Die Markthalle ist ein belebter Ort, den die Schüler nach der Schule gerne mal aufsuchen. Die Auswahl der Produktpalette ist riesig, die Einrichtung hochmodern und gemütlich. Unter all den Läden versteckt sich ein wahrer Schatz - ein kleines Lokal mit einer komfortablen und rustikalen Inneneinrichtung. Der Kaffee schmeckt hier vorzüglich, besser als irgendwo sonst in der Stadt. Auch die selbstgebackenen Kuchen und das Gebäck zergehen auf der Zunge. Auf Anhieb erkennt die Inhaberin ihre Stammkundin wieder und winkt Skyla freudig zu. Dann ist da der hervorragende Service, denn die Kellner sind nett und zuvorkommend. Harmonie liegt hier im Ambiente in der Luft. Das gesamte Team agiert reibungslos und überträgt die positive Energie auf die Kundschaft.
Unter freiliegenden Balken und neben vertäfelten Wänden ist schnell ein hübsches Plätzchen für einen Plausch gefunden. Nah an dem modernen Kaminbausatz, der Skyla an die alte Feuerstelle ihrer geliebten Oma erinnert, wo die Familie zusammenkommt und sich an der Wärme in kalten Wintertagen erfreut. Die dunklen Polster im Laden sind bequem und die dunklen Tische sind so poliert, dass die Gäste ihr Spiegelbild erblicken.
Es tut gut, sich wieder mit Lukas zu unterhalten. Er ist ein so anständiger Kerl, mit einem gesunden Menschenverstand. Sie schätzt seine ruhige Art. Ihr bester Freund unterscheidet sich von den lauten Jungs in ihren ihrer Klasse, die alle eine große Klappe haben und dann kneifen, wenn es darauf ankommt. Auch wenn Lukas ab und zu ein kleiner Angsthase ist, steht er zu seinem Wort. Sie kann sich immer auf ihn verlassen.
Als ihre bessere Hälfte von seiner Arbeit erzählt, sticht Skyla etwas im Hintergrund ins Auge. Eine weitere Kreatur, die vor wenigen Augenblicken noch nicht anwesend war. Ein dunkler Schatten mit rotleuchtenden Augen und Klauen so lang wie ihre großen Küchenmesser. Er schwebt hinter einer traurigen Frau, die allein einen Tisch besetzt und eine Tasse Kaffee bestellt hat. Skyla schätzt das Opfer um die dreißig Jahre und sie kann das Tief gut nachvollziehen, in dem die Frau steckt. Vielleicht mag sich das Ungetüm noch nicht gezeigt haben, aber irgendwann wird genau dieser Moment kommen und der Schrecken tief sitzen.
Für einen Moment vergisst Skyla ihren Kindheitsfreund und fährt sich mit den Fingern sichtlich besorgt durch die wilde Mähne. Sie hat geglaubt, aufatmen zu können und diesen Alptraum hinter sich zu haben. Dieser Geisterexperte hat sich geirrt, aber gewaltig. Diese schrecklichen Funde müssen enden, sonst leidet auf Dauer ihre Psyche darunter. Ein Blick auf ihre zittrigen Hände ruft ihr Milans Worte ins Gedächtnis. Skyla hat die Energie eines Geistes an sich genommen.
Nur, wie habe ich dies angestellt?
Der dunkle Schatten dreht seinen Kopf in ihre Richtung, woraufhin Skyla schockiert vom Stuhl aufspringt.
„Ist alles gut mit dir, Skyla?"
Lukas klingt besorgt und doch ist sie nicht bereit, den Blick von der Bedrohung abzuwenden. Die Aura der Kreatur ist düster und furchteinflößend. Damit unterscheidet sich der Schemen von dem Wesen aus Wind. Der Stuhl knarzt, als sich Lukas zur Seite dreht. Das Geräusch lenkt sie ab und sie sieht, dass Lukas ihrem Blick gefolgt ist und er in Richtung des Geistes starrt. Doch der ratlose Ausdruck zeigt ihr, dass ihr Freund das Wesen nicht erblickt. Skyla atmet tief durch und setzt sich wieder hin. Da Lukas sie misstrauisch betrachtet, muss auf die Schnelle eine Ausrede her.
„Eine Spinne, ich habe mich nur erschrocken."
Sie setzt ein verzweifeltes Lächeln auf.
Damit bringt sie ihren Kindheitsfreund zum Schmunzeln. „Du bist das taffste Mädchen, was ich kenne und du hast Angst vor Spinnen? Irgendwie süß."
„Also dein Kollege Ben."
Lukas zögert, bis er dann doch seine Erzählung fortfährt. Dabei wagt Skyla einen Blick hinauf zu der Kreatur. Ihre Augen weiten sich, als das Wesen auf sie zukommt und direkt hinter ihrem Freund verharrt. Das Monster legt seine Klauen um Lukas' Kopf, der von allem nichts bemerkt. Die Furcht um sein Wohlergehen ist groß, denn ihr Kindheitsfreund ist der Mensch, der ihr Halt im Leben gibt. Für ihn würde sie sterben. Also wappnet sich Skyla innerlich gegen die Bestie. Sie fasst Mut und bereitet sich darauf vor, nach dieser Kreatur zu greifen. Wie damals fällt die Kälte über Skyla her, anscheinend ein Vorbote für solche paranormalen Erscheinungen. Bevor sie in Aktion treten kann, betrachtet sie bleich, wie die Klauen innehalten. Nun entstehen Kratzer auf ihrer Tischseite, die Buchstaben formen.
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Nebenjob Geisterjagd
ParanormalBand 1 "Was du siehst, das kann auch dich sehen. Die Geister werden dich auf Dauer nicht ignorieren, du wirst ihnen ein Dorn im Auge sein. Um Unschuldige nicht in Gefahr zu verwickeln, solltest du lernen, wie man gegen das Böse angeht. " "Geraten wi...