Eine Woche war vergangen, seit ich auf dem Badezimmerboden saß und mir alles zu viel wurde.
Sieben Tage, in denen Lou jeden, Ludwig fünf und Chace einen Tag da waren, um sich bei meiner Oma nach mir zu erkundigen, doch ich sagte ihr, dass ich Ruhe und Zeit brauchte, also schickte sie alle wieder weg.
Ich lag nur im Bett, hörte Musik und sah die meiste Zeit aus dem Fenster, um den Himmel dabei zu beobachten, wie er sich immer mal wieder veränderte. Es breitete sich eine Leere in meinem Herzen aus, die ich weder ertragen, noch begreifen konnte.
"Wir müssen heute zu einer Versammumlung, Chiara."
Lisbeth teilte mir das durch die Tür mit, doch ich reagierte nicht darauf und zog die Decke über meinen Kopf.Als würde ich auch nur noch einmal mein Haus verlassen nach allem, was vorgefallen war. Ich wollte Jayden nicht sehen und ich wollte auch Ludwig nicht sehen, denn über diesen hatte ich in einigen Büchern schreckliche Sachen gelesen.
Schutzengel stehlen dir bei jedem Kuss deine Lebenszeit.
Wessen Herz für einen Schutzengel schlägt, der wird krank und auf Dauer vernichtet es einen.
Es gab noch mehr über ihn zu lesen, aber diese zwei Dinge waren die Schlimmsten und absolut unverzeihlich. Mittlerweile konnte ich Jayden verstehen, dass er mich von Ludwig fern hielt, natürlich nicht wie er es getan hat, aber warum.
"Chiara! Ich meine es Ernst!", klopfte meine Oma laut an die Tür, was mich schwermütig aufstehen ließ. Meine Beine zitterten und mein ganzer Körper glühte, doch ich schob das auf den ganzen Stress in meinem Kopf.
Ich erhob mich, tapste zur Tür und schloss diese auf, um dem besorgten Gesichtsausdruck meiner Oma entgegen zu schauen.
"Was ist denn... Bleib hier!", stotterte sie und ich verdrehte nur die Augen.Wo bitteschön sollte ich schon hingehen? Der Wald nahm kein Ende und mit dem Fieber wäre ich nichtmal bis zum Briefkasten gekommen.
Ich setze mich vorsichtig auf die Kante meines Bettes und zog das Tshirt aus, um nur noch im Bh dazusitzen. Mir war so heiß, dass ich dachte, ich würde durchdrehen.Meine Oma kam angerannt und hatte eine große Schüssel mit Eiswasser bei sich. Sie stellte ihn vor mir zu Boden und rannte erneut die Treppen herunter. Ich schaute mit skeptischen Blick in die Schüssel und schüttelte mich bei der Vorstellung, das Wasser mit den Eiswürfeln auch nur mit dem Zeh zu berühren.
Bevor meine Oma wieder ins Zimmer kam, hörte ich ihre schnellen Schritte auf der Treppe und schon stand sie mit einer Flasche Wodka vor mir. Ich schaute ihr entsetzt entgegen und schüttelte verneinend den Kopf.
"Wenn du denkst, dass ich meine Füße in dieses Eiswasser stecke und dazu Wodka Pur trinke, dann hast du dich getäuscht!"Ich starrte sie an, doch sie hörte mir anscheinend überhaupt nicht zu.
"Seit wann hast du Fieber, Chiara?"
"Keine Ahnung!", sagte ich genervt und ließ mich nach hinten ins Bett fallen." Zeig mir den Biss!", forderte sie und lehnte sich über mich. Ich drehte mich liegend auf die Seite und strich meine Haare von meiner Schulter.
"Du wirst dich verwandeln!", hauchte sie plötzlich erschrocken und taumelte einige Schritte rückwärts.Ich riss die Augen ungläubig auf und setzte mich erschöpft wieder auf.
"Was redest du da? Ich habe gelesen, dass man sich nach einem Biss verwandelt und nicht fast 2 Wochen später!", erklärte ich ihr und holte tief Luft.
"Ich hab nur Fieber!", beruhigte ich sie dann und versuchte ihr mit einem Lächeln die Angst aus ihrem Gesicht zu nehmen."Trink das und pack deine Füße da rein!", befahl sie mir, drückte den Wokda in meine Hand und rannte erneut aufgewühlt aus dem Zimmer. Ich wollte nicht, dass sie noch einen Herzinfarkt bekommt, also tat ich einfach was sie sagte und tauchte meine Füße in das Wasser.
Die erste Sekunde war so schlimm, das es weh tat. Die Kälte durchzog meinen gesamten Körper und dann ging es mir plötzlich viel besser. Die Kälte beruhigte mich und hab mir die Abkühlung, die ich gebraucht hatte. Den Wodka trank ich trotzdem nicht und stellte ihn auf meinen kleinen Nachttisch.
Ich schloss meine Augen und saß einfach nur da, während mir gleichzeitig heiß und kalt war. Ein Zustand, der nichtmal zuließ, das ich einen klaren Gedanken fassen konnte. Erst als es nach einer Weile an der Tür klingelte öffnete ich erschocken meine Augen, schnappte mir mein T-Shirt und zog es hektisch über. Wer wusste schon, wen sie wieder eingeladen hatte.
Ich nahm Stimmen war, war aber zu erschöpft um mich darauf zu konzentrieren, wer es sein konnte. Laute Schritte auf der Treppe ließen mich zur Tür schauen, durch die plötzlich Rudi und Chace in mein Zimmer eintragen, gefolgt von meiner Oma, die sich die Hände vor den Mund hielt, als wollte sie verhindern zu schreien.
"Hey, darf ich?", meinte Rudi und hielt mir die Hand vorsichtig vor die Stirn. Ich nickte nur und schon legte er sie fest auf meine Stirn und schaute mir lächelnd entgegen. Kaum entfernte er seine Hand, schob er mein T-Shirt beiseite und musterte den Biss, dessen Anblick seinen Gesichtsausdruck veränderte. Ich schaute ihm verwirrt entgegen und so langsam, wurde mir dieses ganze Theater zu viel.
Ich zog meine Füße aus dem Wasser und stand schwankend auf, nur um dann vorne überzukippen, direkt in Chace Arme, der mir beruhigend über den Rücken streichelte.
"Alles wird gut. Ich kenne das Gefühl. Lass es einfach zu", flüsterte er mir ins Ohr und ich versuchte mit letzter Kraft, mich von ihm wegzudrücken, doch anstatt ich Abstand zu ihm gewann, fiel ich in seinen Armen stehend in einen tiefen Schlaf._
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The human Mate - Seelen der Dunkelheit
Hombres LoboABGESCHLOSSEN Werwolf / Drama 1. Platz Fantasy Weltenaward Chiara erfährt von ihrer Mutter, dass ihr Opa verstorben ist und ihre liebste Großmutter nun alleine über die Runden kommen muss. Das konnte sie nicht zulassen, denn diese lebensfrohe Dame...