18. Kapitel

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"Du solltest dich wirklich von ihm fern halten, auch wenn es dir schwer fällt."

Ludwig lehnte sich an die Wand und starrte mich eindringlich an. Ich hätte sicher gelacht, wenn diese Gespräch mit ihm mich nicht so wütend gemacht hätte.
"Wie kommst du darauf, dass es mir schwer   fällt mich von ihm fern zu halten?", fragte ich den Blonden und sah die Nervosität in seinen Augen.
"Ach, weisst du was. Vergiss es einfach."

Er wandt seinen Blick von  mir ab und lief einfach zur Haustür, doch so leicht entkam er mir nicht. Ich lief ihm hinterher und nahm seinen Arm  fest in meine Hand, während ich in der anderen immernoch das leere Glas hielt.
"Ich will sofort wissen, wieso du das eben gesagt hast! Und auch wieso irgendein Fremder mich heute morgen zu Jaydens Haus gebracht hat. Du weisst bestimmt was darüber oder?"

Er drehte sich zu mir und ich schaute ihn gleichzeitig flehend und wütend an. Am liebsten hätte ich ihn raus geschmissen, aber er war trotz allem der Einzige, dem ich hier noch vertraute.
"Du warst heute morgen bei ihm?", fragte er mich verduzt und ich ließ seinen Arm los, nachdem ich merkte, dass er sich  zu mir wandte und nicht mehr gehen wollte.
"Ja. Weil du mich alleine gelassen hast. Dann kam ein Typ und der hat mich mit in den Wald genommen und bei Jaydens Haus abgesetzt", erklärte ich ihm und er fasste sich nachdenklich an den Kopf.

"Wieso bist du dann nicht bei ihm geblieben?"
"Warum sollte ich?", schaute ich ihn verwundert an, doch er atmete nur schwer aus.
"Ich kanns und darf es dir nicht erklären, so gerne ich es auch wollte.", meinte er dann und drehte sich erneut zur Haustür.
"Oh NEIN! Du wirst jetzt nicht gehen und mich hier ohne Antworten auf meine Fragen stehen lassen!"

Ich wollte ihn gerade erneut am Ärmel seiner Jacke greifen, da spürte ich eine Hand auf meiner Schulter.
"Lass ihn gehen", sprach meine Oma beruhigend auf mich ein und sie war auch der Einzige Grund, wieso ich mich zurück zog und ihn wirklich gehen ließ.

Ich wandt mich von den Beiden ab und lief geknickt und aufgeregt in die Küche. Wütend schaltete ich mit zitternden Händen die Kaffeemaschine an und schaute aus dem Fenster Ludwig hinterher, der aus der Sackgasse verschwand und nichts zurück ließ, ausser der Verwirrung die mich an meinem Vertsand zweifeln ließ.

"Es gibt einiges was du nicht weisst und einiges, dass du noch nicht wissen musst."
Lisbeth lief an mir vorbei und schenkte sich eine Tasse ein, während sie meinen Blicken auswich.
"Was soll das alles?", fragte ich sie und wandt mich ihr zu, doch sie schaute nur aus dem Fenster und gab mir keine Antwort.

Ich wurde in diesem Augenblick so sauer, dass ich der Situation entflüchten musste, bevor ich etwas sagen oder tun würde, was ich bereuen würde. Wütend stampfte ich die Treppe hoch und hatte einen Plan ausgeheckt, ehe ich meine Zimmertür erreichte. Ich schnappte mir eine schwarze Jeans und einen hellblauen dicken Pullover und raste erneut die Treppe runter, um mit einem lauten zuknallen der Tür das Haus zu verlassen.

Es war zwar kalt auf den Straßen, aber es war zu ertragen, auch ohne Jacke und schnell machte ich mich auf den Weg zu Malou, die wahrscheinlich in dem Kleiderladen jobbte. Der Himmel war mit Wolken bedeckt und der Wind wehte mir so stark durch die Haare, dass mein Haarband weg flog und die dunkelblonde Mähne mir immer wieder übers Gesicht fiel.

Endlich am Markplatz angekommen, wollte ich sofort auf den Laden zugehen, doch Jayden persönlich stellte sich mir in den Weg.
"Ausgeschlafen?", fragte er und stand mir gegenüber mit seiner schwarzen Jacke, die er mir schonmal ausgeliehen hatte.
"Hab ich dir nicht gesagt, dass du mich in Ruhe lassen sollst?!", fauchte ich ihn an, doch er machte keine Anstalten auch nur einen Schritt zur Seite zu machen.

"Chiara, versteh doch einfach, dass-"
"Sei still!", hob ich ermahnend meine Hand und lief schnell an ihm vorbei, doch er riss mich am Pullover zurück.
"Niemand wagt es so mit mir zu sprechen", hauchte er mir ins Ohr und schaute mich danach mit deinem eiskalten Blick wütend an.
"Ich bin nicht Niemand", riss ich meinen Arm los "und wenn du mich noch einmal anfasst, werde ich dich anzeigen!"

Anstatt  er mich in Ruhe ließ, lachte er einfach laut auf.
"Ich bitte dich. Hast du hier in dem Ort schon einen einzigen Polizisten gesehen?"
Er grinste dämlich und machte einen Schritt auf mich zu.

"Was willst du von mir?", fragte ich ihn wütend und wollte  nur noch weg.
"Ich will das du dich von anderen Männern fern hälst. Ich will nicht mehr sehen, dass du Alkohol trinkst und ich will auch nicht mehr, dass du ins Wialtrama gehst."

Ich schaute ihn ungläubig an und diesmal war ich diejenige, die laut anfing zu lachen.
"Also fassen wir zusammen. Du denkst also ich wäre dein Eigentum, willst mich aber gar nicht und trotzdem verbietest du mir alles und jeden? Hast du sie eigenlich noch alle?"
Ich wandt mich kopfschüttelt von ihm ab und lief Richtung Laden ohne zurück zu blicken.
"Du wirst dich an diese Regeln halten, Chiara! Sonst musst du mit  Konsequenzen rechnen!", rief er mir hinterher, doch  ich schüttelte nur erneut den Kopf und riss die Tür zu dem Laden auf, in dem Lou hinter der Theke stand und mich sofort anstrahlte, als sie nich eintreten sah.

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The human Mate - Seelen der Dunkelheit Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt