100. "Jetzt komm mal wieder klar, Mann!"

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PoV Katsuki:

Schon seit ich Shoto's Verletzungen gesehen hatte, loderte der Zorn in mir. Wie konnte man SEINEM EIGENEN KIND so etwas antun? Und, es war ja nicht das erste Mal, dass Endeavor sich an seinem Sohn ausgetobt hatte. Irgendwie musste es doch einen Weg geben, ihm mal so richtig den Arsch versohlen zu lassen. Nur WIR durften so was noch nicht mal denken, geschweige denn ausführen. 'Boah, ich könnte kotzen, vor Wut. Gibt es nicht jemanden, der Endeavor mal gepflegt den Arsch aufreißen könnte und zwar so, dass er es nicht vergisst?' Meine Gedankten jagten und mit jeder Sackgasse wurde ich wütender. Deku war im Bus neben mir fast eingeschlafen und als wir ankamen, musste ich ihn wecken. Schlaftrunken und blass sah er mich an, war gar nicht richtig in der Welt. Ich bedeutete ihm, dass wir aussteigen mussten, doch die Schlaftablette kam nicht in die Puschen und der Busfahrer schaute schon genervt, also nahm ich seinen Arm und zerrte ihn recht robust hinter mir her. Ich konnte ihn ja schlecht weiterfahren lassen. Vor dem Bus schlossen sich sofort die Türen und der Bus fuhr wieder an. Dann schnauzte mich der Nerd auch noch an: Na toll, genau was ich gebraucht hatte. Ich brüllte ihm ins Gesicht, wodurch mein Zorn aber keineswegs kleiner wurde und sah dann, dass Deku erschrocken und blass zurückwich, während ihm einige Tränen in die Augen stiegen. Shit! Das hatte ich nicht gewollt.

Ich strich meinem Baby die Tränen weg und entschuldigte mich, doch schon während ich das tat, war die Wut wieder da. Ich nahm sogar die Entschuldigung an Deku zurück, obwohl mein Schatz wirklich nichts für meine Stimmung konnte und brüllte vor Zorn nur noch herum. Wie konnte es sein, dass angehende Superhelden nichts gegen so ein Arschloch tun konnten? VERDAMMTE, VERFICKTE SCHEISSE! DAS WAR EINFACH UNFAIR! Deku wich total geschockt und eingeschüchtert, angesichts meiner Stimmung, zurück und ihm liefen wieder Tränen übers Gesicht. Ich wusste, er würde mir gerne helfen, mich trösten, war aber auch erledigt, müde und von meinem Verhalten geschockt. Das brachte mich zum RASEN. Ich sprengte das dämlich, grinsende Frauenzimmer weg und fuhr dann angepisst zu Deku herum, der etwas abseits stand und etwas faselte von 'drüber schlafen' und so 'nem Scheiß!

Ich war so sauer, dass ich mich an irgendetwas abreagieren musste und Training fehlte mir auch. Überhaupt fehlte mir der Heldenunterricht, der Sport, das Laufen, Kämpfen und ich hatte das Gefühl, komplett unter Druck zu stehen, wie ein Gaskanister unter Hitzeeinwirkung. Noch ein Funke und – BOOOOOM!

Genau diesen Funken lieferte mir Deku mit seinem Vorschlag. Ich sah nur noch rot, packte ihn am Hoodie und schüttelte ihn, damit er nicht so einen Scheiß redete. Doch statt die Klappe zu halten, schleuderte er mich mit seiner Spezialität weg und stand dann zittern und ängstlich, aber mit geballten Fäusten und Rebellenblick vor mir. Das war alles, was ich noch gebraucht hatte!

Durch einen rötlichen Schleier sah ich ihn da stehen und abwarten, als ich nur knurrte: „Okay, Deku – lauf!"

Ich musste ihm zugestehen, dass er keinen Moment zögerte, sondern sich umdrehte und floh. Und der kleine Scheißer war schnell, aber nicht so schnell wie ich. Meine Wut trieb mich an und ich war mir nicht im Mindesten bewusst, dass ich die Energie in das falsche Ziel steckte und Deku nichts davon verdient hatte.

Ich nutzte die Tempoexplosionen und war schon bald neben ihm, sah ihn im Fliegen an und bemerkte, wie sich seine Pupillen vor Schreck weiteten. Unbewusst, gewollt oder nicht gewollt, befanden wir uns urplötzlich in unseren alten Rollen. Ich - der Jäger, Deku - der Gejagte. Und ich spürte das altbekannte, aufgeregte Kribbeln, dass mich auch früher schon immer gereizt hatte, wenn ich ihn verfolgt hatte. Ich verengte die Augen zu Schlitzen und grinste ihn von der Seite siegesgewiss an, bemerkte dabei nicht, dass er eine Falle vorbereitet hatte. Ich war zu vertieft in meiner Gefühlswelt und dem Adrenalinrausch, um mitzukriegen, dass er ganz nach rechts geschwenkt war. Mit Wucht knallte ich gegen eine Hauswand und Deku rannte weiter, ließ mich da liegen und sorgte für genug Abstand, zwischen ihm und mir. Die Wucht hatte das Potential mit alle Lichter für einen Moment auszuschalten! Benommen und irritiert kam ich wieder zu mir und wusste für einen Moment nicht, was passiert war. „VERFICKTE SCHEISSE! WAS WAR DAS DENN?", fauchte ich und wischte mir das Blut von der Lippe. Dann stand ich auf und sah die Straße entlang, wo in bestimmt 200 Metern Entfernung Deku stand und die Arme auf den Knien abgestützt hatte. Er hob den Kopf und ich sah den besorgten Blick. Er schien mit sich zu ringen, ob er nach mir sehen sollte oder besser weiterlaufen. Und schon war alles wider präsent und die Wut loderte heller, als zuvor: „Das hast du nicht umsonst gemacht, DEKU!" Ich funkelte ihn an, stand auf und rannte wieder los. Deku schüttelte resigniert den Kopf und gab wieder Gas. Diesmal behielt ich sein grünes Funkeln im Blick und jagte ihn mit mehr Finesse und Elan. 'Der wird was erleben! Na warte, Baby!'

'WAS TREIBST DU DENN DA, KATS? HÖR AUF MIT DEM SCHEISS! JETZT KOMM MAL WIEDER KLAR, MANN!', hörte ich plötzlich Daddy's Stimme in meinem Kopf. Ich stoppte jäh und sah, dass auch Deku weiter vorne stoppte und mich beobachtete. 'Was? Wieso? Ich ... bin gerade so richtig sauer!', gab ich zurück, spürte aber gleichzeitig, dass ich mit Shoto's Autorität zu tun bekam und er holte mich von meiner Stimmung runter. 'AUF WEN zur Hölle bist du sauer? Auf Izuku? Was hat dir der Kleine getan, dass du ihn durch die Stadt jagst?', fragte er mich und mir wurde bewusst, dass ich dabei war richtig Scheiß zu machen. Deku hatte mir mal NICHTS getan! Ich war stinkwütend auf Endeavor, jagte aber meinen Geliebten durch die Stadt und hatte ihn durch den Wolf drehen wollen ... . 'Wenn du nicht umgehend wieder runter kommst, dann steig ich aus dem Bett, suche dich und versohle dir den Arsch bis er Feuer fängt, hast du mich verstanden, Kitten? Und jetzt geh zu Izuku und verhalte dich, wie der Gefährte und Daddy, der du sein solltest. Höre ich später etwas anderes, kannst du dich auf eine Strafe einstellen, die nichts mit Daddykink zu tun hat, sondern nur mit Züchtigung meines Kitten zur Wiederherstellung der Hierarchie!' Ich schluckte hart und spürte plötzlich auch die Kälte und den eisigen Wind, sah zu Deku, der gähnend darauf wartete, was ich tun würde. 'Okay, Daddy. Danke, dass du uns ... beobachtest!', fast hätte ich gesagt „stalkst", aber das wäre sicherlich nicht gut angekommen. Ich atmete tief durch und setzte mich wieder in Bewegung, Deku stand da und behielt mich im Auge. Seine Müdigkeit und seine Angst waren jetzt deutlich zu sehen und innerlich ohrfeigte ich mich dafür, dass ICH das verursacht hatte.

„Ist wieder alles in Ordnung mit dir, Ka ... kacchan?", fragte er. Ich runzelte die Stirn und machte mir bewusst, dass da wohl gleich mindestens eine Entschuldigung fällig war, mit Sicherheit bestand aber Redebedarf. Dann nickte ich und sah, wie er sich entspannte und tief durchatmete. Was hatte mich bloß geritten? Kaum dass ich ihn roch, wurde ich steif, zog ihn zu mir und verschlang seinen Mund in einem wilden, heißen Zungenspiel. Als ich ihn löste, flüsterte ich ihm zu: „Es tut mir Leid, Baby. FUCK! Ich hatte durch die Wut auf Sho's Vater komplett den Fokus verloren. Bitte, verzeih mir und lass mich dir zeigen, was ich wirklich für dich fühle!" Er sah mich an und schwieg. Dann drehte er sich um und ging weiter, ich folgte ihm und wusste, dass ich es wieder gut machen musste.

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Das obere Bild ist NICHT von mir und ist nur geliehen, um die Geschichte zu untermalen. Bei rechtlichen Problemen bitte ich um kurze Meldung. Danke!

Ich will doch nur Stress machenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt