlebt hatte. Wie schon gesagt, mein Vater hatte seine ganz eigene Art, mir zu zeigen, was er von mir und meinen Faxen hielt. Und meine Alte hatte mich jetzt seit der Rückkehr nicht nur alle zehn Minuten angeschissen, sondern nervte mich auch noch, indem sie mir alte Fehler vorhielt und mir immer wieder vor den Latz knallte, dass sie mich SO nicht erzogen hätte. ALLES BULLSHIT!

Ich ging hoch und sah jemanden im Flur stehen. Es waren Denki und Sero, die mich beide angrinsten: „Hey Alter! Was ist denn mit dir los? Und wie siehst du aus? Habt ihr keine Putzfrau für so was?" „Hä?", fauchte ich und war schon direkt wieder angepisst. Dann zeigte Hanta auf mich und sein Blick glitt von oben bis unten und zurück. Ich sah an mir herab und verstand sofort, was er meinte. Ich war komplett mit Staub und Spinnweben bedeckt, also meine Klamotten. Dann spürte ich etwas in den Haaren und reagierte, indem ich zurücksprang und mit Explosionen drohte. „KATSUKI!", brüllte meine Mutter und ich sah kurz über die Schulter und brüllte zurück: „WAS WILLST DU, ALTE SCHACHTEL?" Dann hörte ich von vor mir das Lachen der Jungs und hinter mir Schritte, die eilig auf uns zu kamen. Dann stürmte meine vor Zorn bebende Mutter auf mich zu.

PoV Kirishima:

Das Essen fand mal wieder in angespannter und unangenehmer Stille statt. Meine Eltern waren zutiefst besorgt gewesen, als sie morgens festgestellt hatten, dass ich nicht mal im Bett gelegen hatte. Daraufhin hatten sie bei Katsuki und Izuku angerufen, nur um herauszufinden, dass auch die die Nacht nicht zu Hause verbracht hatten. Der letzte Anruf war an Familie Todoroki gegangen, wo ihnen Endeavor erklärt hatte, dass sich Shoto auch nicht zu Hause befand, er das aber ab sofort ändern würde. Der Junge würde seine Zeit mit Unsinn verplempern, nicht lernen, nicht trainieren und und und. Daraufhin hatten sie nochmal versucht mich über das Handy zu erreichen, nur lag das zu der Zeit in Damian's Küche auf dem Tresen und ich hatte es nicht gehört. Damian auch nicht.

Ich will doch nur Stress machenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt