2. "Die Spiele sind eröffnet!"

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PoV Katsuki:

Unser Bus wurde über die Schlucht, die unter uns lag, mit Tempo hinweg geweht, bis Tenya Iida eingriff und dem Bus eine Richtung vorgab. Tenya kletterte aus dem Busfenster, von dort auf die Motorhaube und von da auf's Dach, während er mit dem Klebeband von Hanta gesichert wurde. Dann startete er seine Beindüsen und bremste den ungesteuerten Bus etwas ab, bevor er seine Flugbahn zu steuern begann.

Mittels Sero's Tape, Iida's Antrieb und Ochako's Null-G-Kraft, brachten wir den schwebenden Bus auf einem nahen Feld zum Landen und kurz darauf hörte man das gequälte Würgen und Kotz-Geräusche von Ochako, die mit ihrer Anstrengung nicht nur unser aller Leben gerettet hatte, sondern jetzt unter den Nachwirkungen litt. Tsuyu, die Froschfrau, kümmerte sich um sie und Mezo schirmte sie mit seinen Armen vor den Blicken der anderen ab, um ihr dabei wenigstens etwas Privatsphäre zu gewähren. Deku hockte bereits mit sorgenvoller Miene und Verbandsmaterial bei Shoto, hatte seinen Kopf auf seinen Oberschenkeln gebettet und reinigte vorsichtig seine Wunde. „Sho? Hörst du mich? Hey, Shoto!", versuchte er zu ihm durchzudringen, doch Shoto's Aufprall hatte ihn tief in eine Ohnmacht gezogen. Sein Cut musste wohl genäht werden und es war nicht unwahrscheinlich, dass er sich bei dem Aufprall eine Gehirnerschütterung zugezogen hatte. Verfluchter Mist!

Tenya begann die Schüler nach draußen und in eine ordentliche Reihe zu bekommen, doch ich hatte darauf gerade keinen Nerv, denn auch ich machte mir massive Sorgen um meinen Freund. Zusammen mit Deku verband ich ihn, dann brachten wir ihn vorsichtig aus dem Bus und legten ihn sachte auf der Wiese ab, die so idyllisch anmutete, dass man gar nicht glauben konnte, was wir gerade noch erlebt hatten. Alles war unwirklich. Ein leises Fluchen in der Nähe, brachte mich dazu den Kopf zu heben und ich erkannte Kirishima, der hinter unserem Bus an der Kante stand und auf die andere Seite starrte. Ich folgte seinem Blick und erkannte einen Mann, der dort stand. Ein Mann, mit muskulösem Körper, wilden dunklen Haaren und einem äußerst besorgten Blick, der mich mitten ins Herz traf. Damian!

Er war uns in seinem Fahrzeug mit weitem Abstand gefolgt und ich fühlte seine Angst körperlich, doch Kiri, seinem Mate, ging es gut und hatte ihm bereits alles Notwendige mitgeteilt. Der größte Teil von uns war unverletzt, bis auf einige Prellungen, blaue Flecken und Übelkeit. Jetzt teilte auch ich, Damian - unserem Alpha mit, was mit Shoto los war. Er nickte ab und machte uns dann klar, dass er warten würde, bis wir weiterfahren könnten, aber er sagte auch, dass er durch den Spalt in der Landschaft die Entfernung zu Kiri nicht abschätzen könnte und es bei ihm zu Schmerzen führen würde, wenn der Abstand zu groß wurde. Doch da mussten jetzt beide durch, denn wir konnten nicht einfach die Klasse teilen, zumal Sensai Aizawa nichts von Damian wusste ... . Und das sollte nach Möglichkeit auch so bleiben.

Dann glitt mein Blick auf andere Fahrzeuge und Leute, die in den Abgrund schauten. Alle schienen irgendwie ratlos zu sein. Am Rande meines Blickfeldes bemerkte ich etwas, das anderen vielleicht entgangen wäre, doch ich hatte es oft genug gesehen, um sofort zu wissen, dass unsere Probleme hausgemacht waren.

Auf einem Hügel oberhalb der Straße und den Leuten, entstand zunächst ein kleiner Wirbel, der dann schwarz und immer größer wurde. Das Warp-Gate von Kurogiri öffnete sich und außer von unserer Seite aus, würde es auch niemand bemerken. Es erweiterte sich, wie ein Wurmloch aus schwarzem Nebel, was es genaugenommen ja auch war, bis eine Person aus ihr heraustrat. Ein Mann mit Händen im Gesicht und am Körper. Hellgraues, wehendes Haar, rote Augen, ein zynisches Grinsen im Gesicht, graue Kleidung und rote Turnschuhe! Ich schnaubte wütend und starrte diese Erscheinung mit vor Wut rotglühenden Augen an. Der, der sich das Schauspiel von da oben und aus sicherer Entfernung in aller Seelenruhe ansah, war niemand geringeres, als der Anführer der LoV, der „League of Villains" - Tomura Shigaraki!

Mein Schnauben wurde auch von Kiri gehört, der mich irritiert ansah. Ich deutete auf das Geschehen, oberhalb der Straße und seine Augen weiteten sich panisch: „Dann war das ein Anschlag auf uns? Die LoV hat es auf uns angesehen? Wir sollten Aizawa Bescheid sagen!"

Ich will doch nur Stress machenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt