PoV Izuku:
Die Jagd, die sich Kacchan mit mir geliefert hatte, hatte dafür gesorgt, dass ich mich nur noch ins Bett werfen und die Decke über mich ziehen wollte. Die Ansage von Shoto hatte ihn wohl von seinem Trip runtergebracht, und er hatte mich geküsst und sich entschuldigt, aber ich war noch nicht fertig damit. Er hatte mich wie Scheiße behandelt und für einen Moment hatte ich mich gefühlt, wie früher. Nur hatte sich das früher anders angefühlt. Inzwischen liebten und achteten wir uns. Tja, nur nicht in der letzten Stunde. Da war ich plötzlich wieder der Scheiß-Nerd gewesen und Kacchan der blonde Überflieger, der mir auf die Fresse gab, wenn es ihm Spaß machte. Keine schöne Wendung.
Ich fühlte mich mies auf der ganzen Linie und wenn er glaubte, ich würde ihm nach der lahmen Entschuldigung und einem Kuss verzeihen, dann war er ziemlich schief gewickelt. Die Nacht würde ich zu Hause schlafen und ihn ignorieren. Sollte er sich doch selber einen runterholen. Ich stand ihm jedenfalls nicht zur Verfügung. Mit Tränen in den Augen ging ich neben ihm her, sah ihn nicht an und reagierte auch nicht, auf seine Versuche mich zum Anhalten zu bringen. „Deku, bitte ...!", hörte ich neben mir und sein Ton war hörbar reuig. Ich fühlte dass es ihm Leid tat und trotzdem brauchte ich jetzt erst mal etwas Abstand. Ich wischte mir die Tränen unauffällig weg und drehte mich emotionslos zu ihm um, sah ihm vor die Stirn und sagte dann: „Gute Nacht, Kacchan. Ich will jetzt nur noch in mein Bett – allein, okay?" Das Okay war nur rhetorisch gewesen, denn ich würde nicht abwarten, ob er mitkam oder nicht. Ich wollte einfach nur in mein Zimmer und heulen – vielleicht vor Erschöpfung, durch Daddy's Heilung, vielleicht aber auch vor Enttäuschung. Und dann bemerkte ich auch noch, dass ich meine Weihnachtseinkäufe im Krankenhaus bei Shoto vergessen hatte. Irgendwie war das der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Ich spürte, wie mich die Gefühle, der Frust, die Jagd und Kacchan's Verhalten über mir zusammenbrachen.
Es war nicht mehr weit bis nach Hause und ich wollte nicht vor Kacchan zusammenbrechen, deshalb holte ich die Reserven raus und rannte Heim, ohne mich umzudrehen oder mich um sein Rufen zu kümmern.
An der Tür kramte ich nach dem Schlüssel, klingelte gleichzeitig und war mir bewusst, dass Kacchan direkt hinter mir war. Er stand da und beobachtete mich, wie ich mit den Tränen, die mir in Strömen übers Gesicht liefen, den verfluchten Schlüssel dazu bringen wollte, ins Schloss zu passen. Dann ertönte der Türöffner und ich stieß die Tür auf, stürzte ins Haus und rannte, wie von der Tarantel gestochen die Treppe rauf. Kacchan folgte mir still.
„Izuku, was ist los?", fragte meine Ma sofort besorgt, als sie mich sah und ließ mich durch, als ich keine Anstalten machte zu stoppen. Dann rannte ich fast gegen All Might, der mich kurz festhielt, mich ansah und schließlich den Kopf hob, um zur Tür zu sehen, wo Kacchan stand. „Was ist passiert, Junge?", fragte er leise, doch ich schüttelte nur den Kopf, machte mich los und verzog mich in mein Zimmer, wo ich direkt hinter mir abschloss.
Es dauerte nicht lange, da hörte ich, wie die Tür zugemacht wurde. Ob Kacchan noch da war oder hatte All Might ihn nach Hause geschickt?
Ich zog mich bis auf die Boxer aus, kroch zwischen die Laken und weinte mich in den Schlaf.
PoV Katsuki:
Ich hatte es versaut. Gründlich versaut. So hatte Deku auf mich noch nie reagiert. Er hatte mich vollkommen belämmert bei seiner Mutter stehen gelassen, während er völlig aufgelöst in der Wohnung verschwunden war. Inko's Blicke sprachen eine deutliche Sprache und als ich dann auch noch den Blick von All Might auffing, wusste ich, dass ich hier und jetzt nichts mehr ausrichten konnte. Ich sah sie bittend an, doch sie schüttelte nur den Kopf und runzelte die Stirn. Es war ja klar, der Reaktion von Izuku nach, musste ICH Schuld sein und dass er nicht wollte, dass ich mit rein kam, hatte er ziemlich deutlich gemacht. Also gut, das hatte ich mir selbst eingebrockt. „Gute Nacht!", sagte ich unter gesenkten Lidern und machte mich auf den Weg nach Hause. Ich würde Deku gleich eine Whatsapp schicken und ihn um Verzeihung bitten, ihm sagen, dass ich ihn liebte und nie wieder so zu ihm sein würde. Doch andererseits, konnte ich das wirklich versprechen? Ich hatte ja selber nicht damit gerechnet, dass ich so auf Shoto's geschundenen Körper reagieren würde.
Nur 10 Minuten später war ich zu Hause und ehe ich aufschließen konnte, öffnete meine Mutter die Tür. „Und, war euer Weihnachts-Shopping so erfolgreich, wie gehofft?" Was sollte ich DAZU sagen? Es kam mir so vor, als redete sie von einer anderen Zeit, doch genau genommen war das erst wenige Stunden her. „Ja, ja!", grummelte ich nur, kickte mir die Schuhe runter, zog die Jacke aus und ging dann mit meinen Taschen auf mein Zimmer. „Was ist dem mit dem los?", hörte ich meine Mutter meinen Vater fragen, doch ich wusste schon, dass er nur die Schultern zuckte. „Vielleicht ist er nur müde. Lass ihn einfach!"
Ich schmiss mich angezogen auf mein Bett und starrte an die Decke. Der Tag hatte ganz anders enden sollen. Wie konnte ich nur so gegen Deku vorgehen? Was hatte mich bloß geritten? 'Sho? Daddy? Bist du wach?', fragte ich über unser Band. Von Daddy bekam ich nichts zurück, von Deku eine Menge Schmerz und Enttäuschung.
Plötzlich war mir nach einem Bier ... oder auch zwei oder drei. Doch das war Wunschdenken, denn ich brauchte hier gar nicht erst auf die Idee kommen. Vielleicht sollte ich mir stattdessen nochmal einen Tee mit Rum machen. Schließlich war es kalt draußen und wenn ich mich nicht zu dämlich anstellte, würde niemand etwas mitbekommen.
Ich zog mir bequeme Klamotten an und ging dann in die Küche, suchte den Rum und brachte ihn rasch in mein Zimmer. Dann erst ging ich zurück, um mir Wasser zu erhitzen für Tee. Der Gedanke war gut gewesen, denn schon im nächsten Moment lehnte meine Alte am Türrahmen und beobachtete mich: „Hast du Stress mit Izuku oder Shoto, Schatz?" Ich wollte sie schon anfauchen, doch in ihrem Gesicht stand erste Sorge und so riss ich mich zusammen und nickte nur resigniert.
„Ach Katsuki. Willst du drüber reden?" Ich verneinte und machte mir den Beutel in die Tasse und kippte das Wasser drauf, bevor ich einen Löffel Honig hinzufügte. „Wenn du drüber reden willst, ... du weißt, wo wir sind, Schatz!" Damit legte sie mir eine Hand auf die Schulter und und begleitete mich noch bis zu meiner Tür. „Danke, ... ich geh heut früh ins Bett. Gute Nacht", sagte ich jedoch nur und schloss die Tür hinter mir ab. Ich hörte sie unwillig murmeln, aber dann ging sie ins Wohnzimmer runter und sprach mit meinem Dad.
Als ich den Beutel rausnahm, kippte ich einen gesunden Schuss Rum in den Tee und setzte mich frustriert bis in die Knochen auf mein Bett und lehnte mich ans Kopfteil. Über unsere Leitung kam immer noch dasselbe. Ich trank den Tee leer, ließ mich vom Alkohol einlullen und schlief schließlich sitzend und mit Klamotten auf dem Bett ein.
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Das Bild oben habe ich mir nur "geliehen". Es gehört nicht mir sondern, Kōhei Horikoshi. Ich bitte um die freundliche Genehmigung das Bild zur Untermalung der Geschichte nutzen zu dürfen. Falls es da rechtl. Probleme gibt, geben Sie mir bitte Bescheid, damit ich es wieder entfernen kann. Bis dahin - danke!
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Ich will doch nur Stress machen
FanfictionDer zweite Teil beziehungsweise die Forsetzung von "Ich will doch nur spielen!" Die Klasse 1 A der UA Oberschule ist im Begriff nach Tokyo zu reisen, um den Schülern die Möglichkeit zu geben, sich die Heldenagenturen anzusehen und den Pro's bei der...