Kapitel 35

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Die Tür schlägt mit Ach und Krach auf. Schnaufend tritt Skyla in ihr Reich. Pampig, da die Unterhaltungen mit ihrem neuen Schutzgeist mehr Nerven kosten als mit Kai.

„Weil ich es einfach nicht mag!"

Wie der Hammer eines Richters hallen ihre Worte durch die Räumlichkeit. In der Hoffnung, Agnar gibt sich endlich geschlagen. Leider ein unerhörter Wunsch.

„Aber Kai sitzt ebenfalls auf deiner Schulter! Für eine Spinne ist es wirklich anstrengend, dir zu folgen."

Zuerst lässt Skyla ihren Kopf hängen, denn sie ist diese Situation satt. Bis Agnars Worte zu ihrem Bewusstsein durchsickern. Sie hält schockiert inne und findet ihren anderen Schutzgeist tatsächlich auf ihrer Schulter. Es ist ihr ein Rätsel, wie sie solch einen Ekel nicht bemerken konnte. Böse funkelt sie ihren Dämonenbär an, der ihr ein selbstgefälliges Lächeln schenkt. Daraufhin bleckt Skyla die Zähne, bevor sie ihn mit ihren Klauen einfängt. Gnadenlos wird dieser widerliche Schleimer Richtung Bett gepfeffert. Die Beschimpfungen für den Wattehaufen sind bereits zusammengereimt, aber geraten sofort in Vergessenheit. Denn ihre einwandfreie Wurftechnik trifft einen unangekündigten Gast. Mit angehaltenem Atem beobachtet sie wie der dämonische Bär einen jungen Mann umhaut. Ein Treffer mitten ins Gesicht, als habe der Kerl nicht damit gerechnet. Sie kann hören, wie ihrem Besuch die Luft aus den Lungen entweicht.

„Oh, entschuldige."

Es ist mehr ein leiser Laut, der Skylas Lippen verlässt. Eigentlich ging sie davon aus, in ihrem Zimmer ungestört zu sein. Kurz verflucht sie ihr Temperament, bis sie realisiert, wer ihr einen Besuch beschert. Ungläubig scannt sie den Geisterjäger ab. Scheu wie ein Reh nähert sie sich dem Mann, der ihr Blut in Wallung bringt. Nur ganz langsam sickert diese Information zu ihr durch, schließlich hat sich ihr Herz darauf eingestellt, ihn nie wieder zu sehen. Damit schlägt der Motor ihres Lebens ganz wild und macht Purzelbäume.

Es darf kein Traum sein!

Es beginnt mit einer Träne, dann folgt die Nächste. Diese unzumutbare Prüfung ihres Lebens muss sie hoffentlich nicht mehr allein durchstehen.

Agnar hat sofort Augen für Mia, die beleidigt zu Skyla fliegt. „Hmmmm, ein Schmetterling."

„Was fällt dir eigentlich ein?", schimpft die Fee mit Skyla.

Die geflügelte Zicke wird gekonnt ignoriert, denn Skylas Beine tragen sie eilig zu Milan, nachdem ihre Zimmertür in die Angel fällt. Voller Sehnsucht hält sie Blickkontakt. Auch wenn die Distanz zwischen ihnen noch nicht lange bestand, hatte sie den Geisterjäger unglaublich vermisst. Skyla sorgte sich ununterbrochen, um ihn und hoffte, dass ihn diese schrecklichen Leute nie finden.

Milan setzt sich gerade auf, da funkt Skyla dazwischen. Nicht mit ihr. Sie schmeißt sich auf ihn und fällt mit dem süßen Geisterjäger aufs Bett. Dabei ignoriert sie Kai, der verzweifelt gegen ihre Seite klopft, weil er um Luft ringt. Es ist Milans Duft, den sie gierig einatmet. Ein Gefühl von Geborgenheit macht sich in ihr breit, als sie in seinen Armen liegt und die beiden sich in die Augen sehen. Ihre Begrüßung scheint Milan zu rühren, schließlich betrachtet er sie mit einem verträumten Blick, während ihm die Röte in die Wangen steigt.

„Hey, mein Süße."

Oh, er ist es wirklich.

Wie dankbar Skyla doch ist und einfach den Moment genießt. All der Stress der vergangenen Tage ist wie fortgeblasen.

Es ist jedoch Mias Schrei, der diesen wunderschönen Moment unterbricht. Also setzt sich die Dämonenbesitzerin augenrollend auf. Eigentlich wollte Skyla mit Mia schimpfen, aber dafür gibt es keinen Grund. Denn Agnar versucht, die Fee mit seinen Spinnennetzen einzufangen. Er betrachtet Milans Begleiter als Leckerbissen und bringt die Fee zum Schwitzen.

Nebenjob GeisterjagdWo Geschichten leben. Entdecke jetzt