PoV Shoto:
Als Izuku mir erzählte, was gerade in seinem Zimmer passiert war, dass seine Mutter gerade durchdrehte und wir uns bei unseren Eltern melden sollten, wurde mir schlagartig klar, dass ich am Arsch war. Und zwar unwiderruflich. Mein Alter war auch angerufen worden, ob wir bei uns zu Hause seien und wenn nicht gerade Natsuo oder Fuyumi am Telefon gewesen waren, dann konnte ich mich schonmal auf das Schlimmste einstellen.
Izuku selber war auch durch den Wind, denn er hatte mit All Might gesprochen, der gerade bei seiner Mutter war und auch der Mann war schon stinkwütend. Izuku stand blass neben einem ebenso blassen Katsuki und hörte sich mit an, wie mein Alter gerade ausflippte. Katsuki hatte das Gespräch mit seiner Mutter schon hinter sich und sah so aus, wie ich mich fühlte. Beschissen und ängstlich. Und das, obwohl Kats der Letzte unter der Sonne war, der vor irgendetwas Angst hatte.
Innerlich vor Angst bereits abgestorben, folgte ich den Jungs nach unten zum Ausgang, wo uns die Polizei empfing. Ich sah Kats an und dann Izuku. Die Gesichter der Polizisten waren bereits alles andere als ermutigend und ich hatte plötzlich Mühe zu atmen. Es fühlte sich an, als hätte mich jemand mit der Brust in einen Schraubstock geklemmt und würde mir nach und nach den Druck erhöhen. Ich schluckte an dem Kloß in meinem Hals und fühlte mich eiskalt. Dann packten mich Hände und zerrten mich zu einem der Streifenwagen, wo ich im Fond Platz nahm. Durchs Fenster sah ich noch Izuku und Kats einsteigen. Und im dritten Wagen saß Eijiro, der sich gerade noch den Rotz vom Gesicht wischte und dafür den Ärmel seines Sweatshirts nutzte. Sogar von hier aus, sah ich ihn haltlos schluchzen und seine Verzweiflung war deutlich zu spüren.
Dann stieg der Beamte vorne ein und meinte: „So so, der Sohn des Endeavor hat also auch nur Flausen im Kopf. Dabei hast du das doch gar nicht nötig, Junge. Du wirst bestimmt ein ganz hervorragender Superheld. Warum nur hört ihr nicht auf die Anordnungen der Schule und des Rektors?" Ich sagte nichts dazu und sah den Mann auch nur kurz an. Dann versenkte ich mich in eine beruhigende Meditation, doch bis zu Hause war der Weg einfach nicht lang genug, um wirklich zu entspannen. Selbst wenn er nach China gefahren wäre, hätte die Zeit nicht gereicht.
„Wir sind da, junger Todoroki. Ihr Vater wartet schon auf Sie und ... er sieht nicht gerade freundlich aus. Aber das tut er sowieso nie!", der letzte Teil des Satzes war nur gemurmelt und wohl nicht für mein Gehör bestimmt, doch da ich ein Wolfsgehör hatte, war sein Flüstern klar und deutlich zu vernehmen gewesen. Trotzdem zeigte mir die Aussage deutlichst, dass mein Alter noch immer nicht so viele Fans hatte, wie All Might zu seiner besten Zeit.
Tja, DAS würde sich auch nicht so schnell ändern.
Ich schluckte hart und ließ mir die Tür öffnen. Dann setzte ich meine undurchdringlichste Miene auf und ging auf ihn zu. Mein Alter starrte mich zornesrot an und nickte dann zum Haus. Ohne mit der Wimper zu zucken, sah ich ihn an und ging dann in das Haus, wo Natsuo und Fuyumi mich ansahen. Beide deuteten an, dass sie mir Glück wünschten und nachher für mich da seien.
Ich war ihnen zutiefst dankbar, wusste aber auch, dass die nächsten Tage wohl die Hölle werden würden. Mehr noch, als die Entführung der Schurken-Liga und das sollte schon was heißen.
PoV Izuku:
Nachdem ich mich ordnungsgemäß entleert hatte, sackte ich nur noch wimmernd in mich zusammen. Mein Körper fühlte sich schwach und wackelig und misshandelt an, meine Gedanken jagten sich durch meine Gehirnwindungen und waren nicht zu fassen. Hinter mir spürte ich ihre Anwesenheit und am Liebsten wäre ich einfach in einem Erdloch verschwunden. All Might hatte mich zwar schon kotzen sehen, aber damals waren die Umstände anders gewesen. Er war zu der Zeit nicht sauer auf mich und der Unterschied zu heute war gravierend. Ich ertrug seine Anwesenheit gerade nur schwer und wünschte er würde einfach gehen und mich mit meiner Ma allein lassen, doch der Gedanke war absurd. Immer hatte ich mir einen Vater gewünscht, doch in dieser Situation hätte ich auf eine Vaterfigur wirklich verzichten können.
Ich schämte mich in Grund und Boden, nicht nur wegen der Kotzerei, sondern weil ich meiner Ma Kummer gemacht hatte, der vermeidbar gewesen war und weil ich die Anordnungen der Schule schlicht vergessen hatte und weil ich ganz allgemein ganz und gar unheldenhaft gehandelt hatte. Ich spürte ihrer beiden Enttäuschung nahezu körperlich und stöhnte unter der Last auf.
Dann waren da warme und sehr große Hände, die mich hochhoben und hinstellten. Mir wurde ein Glas Wasser in die Hand gedrückt und ich hörte ein ermutigendes: „Trink etwas Junge!" Mit dem ersten Schluck spülte ich den Mund aus, den Rest trank ich gierig aus und murmelte ein fast lautloses: „Danke!"
Ich brachte es nicht fertig, irgendwen anzusehen. Auch nicht meine Mutter. Dann spürte ich wieder die große Hand. Sie umfasste vorsichtig aber nachdrücklich meinen Arm und zog mich aus dem Bad. Statt mich aber in die Küche oder ins Wohnzimmer zu führen, um das angedrohte Verhör zu starten, fand ich mich nach wenigen Schritten in meinem Zimmer wieder und wurde Richtung Bett geschoben. „Setz dich!", befahl All Might, dann ließ er mich los, schloss die Tür und nahm sich den Schreibtischstuhl. Ich hockte auf der Bettkante, die Hände nervös miteinander verknotet und wartete, was jetzt passieren sollte. „Izuku! ... Sieh mich an!", sagte er im Befehlston, wenn auch leise, doch ich reagierte sofort auf seine Dominanz und hob den Kopf. Sein Gesicht sah nicht mehr so wütend aus, vielmehr war es eine tiefe Enttäuschung, die ich dort sah. Der Anblick brach mir fast das Herz, denn ich hatte ihn niemals enttäuschen wollen, meinen Superhelden Nr. 1.
Im nächsten Moment spürte ich das Brennen in meinem Hals und in meinen Augen, dann liefen schon die Tränen und ich schniefte laut. „Beruhige dich, mein Sohn und dann beginnst du am Besten von vorn und erzählst mir bitte, was genau passiert ist. Über Strafe oder Ähnliches reden wir später. Erst mal möchte ich wissen, was euch zu eurem Ungehorsam getrieben hat. Vielleicht verstehe ich es ja!", teilte er mir dann fest, aber leise mit und sämtliche Aggression war aus seiner Stimme verschwunden. Er wollte einfach nur hören, was uns geritten hatte.
Also erzählte ich!
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Das Bild oben habe ich mir nur "geliehen". Es gehört nicht mir sondern, Kōhei Horikoshi. Ich bitte um die freundliche Genehmigung das Bild zur Untermalung der Geschichte nutzen zu dürfen. Falls es da rechtl. Probleme gibt, geben Sie mir bitte Bescheid, damit ich es wieder entfernen kann. Bis dahin - danke!
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Ich will doch nur Stress machen
FanfictionDer zweite Teil beziehungsweise die Forsetzung von "Ich will doch nur spielen!" Die Klasse 1 A der UA Oberschule ist im Begriff nach Tokyo zu reisen, um den Schülern die Möglichkeit zu geben, sich die Heldenagenturen anzusehen und den Pro's bei der...