Kapitel 7 - Teil 2

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Mysterien haben eine anziehende Wirkung. Ein Blick in Milans Augen und Skyla befindet sich in einem Raum voller geschlossener Türen. Geheimnisse, die zu ihr flüstern. Aber die zu undeutlich sind, um den Sinn dahinter zu verstehen. Es gibt Durchgänge, die mit Absperrband und unzähligen Schlössern versehen sind. Am Boden sammelt sich Nebel, der ihr wie eine Katze um die Beine schlängelt. Ungläubig dreht sie sich in dem kreisrunden Raum um die eigene Achse. Auf der Suche nach einem Ausgang. Vergebens. Skyla ist gefangen in ihrem eigenen Kopf.

„Mit deinen blauen Haaren fällst du von weitem auf", dringt die Stimme des Geisterjägers an ihr Ohr.

Es klingt nach Spott und ein Wimpernschlag reicht aus, um in ihre allzu vertraute Welt zurückzukehren. Einen Ort, der ihr nicht fremd ist. Eine Umgebung, die ihr Sicherheit schenkt. Menschen, denen sie vertraut. Skyla kneift sich, um Gewissheit zu bekommen. Der Schmerz ist echt und es lässt sich kein Anzeichen finden, ob sie träumt oder nicht.

„Eine grellere Farbe konntest nicht nehmen oder?"

Sein bissiger Ton lässt Skyla aufblicken. Der Geisterjäger betrachtet sie mit schmalen Augen, als wäre sie ein schlechter Mensch, der sein Ego gekränkt hätte. Seine Haltung ihr gegenüber wirkt aggressiv. Seine freundliche Seite ist plötzlich ganz verschwunden.

Verwirrt öffnet Skyla den Mund, doch Lukas ist schneller. „Als ob du mit diesem Rot im Haar nicht auffallen würdest!"

Milan lächelt mit gebleckten Zähnen. Skyla rechnet mit einem Konter, aber der Geisterexperte schweigt. Auch wenn Lukas' Rückenverstärkung wie gerufen kommt, ist ihr der plötzliche Wandel von Milans Person nicht geheuer. Obwohl Emilie Milan immer wieder anspricht, haftet sein stechender Blick auf Skyla, die bereits Schutz hinter Lukas sucht. Hauptsache raus aus seinem Sichtfeld. Eine wahre Demütigung. Denn eigentlich fürchtet sie niemanden, aber dieser Fremde reißt sämtliche Schutzwälle ein und lässt sie schlecht fühlen.

Auch eine Emilie bekommt die angespannte Stimmung mit. Sie zwingt sich zu einem Lächeln und versucht, für Stimmung zu Sorgen. „Okay. Wie wäre es, wenn wir uns dann einfach mal auf dem Weg machen? Das wird sicherlich lustig."

Lukas sucht gezielt Skylas Blick. Seine Haltung ist steif und seine Augen wachsam. Als Skyla zögerlich nickt, wirkt er nicht überzeugt.

„Sicher?"

Ein erneutes Nicken ihrerseits, doch noch immer scheint sich Lukas damit nicht zufrieden zu geben.

„Ich habe mich hierauf gefreut, Lukas. Lass uns das nicht kaputtmachen."

Sein Blick gleitet von ihr, als sich Milan zwischen die beiden Freunde schiebt und böse lächelt.

„Entschuldige bitte, aber ich entführe mal kurz die Kampfzicke hier."

„Fass sie nicht an!", folgt ein Wort der Warnung.

Überrascht blicken Milan und Skyla zu Lukas auf. Solch eine Reaktion ist sie von ihrem besten Freund nicht gewohnt.

„Wie wäre es, wenn du dich da raushältst!", kontert Milan bissig und schnappt sich einfach Skyla, um sie in den Hintergrund zu entführen.

Aber Lukas setzt sich ebenfalls in Bewegung. Sein Versuch, sie aufzuhalten, scheitert nur deshalb, weil Emilie sich ihm in den Weg stellt. Er umrundet den Lockenkopf jedoch, woraufhin Milan angeödet schnaubt und die Finger von Skyla löst.

„Du bist so eine Nervensäge! Weißt du das?"

„Skyla hat sich bislang nicht einmal hinter mir versteckt! Nicht einmal! Woraus ich schließe, dass du ihr etwas angetan hast!"

Milan schüttelt verständnislos den Kopf und krempelt sich die Arme frei. Schnell schreitet Skyla zur Tat. Allein um eine Prügelei zu verhindern. Sie erreicht ihren besten Freund und muss ihn dreimal beim Namen nennen, damit er endlich den Blick von dem Geisterjäger nimmt. Denn Lukas wirkt entschlossen genug, sich auf Milan zu stürzen.

Nebenjob GeisterjagdWo Geschichten leben. Entdecke jetzt