104. "Schockierende Wahrheit!"

58 11 4
                                    

PoV Izuku:

Innerlich brach ich nach Kacchan's Aussage zusammen und man sah es mir an. Kacchan grinste zu Anfang noch, doch meine Ma sah mich besorgt an, als ich zu hyperventilieren begann. Sie wusste noch nicht mal, dass ich schwul war ... . Ich spürte, dass auch All Might und Kacchan jetzt alarmiert waren, doch ich bekam fast nichts mehr mit. Meine Sicht verdunkelte sich von außen immer mehr, das Rauschen in meinen Ohren übertönte alles und schließlich spürte ich nur, dass mir jemand aufhalf und mich irgendwo anders hinbrachte. Dann spürte ich eine Matratze unter mir und ein kühles Tuch auf meiner Stirn, außerdem jemand, der beruhigend sprach, auch wenn ich kein Wort verstand. In meinem Kopf herrschte das nackte Chaos und die Panik, meine Mutter mit der Wahrheit zu konfrontieren, verschaffte mir eine satte Übelkeit. Ich fror und zitterte, wurde zugedeckt und irgendwer strich mir sanft die Haare aus dem Gesicht: „Verdammt Deku, atme tief und langsam. Du siehst aus wie ein fucking Geist."

Ich versuchte es, aber meine Panik hatte mich voll im Griff und schließlich spürte ich, dass ich geküsst wurde, wie nur Kacchan es konnte, was dazu führte, dass ich meine Atmung für den Moment einstellen musste. Dann schob ich ihn von mir und es ging mir besser, zumindest hechelte ich nicht mehr wie ein Köter! Ich sah ihn an und hoffte nur, dass er mich nicht wieder als totalen Schwächling ansah. Dann stand er auf und sah auf mich herab, lächelte mich aber an. Plötzlich spannte er sich an, zog sich den Schreibtischstuhl ran und setzte sich, während ich verzweifelt die Augen schloss. „Sie ... meine Ma, sie weiß noch nicht mal, dass ich schwul bin, Kacchan!", wimmerte ich und sah ihn mit tränenden Augen an, als mir sein Gesichtsausdruck auffiel. „Was?", fragte ich und hatte eine ganz miese Ahnung. „Jetzt schon!", sagte er dann und plötzlich tauchte meine Ma hinter ihm auf. „Du bist WAS?", flüsterte sie und starrte mich an.

So hatte ich mir das WIRKLICH nicht vorgestellt. Zutiefst gedemütigt und rot bis in die Haarwurzeln, schloss ich die Augen und legte mir die Hände auf mein glühendes Gesicht.

PoV Katsuki:

Ich sah, dass Deku sich gerade die Karten gelegt hatte. Hatte er sie denn nicht gehört? Ich war schon extra aufgestanden, statt auf der Matratze sitzen zu bleiben, er musste sie doch gehört haben. Mein Schatz war jetzt richtig geschockt. War er bis eben noch blass gewesen, so hatte sich jetzt das genaue Gegenteil eingestellt, als seine Mutter hinter mir auftauchte und mir ein Kribbeln im Rücken hinterließ. Auch All Might stand an der Tür und als ich zu ihm sah, hatte er sich die Hand vor die Stirn geschlagen. Konnte ich gut nachvollziehen. ER wusste ja Bescheid, aber für Tante Inko musste die Nachricht der Hammer sein. Und es war nicht sicher, wie sie auf alle anderen Nachrichten reagieren würde. Im Moment stand sie nur angespannt hinter mir und starrte Izuku an, der die Röte einer Ketchup-Flasche angenommen hatte. Dann schloss er die Augen und legte sich die Hände vor sein erhitztes Gesicht. Und ich vermutete mal, nicht zum Kühlen. Er tat mir Leid.

Meine Alten hatten es von ihm erfahren und waren auch im ersten Moment geschockt gewesen. Aber sie hatten wirklich super darauf reagiert und uns sogar ermutigt, aber bei Inko war ich mir nicht sicher, wie sie die Wahrheit nehmen würde. Und Izuku hatte sich schon zum zweiten Mal so richtig in die Nesseln gesetzt. „Mama, es ... tut mir Leid. Ich , ... ich", stammelte er jetzt rum, als ich eine große Hand auf meiner Schulter spürte, die nicht Inko gehören konnte. Ich sah mich um und All Might ins Gesicht, der mir unmissverständlich klar machte, dass wir uns zurückziehen sollten. Inko stand blass wie ein Laken hinter mir und starrte Izuku an, der mich hilfesuchend anbettelte bei ihm zu bleiben. Doch ich konnte nicht und lächelte ihn nur ermutigend an, bevor ich All Might aus dem Raum und ins Wohnzimmer folgte.

„Der Junge hat ein Talent dafür, sich in Schwierigkeiten zu bringen", stellte All Might fest und schüttelte grinsend den Kopf, bevor er seinen Blick auf mich richtete und dann plötzlich fragte: „Ich habe von eurer Freundschaft gehört, die ihr hattet. Willst du mir nich mal erzählen, was passiert ist, als du mitbekamst, dass der junge Midoriya keinen Quirk hat?"

Vollkommen geschockt sah ich mein Superhelden-Idol an und war mir bei dem stechenden Blick bewusst, dass ich jetzt offiziell am Arsch war.

PoV Izuku:

Nachdem Kacchan mit All Might das Zimmer verlassen hatte, setzte sich meine Mutter zu mir ans Bett und strich mir sanft die Haare aus der Stirn. Ihr Blick war ... irritiert, verstört, zumindest aber war sie ein Stück weit geschockt. „Du ... bist schwul? Seit wann ... weißt du das denn schon?", ihre Stimme war leise und ich sah, dass sie verletzt war. „Ich ähm, seit einem halben Jahr ... ungefähr. Ich war selber überrascht."

„Und ... und, bist du mit jemandem zusammen? Hast du einen ... ähm, Freund oder so?" Ich spürte, wie die Hitze und die Panik gleichzeitig zurückkamen. Ich öffnete den Mund, nur um ihn dann wieder zu schließen, als ich das Brennen in meinen Augen wahrnahm. Jetzt war wohl der Moment gekommen, wo ich ihr die Wahrheit sagen musste ... über Kacchan und mich.

Meine Mutter sah mich an, beobachtete mich, dann atmete sie scharf ein und schlug die Hand über den Mund und wurde blass. Ich versuchte ruhig zu bleiben, aber ich konnte sie nicht so da sitzen lassen, also setzte ich mich auf und bestätigte ihre Vermutung mit einem verlegenen Nicken.

„Izuku, sag dass das nicht wahr ist, oder ... nein, sag mir einfach die Wahrheit. Ist es Katsuki?" Ich zog sie in meine Arme und nickte dann, so dass sie es spürte. „Ja, Mama. Ich bin mit Kacchan zusammen ... aber ... ." „Und, hattet ihr etwa schon ...", sie schob mich weg und gestikulierte wild mit ihren Händen, während sie rot anlief und meinem direkten Blick auswich. Ich senkte den Blick und schluckte hart, dann rieb ich mir mit den Händen durchs Gesicht und dann durch die Haare, bevor ich mich wieder ins Kissen fallen ließ. „Wir lieben uns, Mama. Da kommt es schon mal zu ... ähm so was, weißt du?", murmelte ich dann leise und fühlte mich derartig unwohl. Wenn sie mir jetzt noch einen von Verhütung erzählte und Geschlechtskrankheiten, dann ... . „Izuku, ich hoffe ihr benutzt Kondome!", sprudelte sie raus und ich wünschte mir ein Loch, in dem ich verschwinden konnte, nur um dann direkt bei Shoto wieder aufzutauchen. Der würde mich bestimmt erst mal in den Arm nehmen, knuddeln, küssen und ... schon war ich hart und hoffte, meine Ma bemerkte nicht die Ausbeulung in Hüfthöhe unter der Decke. Doch, wie der Zufall es wollte, fiel ihr Blick eher zufällig dorthin, was sie nur noch erschrocken einatmen und wieder erröten ließ. Wie von der Tarantel gestochen, sprang sie auf, sagte hektisch: „Ich muss mich um das Essen kümmern", dann verschwand sie und ich ahnte, dass sie erst mal einen Schnaps bräuchte.

Und ich? Ich fühlte mich so erledigt, als hätte ich gerade einen Kampf gehabt!

----------------------------------------------------------------------

Das Bild oben habe ich mir nur "geliehen". Es gehört nicht mir sondern, Kōhei Horikoshi. Ich bitte um die freundliche Genehmigung das Bild zur Untermalung der Geschichte nutzen zu dürfen. Falls es da rechtl. Probleme gibt, geben Sie mir bitte Bescheid, damit ich es wieder entfernen kann. Bis dahin - danke!

Ich will doch nur Stress machenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt