"Es bedeutet, dass du entweder schon ein Wolf bist, es aber nie gespürt hast, oder das dein Wille stärker ist, als der eines Alphas, was aber kaum möglich ist."
Ich musste bei seinen Worten fest schlucken und schaute benommen durch die Windschutzscheibe.
"Hast du denn nie etwas gespürt, als du wütend oder verzweifelt warst? Ein Kribbeln in den Händen oder eine Stimme in deinem Kopf?"Er drehte den Kopf kurz zu mir, um mich fragend zu Mustern, doch schaute dann wieder konzentriert auf die Straße um in die Sackgasse einzubiegen.
Als das Auto vor meinem Haus zum stehen kam, versuchte ich mich an irgendetwas zu erinnern, aber mir fiel nichts ein, was nicht ganz normal gewesen wäre.
"Nein, ich hatte nur gruselige Träume, die aber aufgehört haben", erklärte ich ihm und drehte mich auf dem Sitz in seine Richtung.
"Dann bist du wohl einfach die stärkste Frau die ich kenne", grinste er und auch Lou lachte auf und klatschte erfreut in die Hände."Endlich mal jemand, der sich wehren kann."
Sie lehnte sich zwischen den Sitzen nach vorne und klopfte mir ermutigend auf die Schulter, doch Chace sah plötzlich an mir vorbei zu meiner Haustür, während ihm das Grinsen verging.Ich schaute ihn verwirrt an und drehte mich um, um Ludwig auszumachen der nervös ins Auto starrte.
"Was machst du denn hier?", fragte ich ihn irritiert als ich aus dem Auto ausstieg und auf ihn zulief.
"Es kann nicht bis morgen warten, ich möchte etwas klarstellen zwischen uns."Ich nahm die Leere in seinen Augen wahr und auch, das er sehr aufgeregt zu sein schien.
"Alleine bitte", erklärte er dann und ich schaute hinter mich zu Chace und Lou, die mittlerweile auch ausgestiegen waren und zu uns rüber schauten."Komm mit, wir laufen ein Stück."
Ich sagte den beiden, dass ich gleich wieder da wäre und folgte dem Blonden hinter mein Haus, wo er mit dem Rücken zu mir stehen blieb und sich anscheinend nicht traute, mir ins Gesicht zu schauen.
"Chiara, es war ein Fehler, dass mit uns und ich-"
"Wieso sagst du sowas?", unterbrach ich ihn und lief zu ihm hin, um ihn an der Schulter zu packen und zu mir umzudrehen. Mein Herz raste vor Aufregung , während meine Hände zitterten.
"Sagt er das? Hat er es dir verboten, in meiner Nähe zu sein?", sprach ich laut und schaute ihm dabei in die Augen, doch er schritt von mir zurück und wich meinem Blick aus."Nein, es liegt an mir, nicht an dir oder ihm."
Er schaute zu Boden und atmete tief durch, während ich mit den Tränen kämpfte und nicht verstand, wieso er mich ablehnte, nachdem wir uns erst näher kamen."Es liegt nicht an mir?", fragte ich ihn schluchzend und ging auf ihn zu.
"Ludwig, bitte", flehte ich ihn an, doch er wandt sich von mir ab und lief an mir vorbei, um mich alleine und weinend stehen zu lassen. Ich wusste, das sicher Jayden dahinter steckte, doch ich wusste nicht, mit was er ihn bedroht hatte.Es kam mir vor wie eine Ewigkeit, in der ich in meinem kleinen Garten stand und mich vor Trauer nicht bewegen konnte. Mir tat plötzlich alles weh. Mein Herz, meine Hände, meine Gedanken. Alles fühlte sich fremd an und ich versuchte mich zu beruhigen. Ich redete mir ein, dass ich in sowieso kaum kannte und das es mir egal sein sollte, doch das war es nicht.
"Chiara?", hörte ich Chace Stimme hinter mir der nah vor mein Gesicht kam, um mir mitfühlend in die weinenden Augen zu schauen.
Ich versuchte ihm zu sagen, das Alles okay sei, doch brachte nur ein Stottern heraus, das unverständlich war.
Der Braunhaarige nahm mich fest in die Arme und ich krallte mich weinend in seinem Rücken fest, während ich Lous Hand spürte, die beruhigend über meine Haare streichelte und mir gut zuredete."Wo ist dein Schlüssel?", fragte sie mich leise und mir dröhnte der Kopf bei dem Gedanken, dass er in meiner Jacke steckte. Die Trauer verwandelte sich immer mehr in Hass. Nicht in Hass auf Ludwig oder Jayden, sondern Hass auch mich selbst.
Ich hasste meine Entscheidungen, mein Schicksal und meine Gefühle. Es zerriss mich, während Chace immernoch seine Arme fest um mich geschlungen hatte, als wolle er mich zusammen halten und das zerbrechen aufhalten.
"Wir fahren zum Wialtrama, ich hole deine Jacke."Chace löste sich vorsichtig von mir, während Lou sofort an meine Seite kam und sich tröstend bei mir einhakte.
"Chace holt deinen Schlüssel und dann bringen wir dich nach Hause okay? Ich bleibe bei dir, wenn du das möchtest", meinte die kleine und ich nickte ihr stumm zu, während ich meine Tränen aus dem Gesicht wischte und mich langsam wieder beruhigte.Chace hielt mir die Autotür auf, doch ich kam nichtmal dazu mich rein zu setzen, denn da kam Jayden mit meiner Jacke in der Hand angerannt und schaute uns alle verwirrt an.
"Was soll das, Chace? Du wirst auf der Feier gebraucht und du", zeigte er wütend auf mich. "Mit dir habe ich auch noch etwas zu klären."
Er schmiss mir die Jacke entgegen und wandt sich wieder zu Chace.
"Komm jetzt.""Nein", antwortete ihm Chace plötzlich und Jayden schaute ihn drohend an.
"Nein?", fragte er den Braunhaarigen und lief ein Stück näher zu ihm.
"Ich bleibe hier", gab Chace ihm mutig zurück und drehte ihm den Rücken zu, während Jayden laut knurrte und ihn am Arm packte.
"Ist das deine endgültige Entscheidung?"
"Ja!"Ich riss die Augen auf und drehte mich schnell zur Tür, um diese aufzuschließen und sie aufzuhalten, damit Chace und Lou eintreten konnten. Während die beiden im Inneren verschwanden, sah ich Jayden wütend entgegen, der ungäublig auf die offene Tür starrte.
"Wir reden morgen."
Er zeigte auf mich, doch ich sah ihm an, dass er ins Wanken geriet, denn jetzt stellte sich sogar schon jemand aus seinem Rudel gegen ihn, womit er nie gerechnet hätte._
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The human Mate - Seelen der Dunkelheit
WerewolfABGESCHLOSSEN Werwolf / Drama 1. Platz Fantasy Weltenaward Chiara erfährt von ihrer Mutter, dass ihr Opa verstorben ist und ihre liebste Großmutter nun alleine über die Runden kommen muss. Das konnte sie nicht zulassen, denn diese lebensfrohe Dame...