44. "Schockierede Gefühle!"

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PoV Izuku:

Das Baby in meinem Arm wurde von mir, Kacchan und Shoto mit richtig viel Liebe angesehen, dann übergab ich das winzige rotgesichtige Wesen an Shoto, dessen zweifarbige Augen es hatte. Shoto nahm das Bündel an die Brust und sah es derartig liebevoll an, dass mir die Tränen kamen und Kacchan mich sanft an sich zog und sie wegküsste. Schließlich gab Sho den kleinen Hosenscheißer an Kacchan, der dieselbe Haarfarbe hatte, wie das Baby, nur fehlte noch die wilde Frisur und auch Daddy zwei lächelte das Würmchen an und das Baby schloss zutraulich seine Fingerchen um Kacchan's Finger. Jetzt rollten auch ihm die Tränen übers Gesicht, während er gleichzeitig voller Liebe erst das Baby und dann mich anschaute. Ich umarmte ihn vorsichtig, um das Baby nicht zu gefährden, zog auch Sho zu uns und dann fühlte es sich vollkommen an.

Plötzlich verdunkelte sich der Himmel über uns und eine finstere Stimme schallte um uns herum, die mir verdächtig bekannt vorkam. „Ihr wolltet dieses unschuldige Wesen nicht. Deswegen steht euch auch das dazugehörige Glück nicht zu." Im nächsten Moment verschwand das Baby, wurde erst durchscheinend, während es vor Schreck zu schreien begann und uns hilfesuchend ansah, seine Form verblasste mehr und mehr und wir brüllten alle, versuchten es zu schützen und zu halten , doch letztlich lag in Kacchans Arm nur noch ein leeres Moltontuch.

„NEEEEEIIIIIIN! NEEEEEIIIIIIINN!", schrie ich und weinte. Der Schmerz zerriss mein Herz und der Schmerz von Shoto und Kacchan, zerriss mich noch viel mehr. Ich fiel auf die Knie, das Tuch in der Hand und versuchte wenigstens den Geruch noch zu erhaschen, den süßen unschuldigen Babyduft zu erhalten, doch auch das Tuch wurde zunehmend durchsichtiger und war schließlich ganz verschwunden. Die restliche Wärme des Tuches und seines Inhaltes verschwand so rasch, wie das Licht verschwunden war. Shoto starb innerlich an dem Verlust der Liebe, die er eben noch in den Händen gehalten hatte, Kacchan brüllte auf, als wäre er in den Bauch geschossen worden und ich schrie einfach nur meine Verzweiflung heraus und weinte, wie noch nie zuvor. Innerlich zerbrach ich und auch nach außen hin, sah ich aus, wie eine Leiche. Ebenso meine Gefährten, die mich umarmten, doch unser Schmerz blieb.

Szenenwechsel: An einem steilen Abhang sitze ich in meiner Wolfsform und heule tieftraurig zusammen mit Shoto und Kacchan, die ebenfalls in ihrer Wolfsform sind, den Mond an. Wir vermissen schmerzlichst unser viertes und verbindendes Familienmitglied, unseren gemeinsamen Welpen, Hikari. In unser gemeinsames Heulen, mischt sich ein viertes Heulen – tiefer, dunkel, kraftvoll und ... tröstend. Ich sehe mich um und da steht Damian. Sein schwarzes Fell glänzt gesund im Mondlicht und er sieht uns traurig an. Dann setzt er sich auf die Hinterläufe und wartet, bis wir uns um ihn herum geschart, uns beschnuppert haben. Er stupst uns leicht mit seiner großen schwarzen Schnauze an, leckt uns liebevoll ab und gibt uns zu verstehen, dass wir ja immer noch uns haben. Gleichzeitig schafft er es, uns das Gefühl von Hoffnung zu vermitteln. Und als er schließlich zum Klippenrand geht und uns auffordert es ihm nachzutun, setzen wir uns einträchtig neben ihn. Wir sitzen dort, bis der Mond untergegangen ist und ein roter Lichtschein am Horizont auftaucht. Fasziniert und einträchtig sitzen wir dort, bis der Schein der Sonne unser Fell erhellt.

