28. Kapitel

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Umgeben von Bhs lag ich unter dem staubigen Bett und schloss meine Augen, während ich auch gleichzeitig die Luft anhielt. Wie konnte ich in so eine Situation geraten?

"Komm schon raus da", erklang die Stimme desjenigen, der mich wohl im Wald gefunden hatte und zu meinem Erstaunen, kannte ich diese dämliche Stimme zu gut, was mich sauer werden  ließ.

Ich rollte mich aus dem Bett hervor und stand mutig auf, doch es war einfach nur peinlich, denn ich hatte vor lauter Aufregung die Wolldecke nicht mehr um und stand nur in Unterwäsche da,  während überall an meinem schwitzenden Körper der Staub klebte und das Gesamtbild einer Irren abdeckte.

Jayden stand an die Tür gelehnt da und natürlich lagen seine schwarzen Haare perfekt, während sein dämliches Grinsen mich wahnsinnig vor Wut machte.
"Hast du den Verstand verloren mich hier einzusperren?", fauchte ich ihn an und schnappte mir erneut die Wolldecke, um mich in ihr einzuwickeln.

"Du bist also nicht einmal im Stande dich  zu bedanken?"
Er kam einen Schritt auf mich zu und ich konnte den Geruch eines herben Parfüms von seinem dunkelblauen Shirt ausmachen, während er mir belustigt den Staub aus den Haaren wirbelte.

"Du gehst am besten duschen. Ich zeig dir das Bad", bestimmte er dann, doch ich schüttelte den Kopf.
"Nein. Ganz sicher nicht. Ich nehme meine Klamotten  und dann kannst du mich NACH Hause bringen!"
Ich wich seinen eisblauen Augen aus und suchte im Zimmer nach dem Verbleib meines Rucksacks, doch Jayden packte mich an der Hüfte, warf mich mal wieder über seine Schulter und lief aus dem Zimmer heraus.

Ein Nein konnte er entweder nicht akzeptieren, oder er provozierte gerne das weibliche Geschlecht, aber ich wusste schon vom letzten Mal, dass es keinen Sinn hatte, sich  zu wehren. Außerdem hatte ich auch ein klein bisschen Angst, wieder gebissen zu werden, was ich auf jeden Fall verhindern wollte.

Ich sah nur kurz das Wohnzimmer, das mir bekannt war und schon stellte er mich vor einer weiteren Tür ab.
"Dein Rucksack ist dort drinnen. Wasch dich in Ruhe und zieh dich an."
Seine Stimme hörte sich zwar an wie ein Befehlston, was ich überhaupt nicht leiden konnte, doch ich nickte schnell und legte meine Hand an die Klinke, denn ich wollte weg von ihm und seiner beschissenen Anziehungskraft.

Ehe ich die Klinke runter drücken konnte, nahm er mein Kinn und drehte mein Gesicht zu seinem, so dass unsere Lippen nur noch wenige Millimeter voneinander entfernt waren. Es jagte mir eine Gänsehaut auf die Arme, seinen Atem so nah an meiner Haut zu spüren, während unsere Augen ineinander verschwommen.
"Es sei denn, du möchtest das ich dich zum duschen begleite?"

Das wars.  Zum Glück war er so dämlich, dass ich keine Chance hatte, ihm zu verfallen. Ich riss mein Kinn aus seiner Hand, schaute ihm böse entgegen und ignorierte dabei sein dämliches Grinsen, um anschließend im Badezinwmr zu verschwinden und die Tür zu knallen.

Ich stand kurz noch mit den Augen auf die Tür gerichtet da und wartete darauf, seine sich entfernenden Schritte zu hören und erst dann, drehte ich mich um und betrachtete meine Umgebung.

Es war ein recht kleines Badezimmer und auch hier lagen überall Frauenartikel herum. Ob Shampoo oder Make up, hier konnte man eigentlich nur vermuten, dass eine Frau hier wohnte.

Ich entdeckte meinen Rucksack unter dem Waschbecken und nahm ihn dankbar an mich. Schnell riss ich mir eine Jogginghose und einen schwarzen Pullover raus und legte mir alles zurecht, um dann ausgezogen in der Dusche zu verschwinden.

Es tat so gut, das warme Wasser, als wäre ich Wochenlang in der Wildnis unterwegs gewesen, obwohl es nur einen Tag lang war. Ich rubbelte den Schmutz von meinen Haaren und meinem Körper und drehte das Wasser wieder zu. Ein Blick an die Tür und schon sah ich mehrere große Handtücher an ihr hängen, von denen ich mir das Mittlere schnappte. 

Es dauerte nicht lange, da hatte ich mich abgetrocknet und angezogen und war bereit, diesem Idioten  mitzuteilen, dass ich nach Hause gehen würde. Entschlossen warf ich mir meinen Rucksack um und öffnete die Tür, um ihn auf der Couch sitzend rauchen zu sehen.

"Du weißt, dass das schädlich ist, es wie die Pest stinkt und man sterben kann?", fragte ich ihn stirnrunzelnd und fügte hinzu. "Aber rauch ruhig weiter."

Er lachte bei meinen Worten und drückte die glühende Zigarette in einem Aschenbecher aus, wodurch es noch mehr stank.
"Entschuldigung, Prinzessin. Wenn es dich stört dann lass ich es sein", sprach er und stand auf, um mir wieder gefährlich  nah zu kommen.
"Ich möchte ja nicht, dass du dich beim Küssen von diesem Geruch gestört fühlst" hauchte er und stellte sich genau vor mich.  Mir zitterten die Hände und ich ballte sie zu Fäusten, um es zu unterdrücken und ihm bei Gelegeheit eine reinzuhauen, doch bevor diese Gelegenheit eintraf, hatte er sie schon genommen und drückte meine Hände hinter mich an die Wand, um sich fest an mich zu drücken.

Mir schlug das Herz wild gegen die Brust und ich hörte vor Schock über seine Nähe auf zu atmen.
"Ich will dir nicht weh tun. Du brauchst keine Angst zu haben", flüsterte er in mein Ohr, wodurch ich wieder anfing zu atmen und tief Luft holte.
"Sagt der, der mich gebissen hat!"

Ich versuchte meine Hände aus seinen zu befreien, während er mich dabei belustigt beobachtete und mich anschließend frei ließ. Verwirrt schaute ich ihn an und drängte mich dann an ihm vorbei Richtung Haustür.
"Ich bin auch nicht zufrieden mit die als meine Mate, aber trotzdem haue ich nicht immer ab!"

Ich blieb einen Schritt vor der Haustür stehen und drehte mich irritiert zu ihm um. Er stand immernoch an der gleichen Stelle und schaute mir traurig entgegen, was mich noch mehr verwirrte. 

"Du bist nur ein schwacher Mensch.  Zu Schwach, um meine Linie zu erhalten."

Ich starrte ihm fassungslos entgegen und ballte erneut meine Hände zu Fäusten.
"Erstens Mal, bist du ja wohl auch ein Mensch und zweitens-"
"Ich bin kein dummer schwacher Mensch!", unterbrach er mich und lachte dabei. Ich runzelte verwirrt die Stirn und schüttelte den Kopf. Wahrscheinlich dachte er bei seiner Überheblichkeit, er wäre ein Gott oder sonst was.
"Ich bin ein Wolf und nicht irgendeiner. Ich bin der Alpha meines Rudels!"

Bei seinen Worten hob er stolz sein Kinn in die Höhe und schaute mich dabei an, als würde ich durchdrehen müssen bei dem was er mir erzählte. Doch mir wurde langsam klar, dass nicht ich eine Psychose hatte, sondern er.
"Ich bin dann mal weg, Mister Wolf!" Ich zwinkerte ihm belustigt zu, drehte mich zur Tür und wollte gerade die Klinke runter drücken, da spürte ich seine Hände um meine Hüften.

"Denk an deine Träume, Chiara!"

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The human Mate - Seelen der Dunkelheit Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt