69. Kapitel

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Angekommen an seiner Hütte, öffnete er mir zuvorkommend die Tür, doch Ethan drängelte sich an mir vorbei und machte sich trotz nasser Klamotten auf der Couch breit. Ich schaute Jayden an, der mir mit seiner Mimik zum Ausdruck brachte, das ich ihn einfach machen lassen sollte.

Bedacht darauf, nicht alles schmutzig zu machen, zog ich nach einigen Schritten in die Hütte meine Schuhe aus und stellte sie ordentlich neben die Haustür, die Jayden schon zugezogen hatte.
"Nein!", hörte ich den Alpha hinter mir plötzlich und drehte mich neugierig  um. Er war gerade dabei, dem fassungslos dreinschauenden Ethan die Zigarette aus dem Mund zu reißen.
"Meine Güte. Wollen wir auch gleich noch stricken und Tee trinken?", beschwerte sich der Beta augenverdrehend und stand auf, um vor die Haustür zu treten.

Wärhend er sich vor der offenen Tür die Zigarette anzündete, wandt ich mich Jayden zu, der gerade dabei war, mit einem  kleinen Handtuch die Couch von der Nässe zu befreien.
"Du musst ihn nicht raus in den Regen schicken", erklärte ich ihm, doch er sah mich nur lächelnd an.
"Das macht ihm nichts aus. Ich will, das du dich  hier wohl fühlst. Ethan fühlt sich überall wohl."

Er grinste und verschwand nach hinten aus dem Wohnzimmer. Ich drehte mich nochmal zu Ethan und wunderte mich, mit wem er wohl sprach. Vorsichtig bewegte ich mich ein wenig nach rechts um besser durch  die offene Tür sehen zu können und erkannte Lou, Chace und Ludwig.
"Das kann nicht sein...", flüsterte ich und stand kurz mit offenem Mund da, ehe ich vollkommen schockiert das Schlafzimmer aufsuchte.

Ich öffnete die Tür und fing sofort an, durchzudrehen.
"Du hast gewusst, das sie kommen oder?", zischte ich wütend und überfordert und bemerkte dann erst, das ich alleine im Zimmer stand. 
"Das ist wirklich Zufall", ertönte plötzlich seine Stimme nah hinter mir und ließ mich erschocken zusammenzucken.

Als ich vom Wohnzimmer die Stimmen der anderen hörte, zog ich Jayden panisch an seiner Hand ins Zimmer und erst, als ich die Tür hinter mir schloss, bemerkte ich, das er nur mit einem Handtuch um die Hüften bedeckt war.
"Ich hab wirklich nichts damit zutun", verteidigte er sich sofort und setzte sich auf die Kante seines Bettes, um auf den Platz neben sich zu deuten, auf dem er mich anscheinend sehen wollte.

Ich lief auf das Bett zu, platzierte mich genau neben ihm und ließ meinen vom Stress dröhenden Kopf auf seiner Schulter nieder. Er roch so gut, doch so schnell konnte er nicht geduscht haben, also vermutete ich, er habe sich nur ausgezogen und herrlich duftendes Parfüm gesprüht.
"Glaubst du mir?", flüsterte er und legte seinen Arm behutsam um meinen Rücken.
"Ja", hauchte ich. Ich glaubte ihm wirklich.

"Also entweder gehst du jetzt rüber und versuchst dich mit ihnen auszusprechen, oder du bleibst hier und schaust mir beim Umziehen zu. Mir ist Beides recht."
Er lachte leise vor sich hin und ich musste über seine freche Art auch Lächeln.
"Dann geh ich also rüber", entschied ich und wollte gerade aufstehen, da packte er mich um die Hüfte und zog mich auf seinen Schoß, um mir einen Kuss aufzudrücken, der so leidenschaftlich war, das er hätte verboten sein müssen. Schlimmer als Drogen waren seine Berührungen und ich wusste, ich würde süchtig  nach ihnen werden, umso öfter ich sie über mich ergehen ließ.

"Jetzt kannst du gehen."
Er löste sich von mir und gab mir noch einen Klaps auf den Po, als ich aufstand und zögerlich auf die Tür zulief. Ich grinste ihn daraufhin zwar an, doch innerlich wünschte  ich mich raus aus dieser Situation. Ich wollte nicht mit ihnen reden, zumindest nicht in diesem Augenblick ohne Vorbereitung.

"Seit wann verstehst du dich eigentlich mit Ludwig?", fragte ich ihn dann noch, während meine Hand schon auf der Klinke lag.
"Zwischen sich mit jemanden verstehen und jemandes Anwesendheit zu akzeptieren, liegen Welten", erklärte er und sprang dann auf, um sich Klamotten aus dem Schrank zu suchen.

Ich drehte mich wieder zur Tür, öffnete sie langsam und tapste dann nervös ins Wohnzimmer,  in dem alle Blicke plötzlich nur noch auf mich gerichtet schienen. Die Unsicherheit stand mir ins Gesicht geschrieben und mein Herz schlug mir bis zum Hals. Sollten nicht eigentlich sie sich schlecht fühlen und ich hier mit erhobenem Haupt stehen? Stattdessen stand ich da wie ein Fähnchen im Wind, während sie mich allesamt anlächelten. Alle, außer Ethan, dem das Rauchverbot wohl wirklich gegen den Strich ging.

"Können wir reden?", wandt Lou, die an der Haustür stand, sich mir als Erste zu. Sie lächelte mir entschuldigend entgegen, während ich nur nickte und mit weichen Knien auf sie zulief. Ich versuchte keinem der Jungs, die auf der Couch saßen, Aufmerksamkeit zu schenken, außer Chace. Ihm schenkte ich ein kurzes Nicken und zog mir dann meine Schuhe  über, um mit der Kleinen nach draußen zu verschwinden.

Kaum entfernten wir uns ein gutes Stück von der Hütte, waren wir nur noch von Dunkelheit und Regen umgeben.
"Chiara, ich wollte da gar nicht mitmachen, aber er ist mein Bruder und ich wusste, er würde sich durch dich wieder verändern", fing sie an und wischte sich immer wieder Tropfen von der Stirn, die aus ihren nassen Haaren herausliefen.

"Was meinst du mit wieder verändern?"
"Er war früher anders. Ich hatte es dir doch erzählt. Aber seit er Alpha geworden ist, konnte man ihn vergessen. Ich hatte einfach die Hoffnung, er würde sich mit seiner Gefährtin an seiner Seite ändern und so, wie seine Hütte aussieht, hatte ich damit auch Recht."

Wir standen uns gegenüber und ich fing wirklich an, sie zu verstehen. Wer weiß, ob ich nicht genauso gehandelt hätte, um einen geliebten Menschen glücklich zu machen.
"Bist du mir böse?", fragte sie dann mit ihrer zuckersüßen Stimme, bei der ich überhaupt keine andere Wahl hatte, als nein zu sagen.

Sie kam mit ausgestreckten Armen auf mich zu und ich spürte sofort wieder die Leichtigkeit, die sie in sich trug, doch als sie sich löste und ich ihr eine Frage stellte, veränderte sich ihr Blick.

"Was ist mit dir und Chace?"

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The human Mate - Seelen der Dunkelheit Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt