Ich will doch nur Stress machen

42. "Und? Besser?"

PoV Shoto:

Ich hatte mich einigermaßen beruhigt, als wir nach dem Abendessen, das für mich und die anderen aus Magen-schonender Misosuppe bestanden hatte, vor Damian's Zimmertür standen. Und ich wusste, dass wir alle irgendwie hofften, er hätte eine gute Lösung für uns. Ich hatte jedoch keine Ahnung, was er wohl für uns bereithielt. Als wir nach dem Klopfen eintraten, saß Damian in seiner menschlichen Gestalt vor uns und sah verteufelt gut aus. Er trug ein T-Shirt und war bis zur Hüfte zugedeckt, aber seine verdammte Ausstrahlung fuhr mir direkt in den Schwanz und ich keuchte unterdrückt auf. Zu meiner Erleichterung ging es Izu und Kats nicht besser. Trotzdem war das etwas, was mir nicht dabei half, unser Anliegen vorzutragen. Wie sollte ich denn unserem Alpha seriös gegenübertreten, wenn mir eine Erregungswelle nach der anderen durch mein Geschmeide lief? Deswegen ging ich in die Offensive: „Damian, bitte. Geht das auch anders? Kannst du das bitte abstellen?", fragte ich ihn und in seinen Augen blitzte kurz etwas auf, das mich in die Schranken wies, aber er hörte auf, die Luft mit Pheromonen zu schwängern. Ich spürte fast umgehend eine Wirkung und hörte, wie Izuku hinter mir erleichtert die Luft ausstieß, während Kats nur unwillig knurrte.

„Nicht witzig, Alpha!", meinte er dann und man hörte ihm an, wie angepisst er war. Sein Arm lag um Izuku's Schulter und seine ganze Haltung war die eines beschützenden Alpha und Gefährten.

„Hallo Jungs. Ich habe schon mitbekommen, dass ihr mit der Entwicklung nicht so ganz einverstanden seid", stellte Damian trocken fest und sah uns der Reihe nach an, wobei sein Blick zuletzt auf unserem Omega liegen blieb. Izu schloss schuldbewusst die Augen und senkte den Kopf in eindeutiger Unterwerfung.

„Was hast du dir dabei gedacht, Damian? Was soll das sein? Eine Art fucking Schocktherapie, oder was?", fuhr Kats ihn an und Damian's Blick wurde dominant und hart. Jetzt wurde auch Kats still und ich spürte warum. Es war nicht nur der dominante Tonfall von Damian, sondern etwas was wie ein Vibrieren den ganzen Raum erfasste. Izuku begann innerhalb von Sekunden zu wimmern und machte sich ganz klein, barg sogar seinen Kopf an Kat's Bauch.

Auch mich erfasste diese „Welle", die ich bisher noch nie gespürt hatte. Ich senkte den Kopf und den Blick und wusste verdammt nochmal, dass ich HIER und JETZT nichts mehr zu melden hatte. Wäre ich tatsächlich ein Wolf oder auch nur ein Hund, würde ich mit eingeklemmtem Schwanz winselnd vor ihm kriechen. Izu war fast schon soweit und auch Kats ging unter dem Eindruck in eine demütige Haltung über.

„Ihr Welpen! Spürt ihr das? Wisst ihr was das ist?", fragte Damian kühl. Ich schaffte es den Kopf zu schütteln und auch Kats versuchte es, doch Izu sank nur auf die Knie und legte sich mit dem Bauch nach oben hin und sah mitleiderregend zum Bett hoch, während er wirklich winselte. 'Wie ein Hund, der Schläge erwartet', ging es mir durch den Kopf. Selbst wenn ich etwas hätte sagen wollen, es ging nicht. Die Macht im Raum machte mir nur unmissverständlich klar, dass Damian, unser Alpha, stinksauer war. Ich wusste nicht, ob es Pheromone waren oder was auch immer, aber er zwang uns damit in die Knie, unterwarf uns und zeigte auf, wer wir waren – seine Untergebenen!

„Steht auf!", befahl er uns und wir gehorchten. „DAS, was ihr gerade gespürt habt – ist meine Alpha-Macht! Sie macht euch klar, dass ICH euer Alpha, Anführer, Boss bin und ihr mir zu gehorchen habt, klar?"

Von jetzt auf gleich war der Raum wieder normal und ich bemühte mich zitternd meine Selbstkontrolle zurückzuerlangen. Ich sah zu Kats und atmete langsam und tief durch. „Fuck!", hörte ich über die Gefährten-Verbindung und Damian begann zu lachen. „Das ist nicht das Einzige, was ich wieder tun kann. Komm zu mir Izuku, mein kleiner Omega. Wo ist er denn?", fragte Damian sich und grinste dann zum Boden, vor dem Bett runter, wo Izu noch immer hilflos zu ihm aufschaute. Kats und ich griffen sofort zu und hoben ihn auf seine Beine zurück, wo er dann ziemlich blass und mit leichter Panik in seinen großen Smaragd-Augen zu ihm schaute.