Während durch die Lichtverschmutzung die Schönheit der Sterne an Glanz verliert und der Mond hell am Himmel leuchtet, belohnt sich Skyla mit einer Mangafortsetzung. In den letzten Stunden gehörte ihre ungeteilte Aufmerksamkeit den Thematiken für die nächste Klausur. Die bekritzelten Notizen liegen noch immer auf dem Schreibtisch als Beweisstück, dass Skyla ihre Ausbildung ernst nimmt. Ganz ohne Emilie hat sie sich mit dem Schulstoff auseinandergesetzt und auch wenn sie heute viel Spaß mit Lukas hatte, vermisst Skyla die Treffen mit ihrer Schulkameradin.
Die Zeit beim Lesen gerät gerne für Skyla in Vergessenheit. Erst als sie den Manga zuschlägt, bemerkt sie ihr leuchtendes Handy. Ein Blick auf die Uhr lässt sie aufschrecken, denn es ist bereits viel zu spät geworden. Der Grund für das Leuchten ist jedoch eine Nachricht von Lukas. Ihr bester Freund hat ihr Bilder geschickt. Daher legt sie den geliebten Lesestoff zur Seite und ruft die zugeschickten Fotos auf. Was sie dort jedoch zu Gesicht bekommt, verschlägt ihr den Atem. Ungläubig starrt sie ihr Handy an. In der Hoffnung, er erlaube sich einen wirklich bösen Scherz mit ihr.
Misstrauisch blickt Kai von den Comics auf. Der Bär hat ebenfalls Gefallen an der Mangareihe gefunden. Oft unterhalten sich Dämon und Medium über den Inhalt. Aber nun wird ihr Schutzgeist ungeduldig.
„Stimmt was nicht?"
Skyla blickt angsterfüllt von den Fotos auf. Noch immer haben die Bilder ihr die Sprache verschlagen. Statt einer Antwort wird das Handy vor die Nase des Dämons gehalten, sodass er den zusammengeschlagen Lukas zu sehen bekommt. Das angeschwollene Gesicht ihres besten Freundes sieht bereits schrecklich aus. Es ist gezeichnet von sämtlichen Blutergüssen. Sein Geist wirkt gebrochen und abwesend.
Der Bär versteht den Ernst der Lage und legt den Manga weg. Schließlich erhebt sich Kai.
„Okay, das lassen wir uns nicht bieten!", beginnt er und schlägt seine Bärenpfoten entschlossen gegeneinander. „Suchen und finden wir die Leute. Dann hauen wir sie zu Brei!"
Auch wenn Skyla seinen Tatendrang gutheißen mag, hält sie ihm ein entscheidendes Detail vor Augen: „Justin ist ein viel besser Nahkämpfer und er hat versagt."
Der Dämon prustet los. „Die Brillenschlange? Wirklich? Ihr überschätzt den Kerl, meine Schönheit."
Sie bleckt die Zähne, denn nach Albernheiten ist ihr gerade nicht zumute. Aber bevor sie ihn davon abraten kann, ihr weiterhin solche dämlichen Namen zu geben, folgt eine Nachricht von Lukas Handy.
Das ist erst der Anfang. Wir behalten dich immer im Auge!
Eine Warnung mit einer klaren Botschaft. Nur zu schade, dass sich Skyla nicht alles gefallen lässt. Ihre Finger machen sich daraufhin selbstständig:
Lasst ihn in Ruhe!
Und sagt mir lieber, wo er sich befindet!
Die Mitteilung einer Adresse kommt so prompt, als haben man nur darauf gewartet. Ohne zu zögern springt Skyla auf und steckt wenige Augenblicke später in Jacke und Schuhe. Lukas' Zustand auf den Fotos bereitet Skyla große Sorge, daher folgt der Griff zu Kühlkompressen. Auch die Pflasterbox und die Wundsalbe landen eilig im Gepäck. Schnell ist die Route rausgesucht und die Rettungsaktion kann starten!
Unterwegs gibt sich Kai nicht geschlagen, Skylas Unterfangen anzufechten. Laut ihm läuft sie blind in eine Falle. Möglich! Aber diese Adresse ist der einzige Anhaltspunkt, den sie hat. Lukas hat mit all dem nichts zu tun und nur ihretwegen wurde er zum Opfer eines Gewaltverbrechens. Hoffentlich ist auf die Ortsangabe Verlass. Ihr Feuer mag entfacht sein und doch fürchtet das Herz die angehende Gefahr. Als erhöre eine höhere Macht ihren Ruf, kommt der Bus wie gerufen. Laut Navigationssystem ist der Fußmarsch nach dem Ausstieg in nur wenigen Minuten überwunden.
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Nebenjob Geisterjagd
ParanormalBand 1 "Was du siehst, das kann auch dich sehen. Die Geister werden dich auf Dauer nicht ignorieren, du wirst ihnen ein Dorn im Auge sein. Um Unschuldige nicht in Gefahr zu verwickeln, solltest du lernen, wie man gegen das Böse angeht. " "Geraten wi...