61. "Was für eine Eröffnung ...!"

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PoV Kirishima:

„Mom, ist es okay, wenn die Jungs heute Nacht alle hier schlafen? Wir könnten uns Gruselgeschichten erzählen und etwas knabbern und trinken und vielleicht einen Film schauen. Morgen ist doch Sonntag und wir können ausschlafen. Bitte!", bettelte ich meine Mutter an, überging meinen Vater aus irgendwelchen Gründen, doch wenn ihm was nicht passte, würde er sich schon melden. „Und was ist mit dem Hund? Muss der nicht auch mal raus, zum Pinkeln und ... so?" Wir sahen uns alle irgendwie geschockt an, doch Izuku reagierte mit am Schnellsten: „Wenn wir gleich gegessen haben, könnten wir doch alle zusammen eine Runde drehen. Dann sind wir zu Viert und mit Damian an unserer Seite wird uns niemand angreifen. Das wäre ja lebensmüde!" Mein Dad hob den Blick und sah uns der Reihe nach an, dann sah er zu Damian, der vor dem Kamin im Wohnzimmer auf einem weichen Fell lag. Kurz hob er den Kopf und sah zu uns, dann legte er den Kopf wieder auf seinen Riesenpfoten ab und grunzte.

„Setzt euch jetzt erst mal hin und lasst uns essen. Was frisst denn so ein Wolfshund?", fragte meine Mutter dann und sah irgendwie schuldbewusst zu Damian, der nur mit den Ohren zuckte. Ich spürte seinen Blick auf mir und hörte ihn in meinem Kopf: „Mir wäre nach Steak mit Pfeffersauce, frisch gegrilltem Gemüse und Kroketten, aber das ist wohl zu viel verlangt, oder Fuchsy?" Ich setzte mich nicht auf meinen Platz, sondern ging zu ihm, hockte mich neben ihn und strich ihm sanft und schuldbewusst über den Kopf. Ich fühlte mich so endmies, dass mir die Tränen in die Augen stiegen. „Es tut mir so Leid, Damian. Wie kann ich das jemals wieder gut machen? Ich wollte das nicht, nicht so. Ich hatte mir das alles ganz anders vorgestellt, aber die Planung war schon ... unzureichend. Bitte, mein Alpha, verzeih mir!" Ich schluchzte auf, beugte mich zu ihm runter und weinte in sein Nackenfell, ohne mich noch beherrschen zu können. Ich hatte mir den Besuch und alles, was damit zusammenhing so ANDERS vorgestellt, dass ich jetzt an der Realität gerade zerbrach. „Eijiro? Schatz! Was ist denn los mit dir?", fragte meine Mutter mich und ich hörte sie kaum.

Dann sprang ich auf, putzte mir das Gesicht ab und atmete tief durch. Ich ignorierte die verdutzten Blicke von Izuku, die genervten von Katsuki und die warnenden von Shoto. „Mom, Dad? Ich .... bin schwul! Und Damian, dieser wunderschöne Wolf hier, ist NICHT Katsuki's Hund, sondern mein Freund und der Alpha unseres Rudels. Ich bin sein Gefährte und ich kann es nicht mehr mit ansehen, wie er da liegt und etwas zu sein versucht, was ihm absolut widerstrebt. Er hat es nicht verdient, als Alpha unseres Rudels hier vor dem Kamin zu liegen, während wir am Tisch sitzen und essen. Er ist der tollste Mann, den ich je kennengelernt habe, der männlichste Mann von allen und ich liebe ihn von ganzem Herzen. Bitte lasst ihn mit uns am Tisch sitzen und erklären, wie es dazu gekommen ist. Bitte! Es zerreißt mich völlig ihm das angetan zu haben, was er heute erleiden musste. Bitte, ich flehe euch an!" Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht, was sich als völlig sinnlos herausstellte und versuchte herauszufinden, wie meine Eltern reagierten.

Mein Vater lachte laut auf und sagte dann: „Eijiro, du warst schon immer ein Spaßvogel. Aber die Show gerade war echt der Brüller. Du bist alles, mein Sohn, aber bestimmt nicht schwul!"

„Aber, warum sollte unser Sohn weinen, wenn er es nicht ernst meinte? Sag mir Eijiro und jetzt Hand auf's Herz – ist das die Wahrheit?" Sie sah mich an und hielt ihre Hand auf ihre Brust gepresst, während mein Vater noch immer ungläubig den Kopf schüttelte. Damian stand inzwischen und Izuku schaute mich derartig mitfühlend und gleichzeitig geschockt an, dass ich nur noch Hilfesuchend zu Kats und Shoto sah. Dann legte ich meine Hand auf mein Herz und hob den Kopf und den Blick: „Ja, Mom – das ist die Wahrheit. Wenn du erlaubst, würde ich gerne kurz mit Damian in mein Zimmer gehen und ihm etwas zum Anziehen geben. Denn wenn er sich verwandelt ist er immer erst mal nackt. In Ordnung?" „Ich bleib hier unten, in Ordnung?", bot Izuku direkt an und ich wusste warum. Er wollte meinen Dad, sollte er ausflippen ruhig halten, obwohl ich KEINE Ahnung hatte, ob das bei Leuten außerhalb des Rudels überhaupt funktionierte. „DAS GLAUB ICH JETZT NICHT", gab mein Vater laut von sich und schob den Stuhl zurück. Mit ihm standen auch alle anderen auf, wobei Katsuki und Shoto sofort in Alarmbereitschaft waren, während Izuku etwas verunsichert in die Runde sah und meine Ma mich anschaute, als würde sie mich heute zum ersten Mal sehen. Ich spürte, dass ich zitterte, als ich Damians großen Kopf an meiner Hüfte spürte. Wir sahen uns kurz an, dann schauten wir Beide zu meinem Vater, der jetzt auf uns zukam und mich ansah, wie er mich noch nie angesehen hatte.

Schließlich blieb er vor uns stehen. Sah Damian an, dann sah er mir direkt in die Augen und sagte leise: „Geh nach oben und komm dann sofort danach wieder herunter. Ich glaube, wir müssen reden, Sohn!" Ich schluckte hart, sah ihn an, dann die anderen, die gespannt wie Flitzebögen dastanden und warteten, was jetzt passierte. Keiner sagte etwas, aber Shoto und Kats gaben uns zu verstehen, dass sie uns beschützen würden – egal was noch kommen würde. Dann löste ich mich und ging mit Damian nach oben in mein Zimmer.

Oben angekommen öffnete ich die Tür und ging vor, hielt sie dann für Damian auf und wartete, dass er sich verwandelte. Dann stand er vor mir, sah mich mit seinem glühenden Blick an und ich spürte wieder die Tränen. Dann warf ich mich an seine Brust, umarmte ihn und schluchzte Entschuldigungen an seine Halsbeuge, bis er mich wieder auf Abstand brachte: „Darüber reden wir später. Lass uns jetzt erst mal das Problem mit deinen Eltern lösen. Und Fuchsy? Das, was du gerade da unten getan hast, hat mich davon überzeugt, dass du mein Luna bist und mich liebst, wie ich dich liebe. Danke dafür. Ich könnte nicht stolzer auf dich sein!"

Ich hob den Kopf und sah ihn aus verheulten Augen an, dann ließ ich zu, dass er mich küsste. Und was das für ein Kuss war. Er versenkte seine Zunge erst vorsichtig, dann gierig in meinem Mund, verwöhnte meine Zunge, umschlang sie und knurrte leicht, bis ich mich stöhnend an ihm rieb. Dann wurde mir jedoch klar, dass er noch nackt war und sein tropfender Schwanz gerade mein T-Shirt versaute. Unwillig ließ er mich los und sah mich an, als wolle er mich hier und jetzt vernaschen und nie wieder loslassen. „Dein Vater wird ungeduldig, Shitty Hair. Mach, dass du endlich hier aufschlägst!", brachte Katsuki mich zum Handeln. Rasch zog ich mir ein anderes Shirt an, dann gab ich Damian eine Boxer, eine Jogginghose und ein schlichtes T-Shirt in weiß. Und trotzdem sah er rattenscharf aus. „Gott, Damian, ich liebe dich!", sagte ich ihm, dann öffnete ich die Tür und wir gingen wieder runter. Mein Herz raste vor Angst und Unbehagen, doch Damian's Hand in meinem Rücken beruhigte mich.

Alle Blicke lagen auf Damian, als wir die Treppe hinter uns ließen. Meine Ma war die Erste, die auf uns zukam: „Na sieh mal einer an. Da hast du dir wirklich das männlichste Exemplar ausgesucht, das in der Stadt herumläuft. Herzlich willkommen nochmal, Damian? Oder heißen Sie gar nicht so? Ich freue mich, Sie hier als Freund von Eijiro begrüßen zu dürfen. Und die Sache mit dem Rudel erwarte ich dann beim Essen zu hören, einverstanden?" „Doch, Frau Kirishima. Mein Name ist schon Damian, obwohl ich noch einen ungemütlichen langen Namen habe, den man kaum aussprechen kann. Ich bin Sekushina Okami Otoko, Alphawolf und wie Sie jetzt gesehen haben – Gestaltwandler-Werwolf. Ich danke Ihnen für Ihre Gastfreundschaft. Und danke auch für das hervorragende Ragout Fin, vorhin!", damit lächelte Damian sie an und gewann damit sofort ihr Herz. Sie errötete sogar und ihre Augen strahlten vor Freude.

Dann räusperte sich mein Vater. ...



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Das Bild oben habe ich mir nur "geliehen". Es gehört nicht mir sondern, Kōhei Horikoshi. Ich bitte um die freundliche Genehmigung das Bild zur Untermalung der Geschichte nutzen zu dürfen. Falls es da rechtl. Probleme gibt, geben Sie mir bitte Bescheid, damit ich es wieder entfernen kann. Bis dahin - danke!

Ich will doch nur Stress machenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt