Schnell ist das kleine Badezimmer gefunden. Es handelt sich hier um einen hell gefliesten Raum, dessen gesamte Oberflächen vor Sauberkeit glänzen. Auf den Bodenplatten findet Skyla ihr Spiegelbild. Hier ist der Geruch nach Putzmittel besonders stark. Vergebens sucht sie nach einem Schmierfleck in dem lichtdurchfluteten Raum.
Justin hat wahrlich einen Sauberkeitstick!
Neugierig begutachtet sie fünf mystische Flaschen auf einem gläsernen Regal vor einem kleinen Spiegel. Jedes Glas hat eine besondere Form und Farbe. Ein Apfel mit weinrotem Inhalt. Ein giftgrüner Totenkopf. Zwei Hände, die ineinander gehen mit fliederfarbenem Gebräu. Eine schwefelfarbene Schlange. Eine tintenschwarze Rose. Jedes Glas ist hochwertig, besteht aus glänzendem Kristall und weist filigrane Details auf. Wie zum Beispiel Schuppen bei der Schlange. Perfekte Rundungen der Formen beeindrucken Skyla. Fünf Flaschen mit seltsamem Inhalt, der ihre Neugier und gleichzeitig ihr Misstrauen weckt. Beim Gedanken, einen Behälter zu öffnen, kribbelt es verdächtig in den Fingern. Ihr Gewissen ermahnt sie und zählt ihre mögliche Folgen auf. Und doch fällt es Skyla so schwer, sich davon wegzudrehen. Zögernd geht das Medium dem Wunsch nach einer warmen Dusche nach und bedient die Temperaturregler, nachdem sie sich aus den verschwitzten Sachen geschält hat.
Nach der Dusche arbeitet Skyla an ihrem neuen Outfit. Aus dem Hemd zaubert sie sich ein hübsches Kleid, wobei die Ärmel um ihre Taille geschnürt werden und eine ansehnliche Schleife ergeben. Würde das Outfit nicht so kurz ausfallen, aber zum Glück hat sich Skyla heute Morgen für eine schwarze Leggings entschieden. Ihre Haare sind schnell trocken geföhnt, sodass in wenigen Minuten wieder unten ist. Gerade angekommen, fällt ihr ein, dass sie ihr Oberteil auf dem Badezimmerboden liegen gelassen hat.
Es ist Justin, der sie grimmig aus ihren Gedanken reißt. „Das wirst du mir bügeln!"
Skyla lächelt unschuldig, denn Bügeln gehört nicht gerade zu ihren Stärken. Um ihre Arbeitskleidung kümmert sich schließlich immer ihre Mutter.
„Ich gebe mein Bestes, aber habe nicht zu große Hoffnungen."
Justin blickt, als verzweifele er an ihr. „Am Ende muss ich mich eh darum kümmern."
Da könnte er ihrer Meinung nach sogar recht haben. Skyla hätte zwar noch die Möglichkeit, sein Hemd an ihre Mutter weiterreichen, aber dann würde ein langes Frage-Antwort-Spiel folgen. Denn Mama Kacie ist eine von Natur aus neugierige Person und muss einfach alles wissen.
„Mhm", summt sie unschuldig.
Neugierig dreht sich Skyla zu Milan und dreht sich für ihn. „Na, was sagst du dazu?"
„Hübsch, aber du hättest die Hose auch weglassen können", antwortet Milan mit einem frechen Lächeln.
Skyla möchte ungern weiter darauf eingehen und dreht sich zu Justin. „Ich habe mein Oberteil oben liegen gelassen. Ich hoffe, es stört dich nicht, Mr. Perfekt."
„Hast du es zusammengefaltet und auf die Ablage gelegt?", muss Justin einfach fragen.
Ihr unschuldiges Lächeln verrät sie und als er dann verzweifelt seufzt, gibt sie kichernd von sich: „Du bist ja verdammt pingelig."
„Es liegt auf dem Boden oder?"
Skyla legt ihren Kopf schräg. „Vielleicht."
Justin blickt nun hilfesuchend zu seinem Mitbewohner. „Wie hältst du das nur mit ihr aus?"
„Die Frage sollte wohl besser lauten, wie man es mit dir aushält", kontert Milan.
„Soll ich dein Oberteil lieber direkt verbrennen?"
Eine ernstgemeinte Frage von Justin.
„Unterstehe dich! Ich liebe dieses Oberteil!"
„Würdest du dieses Stück Stoff lieben, würdest du es nicht auf dem Boden vereinsamen lassen!"
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Nebenjob Geisterjagd
ParanormalBand 1 "Was du siehst, das kann auch dich sehen. Die Geister werden dich auf Dauer nicht ignorieren, du wirst ihnen ein Dorn im Auge sein. Um Unschuldige nicht in Gefahr zu verwickeln, solltest du lernen, wie man gegen das Böse angeht. " "Geraten wi...