17. "Aus den Armen der Nacht ... "

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PoV Damian:

Als die Kleine, die sich an meinen warmen Körper gekuschelt hatte, aufwachte stand zunächst Verwirrung, dann die nackte Angst in ihrem Blick. Ich begrüßte sie mit einem schlichten: „Guten Morgen, Uraraka! Es wird Zeit, dass wir gehen!" Sie hatte sich überraschend schnell wieder unter Kontrolle und so sorgte ich dafür, dass wir sofort starteten. 'Irgendwann müssen auch Schurken mal schlafen', dachte ich nur. Bevor wir das Haus erreichten, schnupperte ich in der Luft, ob der Flickentyp noch in der Nähe war, aber die Luft war rein. Im Haus brannte kein Licht mehr und ich versuchte um das Haus herum zu erschnuppern, wo mein Mate genau steckte.

Die Kleine sagte mir genau, wie der Bau geschnitten war und wo damals die Schlafräume gelegen hatten. Unser Glück war, dass hier NIEMAND mit uns rechnete. Wir schlichen um das Gebäude herum und fanden den Raum, in dem die Jungs schliefen. Und wie durch ein Wunder, stand das Fenster offen, zwar nur gekippt, aber egal. Wie konnten Leute nur so derart leichtsinnig sein?

PoV Katsuki:

Unser Taxi holte uns ab und rasch wurde klar, dass wir nicht zur Agentur Todoroki gebracht wurden, sondern zu der von All Might. Es war ärgerlich und ich war stinkwütend auf die ganze Scheiß-Situation. Deku, Sero und Kyoka stiegen zusammen mit mir in die Limousine des Taxiunternehmers und die Stimmung stand nicht zum Besten. Kyoka war vollkommen neben der Spur und lehnte sich im Fond sogar an Deku, der sie Trost-spendend gewähren ließ, was mich innerlich zum Brodeln brachte. Ich mochte Kyoka, aber dass Deku ihr sogleich den Arm um den Körper legte und sie an sich zog, während ihr langsam Tränen übers Gesicht liefen, konnte ich gerade gar nicht gut vertragen. Der eine Partner war entführt und der Zweite wanzte sich ungeniert an andere ran. Kochend vor Wut und gleichzeitig wohl wissend, dass ich deshalb jetzt und hier nichts sagen durfte, spürte ich bitter Galle in meiner Kehle. Ich knurrte vor mich hin und fing mir über den Spiegel irritierte Blicke von dem Fahrer ein, bis ich ihn anfuhr: „WAS IST? GUCK NACH VORNE UND FAHR UNS ZUM ZIELORT ZUM TEUFEL!" „Ja, ja, ist schon gut!", murmelte er daraufhin nur und konzentrierte sich wieder auf den Tokioter Straßenverkehr. Sero drehte sich zu mir um und fragte: „Hey Katsuki, was ist denn mit dir los? Hast du schlecht geschlafen?" „HALT DIE FRESSE. GEHT DICH 'N SCHEISS AN!", fuhr ich nun auch ihm in die Parade. Was Deku und Kyoka nur dazu brachte, sich noch enger aneinander zu kuscheln. Meine Blicke waren tödlich und ich wusste gar nicht, wohin mit mit meiner Wut.

Als das Taxi vor dem Gebäude stoppte, stieg ich aus und rannte wie ein wildes Tier am Bordstein auf und ab, bis sich im Schneckentempo, zumindest meiner Meinung nach, endlich auch die anderen aus dem Auto geschält hatten. Kyoka sah mich an, legte mir eine Hand auf den Arm und ich sah sie nur mit rotglühenden Augen drohend an. Dann zog sie ihren Arm zurück und wandte sich stattdessen wieder an Deku und Sero, die Beide komplett anders auf sie reagierten. Während wir vom Sicherheitsdienst in Empfang genommen wurden, legten Beide fürsorglich den Arm um sie und begleiteten sie ins Gebäude: 'BOAH, ICH KOTZ GLEICH, WENN DAS SO WEITERGEHT!', dachte ich nur und sah bereits den roten Schleier um mein Blickfeld, der kurz vor dem kompletten Ausrasten häufiger eine Begleiterscheinung war. Im Gebäude angekommen, nahm uns All Might persönlich in Empfang und begrüßte uns herzlich und mit seinem strahlendsten Lächeln, dann fiel sein Blick auf mich und er nahm direkten Kurs auf mich. Ausweichen war nicht drin und ich bemerkte aus dem Augenwinkel, dass Deku und Sero uns gespannt beobachteten. All Might hatte die Drei schon recht herzlich begrüßt, doch die Worte, die er an mich richtete, ließen mich aufhorchen: „Junger Bakugo, was trübt deine Stimmung? Wir sind doch bereits auf einem guten Weg deinen , ähm entschuldige Izuku, ich meine natürlich, euren Partner wieder einzusammeln. Es hat in den letzten Stunden ein paar interessante Entwicklungen gegeben. Hat euch noch keiner in Kenntnis gesetzt? Und da ihr hier seid, machen wir uns sofort auf den Weg, um ihn abzuholen."

„Was sagt er denn da, All Might? Was für Entwicklungen?", fragte Deku irritiert. All Might strahlte uns an und legte Deku und mir je eine seiner Riesenhände auf die Schultern, dann sah er zu Sero und fragte: „Eigentlich wollte ich nur Izuku und Katsuki mitnehmen, aber eure Verluste wiegen genauso schwer, deshalb habe ich einen Kleintransporter geordert, der uns so schnell, wie möglich zum Camp bringt." „Zu welchem Camp denn?", fragte Deku wieder nach und dann, nachdem er einen Moment gegrübelt hatte: „Etwa das Trainingscamp der Pussy Cats? Haben sie doch was mit der Sache zu tun?" Ich sah ihn an, dann All Might und schließlich auch Sero und Kyoka. Meine Wut war zwar nicht vollständig gewichen, doch ich bemerkte jetzt, dass sich Aufregung und freudige Erwartung in mir breit machte.

PoV Kirishima:

Ich wachte mit dröhnendem Schädel und einem widerlichen Geschmack im Mund auf. Augen öffnen fiel mir verdammt schwer, ich fühlte mich wie erschlagen. Doch das, was ich sah, ließ nur einen Schluss zu: Ich musste noch träumen, denn ich lag im Arm von Damian, der mich trug und irgendwann auf einer weichen Fläche ablegte. „Damian ...", murmelte ich nur, streckte die Arme nach ihm aus, zumindest glaubte ich das und dann spürte ich seine Lippen sanft auf meinen. Ganz klar, ich träumte. „Ich bin bei dir, Fuchsy. Mach dir keine Sorgen", wisperte er mir zu und leckte an meinem Ohr lang, bis ich vor Wonne brummte.

Um mich herum war es dunkel und ziemlich kalt, doch dann wurde es wieder warm, denn ich spürte eine warme Decke über mir. Als ich nochmal blinzelte, sah ich kurz das Gesicht von Ochako, die sich gerade wieder aufrichtete. Neben mir lag noch jemand und weil mir so kalt war, kuschelte ich mich an den warmen Körper und genoss die Hitze, die von ihm ausging.

Dann dämmerte ich wieder komplett weg und ließ mich wieder in die Arme der Nacht sinken.

PoV Ochako:

„Geschafft! Und niemand hat uns gehört oder gesehen. Wir haben alle und müssen jetzt nur noch zusehen, dass wir die anderen einsperren oder sonst wie festsetzen. Ist nicht so einfach, wegen Kurogiri, der Typ mit dem Warp-Gate. Gibt es nicht etwas, womit wir sie blockieren können? Ich kann noch gar nicht glauben, dass sie zugelassen haben, dass die Jungs das Fenster geöffnet haben!", redete ich vor mich hin. Die Jungs waren jetzt alle in der Höhle, lagen auf Matratzen, die wir kurzerhand mitgenommen hatten und waren zugedeckt, damit sie nicht erfroren. Ich fror erbärmlich, was kein Wunder war, denn schon die ganze Zeit lief ich mit nur einem Schuh durch die Gegend. Der andere war bei meinem Abtransport vom Gefängnis nach hier von meinem Fuß gerutscht, weil ich es versäumt hatte ihn zuzumachen. Mein rechter Fuß war EIS pur und insgesamt war es einfach ziemlich kalt. „Ich glaube eher, dass die Schurken nicht mitbekommen haben, dass das Fenster offen war, denn die haben ja alle, als sie aus dem Nebel kamen, sofort ausgeschaltet. Wahrscheinlich waren sie einfach nur unaufmerksam und total sicher, dass sie hier keiner sucht. Hier, nimm das Telefon und ruf jemanden von eurer Schule an. Berichte wo wir sind und sag Bescheid, dass sie sich beeilen sollen. Wir sollten hier möglichst verschwunden sein, bevor die Typen aufwachen und ihr Fehlen bemerken."

Ich nahm ihm das Gerät ab, das wohl Denki gehörte, denn es war ein Gewittersturm mit tausenden von Blitzen darauf zu sehen. Dann rief ich Aizawa an, der müde klang und genervt, aber hocherfreut und hellwach reagierte, als er hörte, was ich ihm zu sagen hatte. Ich erzählte ihm, dass ich den Schurken entwischt war und wollte gerade zu dem netten Wolf überleiten, als der sich verwandelte und mir wieder die Spucke wegblieb. Der Mann sag einfach unverschämt gut aus. Dann legte er eine Hand auf das Gerät und machte mir klar, dass ich ihn auf keinen Fall erwähnen durfte. Aizawa hörte zu, organisierte sofort ein paar Telefonate und versprach sich zu beeilen. Seine Fragen zum genauen Rettungsplan konnte ich ihm also nicht erzählen, was mich in Erklärungsnotstand brachte. Es wurde Zeit, dass ich ein paar Fragen stellte.

Doch ehe ich damit beginnen konnte, hörten wir: „Hier habt ihr euch versteckt, was? Na, dumm nur, dass ich euch doch noch gefunden habe. Tut mir Leid, dass ich euer Kaffeekränzchen so rüde unterbrechen muss, aber ich möchte nicht so schnell sterben. Deswegen werdet ihr jetzt mitkommen, sonst bin ich gezwungen euch alle zu grillen!" Und damit stoben auch schon die ersten blauen Funken und ich hörte das siegessichere Lachen von dem Typen, der mich hatte entwischen lassen. „So kurz vor dem Ziel!", murmelte ich und senkte verloren den Blick ... .

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Das obere Bild ist NICHT von mir und ist nur geliehen, um die Geschichte zu untermalen. Bei rechtlichen Problemen bitte ich um kurze Meldung. Danke!

Ich will doch nur Stress machenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt