„Skyla?" Es ist ihr Vater, der erschrocken aufsteht. „Wo willst du nur hin? Es ist spät und du bist gerade erst zuhause angekommen."
„Ich bin wütend! Ich hasse Tessa! So sehr!" Skyla schnauft wie ein wütender Stier und schluckt den aufschäumenden Zorn, der nicht ihrem Vater gilt, hinunter. „Ich muss raus und mich ablenken!"
„Warte doch, Skyla", fleht ihr Vater Finn. „Soll ich dich begleiten? Oder setz dich zu mir. Lass uns ein Bier trinken und darüber reden."
„Bier?" Seine Tochter starrt ihn ungläubig an. „Du musst morgen arbeiten! Ich muss morgen arbeiten! Ich darf jetzt kein Bier trinken! Der Alkohol manipuliert meinen Geschmack!"
Wild gestikuliert sie mit ihren Armen herum, woraufhin ihr Vater den Kopf schief legt.
„Ach das eine Bier." Er winkt mit einem verschmitzten Lächeln ab. „Das schadet nicht. Komm setze dich doch."
Skyla ist hin und hergerissen. Noch immer bevorzugt sie das allein sein oder vielleicht ändern sich ihre Pläne und es kommt zu einer spontanen Geisterjagd. Aber anderseits verbringt sie viel zu selten Zeit mit ihrem Vater. So macht sie kehrt und tritt in die Küche ein, wo sich ihre Mutter mit einer dampfenden Tasse Tee an den Tisch hingesetzt hat und sich am Telefon bei Tante Mary für das Verhalten ihrer Tochter entschuldigt. Nichts, was sich Skyla freiwillig anhören kann. Denn es tut ihr auf keinerlei Weise leid.
Kaum hält Skyla zwei Flaschen kühlgestelltes Bier in der Hand, blickt ihre Mutter vorwurfsvoll auf.
„Skyla, du musst morgen arbeiten und dein Vater auch! Stell das Bier in den Kühlschrank!"
„Nö! Anweisung von Dad!"
„FINN!"
Auch wenn Kacie die Hand aufs Telefon gelegt hat, wird Tante Mary sie gehört haben, so wie die Nachbarschaft.
„Sei kein Spielverderber, Schatz."
Ihr Mann klingt belustigt und provoziert den Ärger förmlich. Tatsächlich atmet Skylas Mutter erschöpft aus und gibt sich geschlagen, als sie genervt ausatmet.
„Nur eins, Skyla. Eins und kein weiteres!"
Sie hebt den Finger und betont die Ziffer in ihrer Aussage streng. Ihre Tochter nickt verdattert, denn so kennt sie ihre Mutter nicht. Nie und nimmer gibt sich Mama Kacie so schnell geschlagen. Es liegt in ihrer Natur, Recht und Ordnung in diesen Haushalt beizuhalten. Diese Reaktion ist untypisch für sie. Fast unheimlich. Alle Alarmglocken melden sich bei Skyla. Etwas stimmt nicht mit ihrer Mutter. Mit Unbehagen begibt sich das Medium aus der Küche ins Wohnzimmer zu ihrem Vater, der hoffentlich mehr weiß.
„Mutig, Papa. Das gibt sicherlich Streit."
Sie hält ihrem Vater die Bierflasche hin, die er lächelnd ergreift.
„Deine Mutter kann so niedlich sein, wenn sie wütend wird."
„Unheimlich trifft es wohl eher", spricht Skyla ihren Gedanken leise aus.
Ihr Vater kichert leise. „Deine Mutter kann brüllen wie ein Löwe, aber auch schnurren wie eine Katze."
„Das macht sie weniger gefährlich."
„Sie ist eine starke und mutige Frau, Skyla. Du kannst stolz auf sie sein."
Seine Tochter setzt sich neben ihn und betrachtet die Flasche nachdenklich. „Sag mal, findest du nicht auch, dass Mama sich seltsam verhält."
Ihrem Ehemann sollte dies doch hoffentlich auffallen und anders als ihr Vater ist Skyla nicht mutig genug, um ihre Mutter darauf anzusprechen. Als Finns Lächeln schwindet und er zustimmend nickt, hat Skyla das Gefühl, dass die Lage ernst ist.
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Nebenjob Geisterjagd
ParanormalBand 1 "Was du siehst, das kann auch dich sehen. Die Geister werden dich auf Dauer nicht ignorieren, du wirst ihnen ein Dorn im Auge sein. Um Unschuldige nicht in Gefahr zu verwickeln, solltest du lernen, wie man gegen das Böse angeht. " "Geraten wi...