Die Ruhe vor dem Sturm nutzt Skyla für eine kleine Lagebesprechung. Noch bleibt ihr ein wenig Zeit vor der Arbeit. So findet das Gespräch beim Packen der Tasche in ihrem Zimmer statt.
„Kai, ist die Luft rein?"
Ihr Schlüsselanhänger dreht sich quälend langsam um. Es würde die Dramatik erhöhen, wenn die Befestigung zu quietschen beginnt. Kais beleidigt Miene wird von ihr registriert und erfüllt nicht den gewünschten Effekt, schließlich erwischt sich Skyla selbst bei einem breiten Grinsen. Aber es sieht einfach zu ulkig aus. Diesen Bären kann sie beim besten Willen nicht ernst nehmen.
„Oh sieh an, der Dämon wird gebraucht!"
Der Plüschbär klingt zwar genervt und doch weiß sie, dass er sich in Kürze beruhigen wird.
„Ich habe mir Gedanken über das gemacht, was du gestern angesprochen hattest", gesteht Skyla ihm, ohne großartig auf sein kindisches Verhalten einzugehen.
„Wirst du kämpfen?"
Perplex blickt sie auf. Der Bär hat sie geduzt.
Okay, jetzt wird es ernst!
Dennoch gibt sie sich Mühe, konzentriert an die Sache heranzugehen.
„Bevor ich dir darauf antworte, gibt es noch einiges zu klären."
Damit hat sie seine Neugier geweckt.
Da Kai ihr sein offenes Ohr schenkt, führt Skyla fort: „Aufgrund unserer Lage, kann ich nicht einfach mitten in der Öffentlichkeit fragen, ob wir ungestört reden können oder nicht. Also werde ich immer einen Manga mit mir führen. Wenn ich diesen aufschlage und den Titel nenne, der übrigens Schmetterlingswolke heißt, dann stelle ich dir somit die Frage, ob die Luft rein ist. Hast du verstanden?"
Kai betrachtet sie mit hochgezogener Augenbraue. „Schmetterlingswolke?"
Unschuldig zuckt sie mit den Schultern. „Den habe ich von meinem Onkel bekommen. Eigentlich nichts, was ich gerne lese. Also ist es überhaupt nicht schlimm, falls dieser mal irgendwie verschwindet oder bei der Sache draufgeht."
Dennoch ist es irgendwie niedlich von ihrem Onkel Hendrik, dass er ihre rebellische Art ausblendet und sie wie eine Prinzessin behandelt, die Romanzen hinterherschmachtet. Was auch zwischen seiner Tochter und seiner Nichte vorfällt, beeinflusst nicht die Art, wie liebevoll er mit Skyla umspringt und dafür ist sie unfassbar dankbar. Vielleicht sollte sie aufgrunddessen mehr am geschenkten Manga hängen, aber diese Schnulze übertrifft jedes Werk, das sie bereits in den Händen hatte.
„Aha!"
Es ist ein genervtes Brummen. Noch hat sie den Dämon nicht überzeugt.
„Sag mal, bekommst du Mia irgendwie erreicht?"
„Du willst Milan in die Sache hineinziehen?"
Skyla schüttelt ihren Kopf. „Nein, es geht sich eher um die Ausbildung. Justin soll mir den Nahkampf beibringen, ich muss mich schließlich wehren können."
Kai nickt zufrieden und stimmt ihr zu: „Das könnte dir nicht schaden. Nur kann ich die Fee nicht ausfindig machen. Ich kann nun mal keine Raum-Zeit-Portale öffnen."
Verärgert blickt Skyla auf, denn sie hatte sich so sehr gewünscht, Milan schnell wiedersehen.
„Okay. Okay." Nur mit Mühe und Not fällt es ihr schwer, die Enttäuschung hinunterzuschlucken und sich wieder ganz auf die Sache zu konzentrieren. „Gut, während ich auf der Arbeit bin, suchst du nach möglichen Verbündeten. Ich möchte nicht direkt zur Sache gehen und diesen Jägern den Krieg erklären, dennoch sollte ich mich vorbereiten. Wenn es dann ernst wird, möchte ich meine Familie und Freunde beschützen."
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Nebenjob Geisterjagd
ParanormalBand 1 "Was du siehst, das kann auch dich sehen. Die Geister werden dich auf Dauer nicht ignorieren, du wirst ihnen ein Dorn im Auge sein. Um Unschuldige nicht in Gefahr zu verwickeln, solltest du lernen, wie man gegen das Böse angeht. " "Geraten wi...