Kapitel 20 - Teil 5

40 10 29
                                    

„Ähm." Ihr Zögern scheint Dalika zu verärgern. „Gibst du mir Zeit, um dieses Angebot zu überdenken?"

Ein zorniges Zittern kündigt den Wutausbruch an.

„Nein! Entscheide dich hier und jetzt!"

Dalika speit lauter, als Skyla für möglich hielt. Ihre Stimme lässt die Knochen des Mediums erzittern und der Anblick, der plötzlich wilden Mähne, die sich wie ein Federgewand bedrohlich aufplustert, lässt den Geist noch unheimlicher wirken.


Unmöglich! Solch eine Entscheidung sollte gut bedacht sein! Aber zögere ich noch länger, dann wird es zum Kampf kommen. Wie entscheide ich mich nur?

Lies das Kleingedruckte heißt es immer, wenn es um Verträge geht. In diesem Fall wünscht sich Skyla einen schriftlich festgelegten Vertrag. Hier bietet sich ihr die Möglichkeit an einen weiteren Schutzgeist zu kommen. Eine wohl bessere Wahl als Kai. Auch wenn ihr der Nang Tani nicht ganz geheuer ist, denn Dalika wirkt geheimnisvoll und spricht nur die halbe Wahrheit aus. Zu Skylas Nachteil, das ist sicher. Aber einen Kampf lässt sich dennoch verhindern, nur benötigt das Ganze eine List. Es ist nicht ratsam, planlos zu verhandeln. So nimmt sich Skyla trotz der spürbaren Anspannung die Zeit, um alles in Ruhe abzuwiegen. Der Griff zur Blüte bedeutet sicherlich die Einverständniserklärung des neuen Bündnisses.


Entschlossen blickt Skyla auf. „Ich möchte Bedingungen anknüpfen und vorher einige Frage ehrlich beantwortet bekommen."

Dalika reckt das Kinn. „Stelle deine Fragen."

Ihr Ton ist schroff und noch ist die Geisterfrau nicht gewillt, ihren Zorn zu mäßigen.

„Was forderst du für deine Hilfe?"

Der Nang Tani blickt von ihr zu Kai. „Was hast du gefordert, Dämon?"

Der Bär lächelt beschämt und traut sich kaum, zu antworten: „Meine Freiheit."

„Wie darf ich das verstehen?"

„Ich war in den Fängen der Geisterjäger und die hätten mich alternativ an eine Hexe verkauft."

Enttäuscht schüttelt Dalika ihren Kopf und antwortet: „Ich will dein Blut, Skyla."


Das Medium blinzelt einige Male auffällig mit den Wimpern und glaubt, sich verhört zu haben.

„Mein was?"

„Dein Blut. Einmal im Monat lässt du mich davon kosten. Es wird dir nicht schaden."

„Ahha."

Skyla muss sich kurz einmal umdrehen und den Geist den Rücken zu kehren. Denn ein unangenehmes Frösteln überfällt Skyla und lässt sie erschaudern. Schlimmer als ein Kältezug. Die Vorstellung, ein Geist knabbert wie ein Vampir an ihr, widerstrebt ihr.

„Wozu soll das gut sein?"

„Mit dem Verzehr eures Blutes fühlen wir eure Emotionen und erleben einen Zustand der Ektase."

„Also einen Kick."

„Ich nehme auch nicht viel."

„Wie viel?"

„Wenige Schlücke."

„Geht es auch genauer?"

„Sagen wir fünf Schlücke."

Skyla schüttelt sich und beginnt zu verhandeln: „Zwei!"

„Vier."

„Drei und das ist mein letztes Angebot."

Nebenjob GeisterjagdWo Geschichten leben. Entdecke jetzt