Es folgt ein kurzer Zwischenstopp unter einer Zugbrücke und ein flüchtiger Blick auf die Uhr verrät Skyla, dass ihre Klassenkameradin Emilie gleich ankommen könnte. Vorausgezeigt ihre Klassenkameradin verspätet sich nicht, was leider häufig der Fall ist. Emilie ist von chaotischer Natur und verquatscht sich gerne. Ein Telefonat mit ihr nimmt viel Zeit in Anspruch, wenn nicht konsequent gehandelt wird. Zum Glück hat Skyla keine Scheu, einfach aufzulegen. Natürlich nur mit einer ausgesprochenen Vorwarnung, falls sie zu Wort kommen kann. Emilie kann viel reden, wenn der Tag lang ist. Dennoch hat Skyla das Mädchen unfassbar gern. Eine so ehrliche und fröhliche Seele ist unter all den Menschen eine wahre Rarität und gerade Ehrlichkeit hat einen hohen Stellenwert für Skyla.
Die Chancen stehen hoch, dass ihre Freundin pünktlich eintrifft. Schließlich hat Emilie momentan ihre Differenzen mit ihren Brüdern und bevorzugt die Flucht. Emilie aktuelle Pünktlichkeit schlägt in der Klasse Wellen. Die Frage ist nur die: Wie lange hält dieser Zustand an? Irgendwann klärt sich die Sache mit den Brüdern und Emilie verfällt sicherlich alten Gewohnheiten.
Der Wunsch auf ein wenig vertraute Gesellschaft wächst zunehmend. Ihre Freundin hat eine beruhigende Art auf Skyla, was sich besonders heute als nützlich erweisen kann. Ein Blick zu den Treppen, die zum Bahnsteig führen, reicht aus, um ihre Atmung ins Stocken zu bringen. Skylas Verfolger bewegt sich lautlos und unauffällig. Damit fällt es Skyla schwer, ihn einzuschätzen. Eines ist klar: Er hat sich an ihr festgebissen und noch immer ist ihr der Grund dafür unbekannt. Skyla kann sich beim besten Willen nicht vorstellen, warum er seine Zeit damit verschwendet, ihr zu folgen. Zu seinem Pech hat Skyla genug von der Flucht. Dieses Katz und Maus Spiel muss ein Ende nehmen. So kann sie niemals mit dem vergangenen Ereignis abschließen.
Gezielt stampft Skyla auf den hübschen Kerl zu, was ihm nicht geheuer scheint. Er schreckt zurück und sein Blick schweift umher, als liege es nun an ihm, das Weite zu suchen.
Skyla gibt ihm keine Chance dazu und geht zähnefletschend ins Gefecht. „Sag mal, warum verfolgst du mich?"
Ihr Beschatter zeigt verwundert auf sich. „Du meinst doch nicht etwa mich oder?"
Offenbar meint er, ihr etwas vorspielen zu können.
Skyla lächelt zuerst milde, bevor sie sich zornig aufdrängt. „Stelle dich nicht so dumm an! Sag schon, warum verfolgst du mich?"
„Du täuschst dich. Ich verfolge dich nicht. Wirklich."
Aber Skyla lässt nicht locker. „Ach ja, was ist dann dein Ziel? Warum irrst du hier in der Gegend herum?"
Ihr Gegenüber sieht sich verzweifelt um und sie erkennt, dass er nach einer Ausrede sucht. Je mehr Sekunden verstreichen, desto ungeduldiger wird Skyla - und gleichzeitig macht er sich damit verdächtiger.
Der Teufel steckt im Detail. Die Lüge ist nicht richtig durchdacht und es wird verzweifelt nach Strohhalmen gegriffen. So haftet sein Blick am Ende auf der Schultasche.
„Es geht dich zwar nichts an, aber ich bin auf den Weg zur Schule."
Diese Unterhaltung erinnert an die vielen Gespräche mit Dominik und Julian, sodass Skylas Geduld erneut auf die Probe gestellt wird.
Mit hochgezogener Augenbraue fragt sie ihn: „Ach ja? Wo ist dann deine Schultasche?"
Er kratzt sich nachdenklich am Hinterkopf, bevor er weiter schauspielert: „Oh verdammt! Ich habe meine Tasche vergessen. Das gibt sicherlich Ärger."
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Nebenjob Geisterjagd
ParanormalBand 1 "Was du siehst, das kann auch dich sehen. Die Geister werden dich auf Dauer nicht ignorieren, du wirst ihnen ein Dorn im Auge sein. Um Unschuldige nicht in Gefahr zu verwickeln, solltest du lernen, wie man gegen das Böse angeht. " "Geraten wi...