34. Kapitel

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Er verließ die Küche, um die Tür zu öffnen und sofort drehte sich mein Magen um, als ich aus dem Flur verschiedene laute Stimmen hörte.

"Na, wie geht's?"
Chace und Samuel tauchten in der Küche auf, gefolgt von einem mir unbekannten Mädchen, die sehr schüchtern wirkte.  Ich beachtete sie nicht weiter und schaute Chace wieder an, der neben mir auf dem Hocker Platz nahm.
"Noch gut", gab ich ihm zurück und nahm die Sektflasche in die Hand, doch bevor ich mir etwas einschenken konnte, legte Chace mir seine Hand auf die Schulter.

"Du solltest wirklich nicht trinken. Das passt nicht zu deiner Position."
Meine Wut unterdrückend schaute ich dabei zu, wie er mir die Flasche weg nahm und sie Richtung Samuel schob, der uns gegenüber stand. Ich wäre am liebsten vor Wut explodiert, aber das war Ludwigs Haus und noch eine Schlägerei wegen mir, wolrle ich ihm sicher nicht antun.

"Wen haben wir denn da!"
Mein Blick flog zur Tür und sofort verdrehte ich die Augen. Jayden!
Als wäre seine alleinige Anwesendheit noch nicht schlimm genug, folgten ihm zwei kichernde junge Frauen, die mich ansahen, als wünschten sie mir nur das Schlimmste.

Diese Situation konnte  überhaupt nicht mehr unangenehmer werden, dass war das Einzig tröstende.
"Ihr wolltet also einfach eine Hausparty ohne uns starten?", fragte der Alpha und nahm sich die Flasche in die Hand, um sie grinsend zu Mustern.
Ich antwortete ihm nicht und wollte aufstehen, um nach Hause zu gehen, doch Ludwig kam zum Glück und wegen ihm, blieb ich dann auch.

"Wir hätten euch sicher eingeladen, aber du hattest ja alle Hände zu tun", antwortete ihm der Blonde und schaute dabei zu den zwei gestylten Blondinen, die nah an Jayden standen und ihn umgarnten.

Es kam mir vor wie Stunden, obwohl es sicher nur wenige Minuten waren, in denen Ludwig mehrer Gläser und Getränke auf die Theke stellte und Chace mit seinem Handy Musik anmachte. Ich wünschte mir langsam schon meine Alpträume zurück, denn das hier, kam mir tausendmal schlimmer vor.

Ich traute mich nicht mehr, irgendwas zu sagen, geschweigedenn zu trinken oder zu gehen. Genervt und überfordert beobachtete ich einfach die anderen dabei, wie sie lachten, tranken und tanzten.
"Wenn du willst, bring ich dich nach Hause", flüsterte Ludwig mir ins Ohr, doch die anderen konnten es anscheinend hören.

"Das ist nicht nötig. Ich mach das später", kam es von Jayden und sofort bekam ich von den Mädels böse Blicke zugeworfen.
"Ich kann auch alleine gehen."
Ich sprach zwar laut, doch irgendwie schien mich keiner mehr zu beachten, was mir auch egal war. Mir kam die Idee, mich einfach heimlich wegzuschleichen und nachdem Ludwig anscheinend in einem der Mädchen  einen Fan gefunden hatte, entschuldigte ich mich auf Toilette und verschwand in den Flur.

Es machte mich rasend, dass selbst so ein schöner Abend nicht einfach mal gut enden konnte. Immer kam etwas dazwischen, oder eher gesagt kam Jayden dazwischen. 
Als ich wütend nach der Klinke der Haustür greifen wollte, hielt der Schwarzhaarige mich am Arm und drehte mich in seine Richtung, sodass ich mit dem Rücken zur Tür stand.

"Kannst du eigentlich auch etwas anderes, als nur meine Regeln zu brechen?"
Er lächelte mich zwar an, doch ich konnte die Tiefe seines Hasses in seinen eisblauen Augen gut erkennen.
"Ich hab dir etwas dazu gesagt. Ich bleibe in deiner Nähe und gut ist. Ich muss mir nichts verbieten lassen und ich bin zu müde, um jetzt mit dir zu diskutieren."

Ich wollte mich aus der Situation befreien und umdrehen, doch erneut drehte er mich in meine alte Position  und kam so nah, dass ich mich nicht mehr bewegen konnte zwischen ihm und der Tür.
"Zu müde zum reden mit deinem Mate? Aber saufen mit Ludwig, das geht?"

Sein Blick würde aggressiver. Wie ein Raubtier, dass gleich zuschnappen würde und aus Reflex hielt ich sofort meine Hände um den Hals, bevor er wieder beißen würde.
"Lass es bitte einfach gut sein und lass mich einfach in Ruhe."
Meine Stimme brach, denn ich hatte Angst. Angst vor ihm und seinen unkontrollierten Handlungen.  Bei mir zuhause war es etwas anderes gewesen. Vor meiner Oma hätte er mich ja wohl kaum gebissen oder sowas. Aber hier und dann noch betrunken. Ich wollte keine Eskalation.

"Lass sie doch gehen."
Chace tauchte hinter ihm auf, was aber nur dszu führte, dass Jayden ihn anknurrte und noch wütender wurde.
"Das Problem ist, dass du einfach nicht hörst. Du gehst nachts zu Männern, trinkst Alkohol und missachtest alles was ich dir sage!"

Chace verschwand wieder in die Küche und ließ mich alleine mit diesem rumbrüllenden Wolf, doch sein ganzes Gerede machte mich innerlich so wütend, dass ich es nicht zurückhalten konnte.

"Du säufst dir im Wialtrama den Kopf zu! Tauchst hier mit zwei Frauen auf die an dir kleben wie Kaugummi und ich bin die, die sich schlecht benimmt!?", schrie ich ihn an und schubste ihn mit voller Kraft weg von mir und es überraschte mich, das er ein zwei Schritte zurück stolperte.

In dem Moment kamen die anderen aus der Küche und schauten angespannt zu uns herüber, außer Ludwig, der direkt zu uns kam.
"Jayden, lass-"
"Es wäre besser zu bist still!", knurrte der Schwarzhaarige Ludwig an und nahm ihn dann direkt ins Visier.
"Du bist ein Versager Ludwig! Hast du ihr erzählt, wieso ihr Opa gestorben ist?"

Ich dachte in dem Moment mich trifft der Schlag und schaute fragend zu Ludwig, der den Kopf hängen ließ und einfach nur beschämt aussah.
"Wusste ich es doch! Und nun zu dir!", kam Jayden erneut auf mich zu. "Wenn du es noch einmal wagen solltest, dich mir so zu widersetzen, dann lernst du mich kennen!"

Ich musste mir die Tränen unterdrücken  und schaute  nur noch zu Boden. Die Frage, warum sich keiner gehen ihn zur Wehr setzte, konnte ich mir nach dem Gespräch mit meiner Oma selbst beantworten.  Es kam mir langsam so vor, als wäre ein Alpha einem Diktator ähnlich und keiner hatte das Recht, ihm die Meinung zu sagen.

"Bring sie nach Hause", wandt sich Jayden zu Chace, der nickte und auf mich zukam. Es bleiben so viele offene Fragen zurück in meinem Kopf, als ich mit ihm das Haus verließ, doch ich wollte nur weg. Antworten würde ich schon noch bekommen.

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The human Mate - Seelen der Dunkelheit Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt