13. Kapitel

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Vor mir stand ein unberührter Teller voll mit Hähnchen und Pommes, während neben mir ein hübscher Blondi stand und es sich schmecken ließ. Ich schaute immer wieder rüber zu den anderen Tischen, wo die Mädels fast schon sabberten als sie Ludwig bei jeder seiner Bewegungen zusahen.

Ich schüttelte mich vor Abneigung gegenüber ihnen und schaute  rüber zu ihm, der zu meinem Erstaunen, nur Augen für mich hatte.

Er merkte wohl mein Unbehagen und schob seinen Teller mir gegenüber, so dass nur noch er für mich zu sehen war und die sabbernden Geier nur noch Ausblick auf seinen Rücken hatten. Triumphierend steckte ich mir eine Pommes in den Mund und ließ es mir dann auch schmecken.

Als ich die Hälfte geschafft hatte, wurde ich langsam satt und nahm ein ernstes Gespräch mit dem Blonden in Angriff.
"Darf ich dich was fragen?"
Er schaute von seinem Teller zu mir und nahm seine Flasche Cola in die Hand.
"Zu dir.", scherzte er und ich verdrehte grinsend die Augen.

"Ich meine es Ernst Luddi.", schaute ich ihm tief in die Augen und lachte dann los.
"Luddi? Das ist nicht dein Ernst.", lachte er mit und zog damit wieder mal die Aufmerksamkeit aller Mädchen auf sich.
"Komm mit.", zog ich ihn genervt am Ärmel mit mir. Ich war nicht genervt von ihm, sondern von diesen unterwürfigen Zombies.

"Willst du mich etwa für dich alleine?", grinste er als ich ihn in eine dunkle Nebengasse zog und im Schatten stehen blieb.
"Nein. Ich wollte dich fragen wer dieser Typ mit den eisblauen Augen ist."

Sein Blick veränderte sich. Da war nichts mehr von Flirterei oder Belustigung. Eher Abwertung und Zorn  spiegelten sich in seinen sonst so warmen Augen.
"Ich kenne ihn kaum. Er ist einfach kein guter Mensch."
Er wandt sich von mir ab und ging einige Schritte weiter in die dunkle Gasse rein, die so schmal war, dass nichtmal ein Auto rein gepasst hätte.

"Es tut mir leid. Ich wollte dir sicher keine schlechte Laune machen.", entschuldigte ich mich bei ihm und lief vorsichtig auf ihn zu.
"Du brauchst dich nicht entschuldigen, Chiara. Er und seine Truppe sind einfach ... Ich weiss nicht wie ich es passend beschreiben soll, aber Arroganz und Überheblichkeit steht bei ihren Eigenschaften ganz oben."

Er lehnte sich mit dem Rücken an eine Wand und schaute mich betroffen an, als wäre ich jemand, mit dem man Mitleid empfinden müsste.  Ich fragte mich wieso er mich so ansah, doch ehe ich diesen Gedanken zu Ende bringen konnte, kam Ludwig nah an mich heran, um meine Hand in seine zu nehmen und mir den Atem zu rauben.

"Willst du noch was trinken gehen oder soll ich dich nach Hause bringen?"

Ich wusste ich sollte nach Hause. Der letzte Abend in diesem Club war nicht gut ausgegangen. Doch ich wollte Zeit mit Ludwig verbringen, ich wollte trinken um mich von den negativen Gedanken zu befreien und ich wollte den Unbekannten sehen, um ihn zur Rede zu stellen. Ein paar Tequilas würden mir schon den nötigen Mut einflößen dachte ich noch und nickte Ludwig dann erfreut zu.

"Lass uns was trinken gehen."

Ich war froh das seine Laune sich wieder gebessert hatte, doch ich fragte mich immernoch wieso sie sich nicht leiden konnten. Entweder ging es um Rivalität oder um Frauen und so wie sie aussahen, ging es sicher um letzteres.

Hand in Hand liefen wir zum Wialtrama, als wären wir ein Pärchen das schon Ewigkeiten zusammen wäre und erst als das Wialtrama mit seinen bunten Lichtern zu sehen war, ließ Ludwig meine Hand los, was mir recht war.

"Hi Eddie.", begrüßte er den mir bekannten und schon verschwanden wir an ihm vorbei durch die schwarze Doppeltür.

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Da ich nicht mehr Zeit hatte, nur ein kleines Kapitelchen ♧

The human Mate - Seelen der Dunkelheit Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt