Kapitel 16 - Teil 2

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Geblendet vom Glück schreitet Skyla hinaus aus dem Kräutergarten durch den Rosentunnel, um mit einem zufriedenen Grinsen hinauf zum Sternenzelt zu blicken. Die Planeten funkeln und strahlen heute schöner denn je, als wollen sie ihr für die mündliche Zusage gratulieren. Aus der Ferne zirpen die Grillen ein Konzert. Die kühle Nachtluft schlägt ihr entgegen und mit ihr folgt die Erkenntnis, dass sich Skyla erst etwas Schriftliches vorweisen muss. Und doch hat sie Vertrauen zu ihrem Team und ist sich sicher, dass David Wort hält.

Summend schlendert Skyla mit ihrer Arbeitstasche an einer Person vorbei, die sie nur aus den Augenwinkeln wahrnimmt und ihr keinerlei Beachtung schenkt. Denn mit den Gedanken befindet sie sich schon zuhause, wo sie die frohe Botschaft verkünden kann. Fast liegt der Parkplatz hinter ihr, da überholt Milan sie. Er stellt sich ihr in den Weg und verschränkt genervt die Arme.


„Danke fürs Ignorieren!"

Ups.

„Ich habe die mündliche Zusage, Milan. Sollte ich meine Prüfung bestehen, werde ich Teil des Küchenteams", freut sich Skyla laut.

„Erst mal brauchst du das schriftlich."

Ihr Verstand bestätigt dies: „Er hat Recht! Freue dich nicht zu früh!"

Aber ihr Herz sieht es anders: „David ist ein Mann, der zu seinem Wort steht. Er braucht jemanden wie dich in seinem Team. Er hat sicherlich nicht gescherzt."

„Aber die Prüfung", meldet sich der Kopf.

„Ach, da bin ich zuversichtlich. Das schaffen wir locker", behauptet der Motor des Lebens felsenfest.

Bevor Skyla die Diskussion zwischen Herz und Verstand weiterverfolgen kann, wedelt Milan mit seiner Hand vor ihrem Gesicht.

„Erde an, Skyla. Sag mal ignorierst du mich schon wieder?"

„Freue dich doch mal für mich!"

Milan fällt eine Antwort darauf schwer. Er sucht nach den richtigen Worten, findet sie aber nicht. Skylas Geduldsfaden reißt, sodass sie wie ein entschlossener Soldat voranmarschiert.

„Ich würde dir ja ein normales Leben gönnen, Skyla. Aber jemand, wie du es bist..."

Er braucht nicht weiterreden, denn allein dieser Punkt trifft es sie wie ein Blitzschlag.

Jemand, wie du es bist. Also ein Freak. Ein dämonenbeschwörendes Mädchen, das Geister sieht. Solche Geschichten enden nicht gut.

Milan hat es geschafft, ihre gute Laune liegt zerschmettert wie eine kaputte Vase vor ihren Füßen. Sie hat das Bild vor Augen und sieht im ausgelaufenen Wasser ein todtrauriger Problemmagnet.

„Hey, mach doch jetzt nicht so ein Gesicht."

Da Skyla nicht reagiert und auf ihren imaginären Spiegel aus Wasser blickt, legen sich seine Hände auf ihre Schultern. Er nimmt sich die Frechheit, sie durchzuschütteln. So lange, bis die Verärgerte aufblickt.

„Könntest du jemand anderen nerven, Milan?"

Eine ernstgemeinte Frage.

„Nein." Der Geisterjäger lächelt frech. „Glaube mir, dass hier ist nichts im Vergleich, was Justin dir antun würde."

„Hat euch schon mal einer gesagt, wie nervig ihr beiden Profis seid?"

Mit schmalen Augen beobachtet sie, wie Milan sich verlegen am Hinterkopf kratzt. „Mehr als einmal."

„Du hast mir die gute Laune genommen!"

Aufgeregt hebt er den Zeigefinger. „Ich kann das ändern, Skyla."

Nebenjob GeisterjagdWo Geschichten leben. Entdecke jetzt