„Izuku! Hey, Deku, wach auf. Was verdammt ist denn bloß mit dir?", fragte mich Kacchan neben mir und ich blinzelte ihn an, nur um festzustellen, dass mich die Sonne vom Abhang jetzt blendete. Meine Augen waren feucht und brannten und so schloss ich sie schluchzend wieder. Dann stieß er mich an und ich verlor fast das Gleichgewicht, doch Shoto legte mir seine Hand an die Wange. Das war ... komisch, denn er war immer noch ein Wolf, der jedoch langsam immer blasser wurde. Panisch griff ich nach seiner Hand und hielt ihn fest, rief ihm zu: „Bitte Sho, nicht du auch noch!"

„Baby, warum weinst du denn? Komm zu dir! Ich glaube du träumst noch!", dann schlug mir jemand ins Gesicht.

PoV Shoto:

Izuku's Panik hat sich inzwischen im ganzen Bus rumgesprochen und ich habe den Eindruck, dass alle Blicke auf uns liegen. Begonnen hatte das ganze Theater, als der Bus zur Pause auf einen Rastplatz fuhr, wo wir pinkeln konnten, die Beine vertreten oder etwas zu Essen besorgen. Izuku lag schon die ganze Zeit unruhig und leise wimmernd an Kats Brust und auch sein sanftes, beruhigendes Streicheln hatte keine positiven Effekte. Irgendwann nachdem der Bus gestoppt hatte und es im Bus lauter und unruhiger wurde, begann mein Süßer in Kats Armen zu weinen und über unsere Mate-Verbindung spürte ich einen heftigen Schmerz. Ich wechselte Blicke mit Kats, doch offenbar hatten wir keine Chance zu sehen, warum er Schmerzen hatte. „Das muss an seinem Traum liegen. Bitte, versuch ihn zu wecken, Kats. Das tut sogar mir weh!"

Wir versuchten es mit Ansprechen, ich sah sogar, dass er die verweinten Augen öffnete, in die die Sonne die durchs Fenster in sein Gesicht schien, blinzelte und Kats ansah. Aber er war definitiv noch nicht in der Realität angekommen und sein Schmerz zog mich wirklich runter, auch wenn ich mir nichts anmerken ließ. Schließlich klatschte Kats ihm eine und der Effekt wirkte. Izuku rappelte sich sofort auf, sah sich völlig desorientiert um und starrte uns ratlos und tot-traurig an. Ich zog ihn von Kats Schoß zu mir und küsste ihm sanft die Tränen weg, dann fragte ich: „Was hast du geträumt, Baby? Es muss schmerzhaft gewesen sein. Hast du ... Hunger?" Izu sah mich an, legte den Kopf an meine Schulter und schluchzte herzzerreißend, bis er einen Schluckauf bekam. Ich legte meinen Mund an sein Ohr und bat ihn leise: „Sag mir wovon du geträumt hast? War es ein Alptraum?" Izuku schluchzte nur weiter, jetzt mit Schluckauf und kriegte sich gar nicht wieder ein. Dann kamen die ersten beunruhigten Rückfragen von Tenya, Ochako, Tsuyu und den anderen, doch ich wollte nur, dass er sich beruhigte und so scheuchte Kacchan alle auf ihre Plätze. Nur Ochako und Teny blieben eisern und hockten sich auf die Plätze vor uns, sahen Izuku mitleidig an und wollten Genaueres wissen. „Ich ... verdammt, nochmal, hab doch auch keine verfickte Ahnung." Kacchan sah mindestens so beunruhigt aus, wie ich mich fühlte. Inzwischen glühte der Kleine vom vielen Weinen und Schluchzen. Also kühlte ich ihn sachte herunter, bis er sich beruhigte.

Schließlich hörte ich Izuku's Stimme in meinem Kopf: „Hikari. Er hätte Hikari heißen sollen ... ."

Ich sah zu Kats und Kats zu mir, dann schauten wir Beide auf unseren Brokkoli und verstanden, von WAS er geträumt hatte. Spontan schnürte es mir die Kehle zu und ich schluckte mehrmals trocken. Das Brennen in meinen Augen war neu und als ich zu Kats sah, spürte ich auch seine Gefühle zerbrechen. „FUCK! ICH HOL JETZT WAS ZU ESSEN!" Damit stürmte Kats aus dem Bus, stieß die Leute fluchend aus dem Weg und als er draußen war, trat er heftig gegen eine Mülltonne!

Ich sah auf Izuku und traf auf seinen Blick, dann sagte ich ihm: „Mach dir keine Vorwürfe, bitte!"


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Das obere Bild ist NICHT von mir und ist nur geliehen, um die Geschichte zu untermalen. Bei rechtlichen Problemen bitte ich um kurze Meldung. Danke!

Ich will doch nur Stress machenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt