Nebenjob Geisterjagd

Kapitel 12 - 1. Teil

Ein strahlender Sonntagmorgen. Die Sonne scheint, die Vögel zwitschern und die meisten Leute verplanen ihren Tag bei einer gemütlichen Frühstücksrunde. Entschlossen bindet sich Skyla ihre Haare zusammen. Nach einer kleinen Stärkung geht es für sie gleich zum Betrieb. David hat gestern ein zufriedenes Gesicht gemacht. Ihr Ausbilder hat sie gelobt und dieser Höhenflug darf ihr nicht zu Kopf steigen. Für die Übernahme wird Skyla alles geben, denn sie fühlt sich wohl im Betrieb und eine Festeinstellung wäre ein wahr gewordener Traum. David ist ein hervorragender Koch. So wie ihr Küchenchef. Sie genießt ihre Lehre und blickt mit Stolz zu den beiden Oberhäuptern auf.

Das Foto auf der klinikweißen Kommode wärmt Skylas Herz, denn ihre Oma lächelte damals lieblich in die Kamera. Ihr verdankt Skyla die Grundkenntnisse in der Küche und der Wahl ihres Berufs. Oma Ulrike stand während der Aufnahme im Garten. Im Hintergrund befinden sich ihre geliebten Rosen. Skyla liebt den Duft der Edelrose Acapella. Die zweifarbige Blüte wandert als Schnittblume dann gerne vom Garten in die Küche ihrer Oma. Während die Rose von innen mit einem Kirschrot glänzt, wechselt die Farbe zum Ende der Blütenblätter auf Silberrot.

Durch die dicken Brillengläser schauten die wasserblauen Augen hervor. Skylas Vater Finn hat diese von seiner Mutter. Während Skyla ihre Augenfarbe eher von ihrer Mutter bekam. Ihre Oma liebt Pastellfarben, das zeigt sie auch gerne anhand ihrer Kleidung. Die Enkelin freut sich so sehr, ihre Oma spätestens an Weihnachten zu sehen. Anders als ihre Eltern, verhält sich ihre Oma Ulrike erwachsen und nicht so albern. Mit ihr kann sich Skyla gut unterhalten, während Finn und Kacie sich immer noch wie zwei frisch verliebte Kinder aufführen. Auch jetzt in diesem Augenblick hört sie die beiden rumalbern, dass Skyla am liebsten aus dem Fenster klettern möchte.

Crispy Chicken Caesar Sandwich

- 1 Baguette nach Wahl (Skylas Liebling ist das Oregano-Parmesan-Baguette)

- 1 Hähnchenbrust

- Cornflakes und Mehl zum Panieren

- 2 Eier

- Ein Schluck Buttermilch

- Salz, Pfeffer, Knoblauch- und Paprikapulver zum Würzen

- Tomate, Gurke, Hirtenkäse und Salat zum Belegen

- Mayo aus: 200 ml geschmacksneutralen Öl, der Saft einer halben Zitrone, 1 Zehe Knoblauch, 1 EL Joghurt und für die Optik Kräuter nach Wahl

Die Freude ist groß. Skyla hat sich gestern in aller Frühe um das Panieren und Garen der Händchenbrust gekümmert. Heute geht es nur um das Belegen. Ein Blick in den Kühlschrank jedoch zeigt, dass ihre Strategie aufgegangen ist. Bewusst ging mehr als genug paniertes Fleisch in den Air-Fryer. Mit hoher Wahrscheinlichkeit hat sich ihr Vater bereits bedient. Meist geht es noch nicht mal ums Frühstück, sondern auch für den Snack auf der Arbeit, aber darauf ist die Tochter nach all den diebischen Jahren vorbereitet. Dabei ist es keine große Kunst, die Ei-Maße muss nur ordentlich gewürzt werden.

Wie sich zeigt, hat sich der werte Herr des Hauses auch an ihrer selbstgemachten Mayonnaise bedient. Kritisch beäugt Skyla den Inhalt der befüllbaren Flasche.

„Ach so." Mutter Kacie legt ihre die Hand auf die Schulter. „Dein Vater bat mich, dich zu erinnern, Nachschub zu machen."

Skyla brummt zuerst. „Ist es so schwer, eine Mayo hochzuziehen? Ihr braucht nur ein langes Gefäß, haut das ganze Zeug rein und zieht mit einem Pürierstab die Maße langsam hoch. Das ist keine große Kunst! Das Rezept habe ich euch sogar aufgeschrieben!"