Es dauerte nicht lange, bis der Schwarzhaarige unsere Blicke auf sich bemerkte und ich zog angespannt die Luft in mich rein, als ich ihn auf uns zukommen sah. Das enge weisse T-Shirt ließ mich trotz der Dunkelheit einen Blick auf seine Muskeln werfen und sofort senkte ich meinen Blick. Ich wollte ihn nicht anziehend finden.
"Du magst keine Regeln oder?", setzte er sich mit einem provozierenden Blick auf mich gerichtet zwischen uns, was Lou genervt die Augen verdrehen ließ.
"Denkst du ernsthaft du könntest ihr etwas verbieten?", fragte sie ihren Bruder, der sich zum Glück von mir abwandte und sie ins Visier nahm.
"Hat irgendjemand mit dir geredet? Du solltest dich um deinen eigenen Kram kümmern!", zischte er sie wütend an, während sie unbeeindruckt einen Schluck ihres Glases nahm und mich dabei anschaute."Und du solltest dich um deine Blondine kümmern", gab ich ihm zurück, woraufhin er sich wieder zu mir drehte und ein Lächeln auf seinen Lippen entstand.
"Du bist auch blond", stellte er fest.
"Dunkelblond!"
"Blond ist Blond. Also soll ich mich um dich kümmern?"Eine kurze unangenehme Stille entstand zwischen uns Dreien, in der nur die Musik und leises Gerede von den Tischen um uns herum zu hören war, während er mich mit seinen eisblauen Augen fixierte und mich in eine Art Trance versetzte.
"Zisch ab Jayden!", fauchte Lou ihn böse an und ich war erleichtert daruber, dass er aufstand und ging ohne noch ein weiteres Wort zu verlieren."Ich entschuldige mich für ihn", kam es von Lou, die wirklich aussah, als würde sie sich für ihn schämen.
"Das musst du nicht. Ich werde schon mot ihm fertig."
Ich hob ihr mein Glas entgegen und lächelte sie an, was ihr auch ein Grinsen entlockte und zusammen tranken wir weiter und unterhielten uns über Musik, das Leben und alles was dazu gehört.Irgendwann suchte sie die Toilette auf und ich fing an mich umzusehen. Jayden knutschte mittlerweile mit dieser Blondine rum und ich wollte es nicht, empfand aber so etwas wie Eifersucht. An mir zehrende Eifersucht die sich tief in meinen Verstand pflanzte und mir sogar weh tat.
"Na hübsche Frau", riss mich eine bekannte Stimme aus den Gednaken und obwohl ich immernoch sauer und enttäuscht von ihm war, freute es mich ihn zu treffen.
"Musst du eigentlich niemals arbeiten oder wieso bist du immer hier?"Ich schaute Ludwig in sein lächelndes Gesicht, während er sich mit seinem schwarzen Hemd und zu einem Dutt gebundenen Haaren neben mir nieder ließ.
"Ich arbeite wenn ich Zeit finde", antwortete er mir und musterte die fast leere Whisky Flasche, die vor uns auf dem Tisch stand. Es dauerte keine Sekunde da schnipste der Blonde in die Luft und eine Barfrau kam von drüben zu uns herüber.Es wunderte mich, dass sie das Schnipsen überhaupt gehört hatte, doch bevor ich mir darüber weiter Gedanken machen konnte, fragte Ludwig mich nach meinem Getränkewunsch.
"Tequila wäre gut", murmelte ich ihm leise entgegen und er nickte und wandte sich wieder der Barfrau zu."Da lässt man dich eine Sekunde alleine."
Lou setzte sich auf ihren Platz, begrüßte Ludwig und wandte sich wieder mir zu.
"Mit dem bei uns am Tisch lässt Jayden uns wenigstens in Ruhe", flüsterte sie mir ins Ohr, doch das Grinsen, dass auf Ludwigs Lippen entstand, ließ mich vermuten, dass er es genau gehört hatte."Wie geht's euch denn so?", unterbrach der Blonde die aufkommende Stille als er den Tequila öffnete und jedem einen Kurzen einschenkte.
"Immer gut", gab Lou ihm zurück und kippte ihren Kurzen runter, um anschließend auf die Tanzfläche zu verschwinden.
"Da waren es nur noch Zwei. Ich hoffe ich hab sie nicht vertrieben."
Ludwig schaute mich entschuldigend an, doch ich beruhigte ihn wieder.
"Sie wäre so oder so sicher tanzen gegangen, also keine Sorge."Wir schauten uns tief in die Augen und es ärgerte mich, dass ich in diesem Moment trotzdem nur an den Schwarzhaarigen denken musste, der wahrscheinlich die Blonde schon mit nach Hause genommen hatte.
Als Ludwig plötzlich näher kam, zwischen unsere Gesichter kaum noch ein Blatt gepasst hätte und ich vor Anspannung meine Fingernägel fest in meinen Oberschenkel krallte, wurde mein erster Kuss grade so noch von Chace unterbrochen, der anscheinend ausversehen gestolpert war und sein ganzes Glas Bier auf mir ausgeschüttete.
"Es tut mir so leid, Chiara", kam es von ihm und er schaute zwischen mir und Ludwig hin und her.
"Das war natürlich keine Absicht oder?", pöbelte der Blonde ihn an und stand auf.Ich hielt die Luft an, betete sie würden sich nicht an die Gurgel springen und wischte mir mit einem Taschentuch die Reste des Bieres von meinem Schoß.
"Gibt's ein Problem?", stand plötzlich auch Jayden zwischen den Beiden, was auch mich sofort zum aufstehen brachte.
"Nur wenn du daraus eins machst!", gab ihm Ludwig zurück und die Beiden sahen sich hasserfüllt an."Wisst ihr was?", fing ich an. "Du solltest zu deiner Blondine gehen!", wies ich Jayden an und wandte mich dann zu Ludwig. "Und von dir wäre es lieb wenn du mich nach Hause begleiten würdest."
Ich schaute den Blonden zuckersüß an und verkniff mir ein lautes Lachen als ich sah, wie Jaydens Gesichtsausdruck von Fassungslosigkeit überwältigt schien.
"Ich verabschiede mich nur noch von Lou."Während ich den Dreien den Rücken zuwandte und zur Tanzfläche lief, musste ich einfach nur kichern. Es war so leicht Jayden zu reizen, doch ich verstand immernoch noch nicht, was seine genauen Absichten mit mir waren. In diesem Augenblick war es mir auch völlig egal. Ich war angetrunken und gut drauf und dazu brachte mich ein hübscher höflicher Mann nach Hause.
Was sollte es Schöneres geben.
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The human Mate - Seelen der Dunkelheit
Loup-garouABGESCHLOSSEN Werwolf / Drama 1. Platz Fantasy Weltenaward Chiara erfährt von ihrer Mutter, dass ihr Opa verstorben ist und ihre liebste Großmutter nun alleine über die Runden kommen muss. Das konnte sie nicht zulassen, denn diese lebensfrohe Dame...