Der Regen hörte zum Glück langsam auf, als wir nach wenigen Minuten einen kleinen Parkplatz erreichten, von dem aus man schon einige Geschäfte erkennen konnte.
Chace stieg als erster aus und zog meine Tür dann ebenfalls auf, um mich aussteigen zu lassen. Dankend stellte ich mich neben das Auto und schaute mich neugierig um.
Es waren nicht viele Menschen unterwegs, wahrscheinlich wegen dem nicht so tollen Wetter, aber dafür starrten mich die wenigen eindringlich an. Ihre neugierigen Blicke brannten sich unter meine Haut, besonders einer.
An einer Hauswand lehnend stand ein wirklich interessant aussehender Typ. Seine Augen waren auf mich gerichtet während seine blonden Haare ihm bis zur Schulter hingen. Er hatte keine modernen Klamotten an wie ich und Chace, sondern ein weißes Leinenhemd und schwarze enge Hosen. Er sah irgenwie aus wie jemand, der Frauen um den Finger wickeln konnte, aber es gar nicht darauf anlegte.
"Das ist Ludwig. Er starrt jeden so an und hält sich für was besseres.", flüsterte Chace mir ins Ohr und ich war dadurch endlich im Stande meinen Blick von dem Mann zu nehmen.
"Also was willst du essen?", fragte er mich dann als wir langsam auf einen kleinen Markplatz zu schlenderten."Mir wäre es lieb wenn du mir erstmal zeigst wo ich hier Klamotten kaufen kann.", schaute ich ihn bittend an und drehte mich dann nochmal neugierig um zu Ludwig, doch er stand nicht mehr da, war einfach verschwunden. Verwundert blieb ich kurz stehen, doch Chace riss mich erneut aus meinen Gedanken.
"Gleich hier vorne ist ein Laden der mega gute Sachen verkauft und das zu Top Preisen. Ich besorg uns was zu essen und komm dann wieder her.", zeigte er direkt vor uns auf ein Geschäft und lief dann auf die andere Seite über den Markplatz.
Ich lief zu dem Laden und trat aufgeregt ein und er hatte wirklich recht. Sie Sachen sahen absolut schön aus und waren bezahlbar. Da ich in allem Größe M hatte, kaufte ich wie im Rausch alles was mir ins Auge stach ohne es anzuprobieren und legte dann den Riesen Stapel erfreut auf die Theke der Kasse.
Da keiner kam drückte ich zweimal auf die kleine Klingel vor mir und schon eilte ein hübsches Mädchen um die Ecke um mich freundlich zu begrüßen.
"Herzlich willkommen und entschuldige.", stellte sie sich mir lächelnd gegenüber und zog langsam ein Teil nach dem anderen über den Scanner."Ich hab dich hier noch nie gesehen. Neu hergezogen?", fragte sie und schaute mir interessiert in die Augen. Das tiefe braun ihrer Iriden passte perfekt zu den braunen Haaren, die sie zu einem hohen Pferdeschwanz zusammen gebunden hatte.
"Ja. Könnte man so sagen.", antwortete ich ihr und holte schonmal mein Portemonnaie aus der Hosentasche.
"Das macht dann 365,67.", lächelte sie und steckte alles in verschieden große Tüten.Als ich dann bezahlt und die Tüten entgegen genommen hatte, wünschte sie mir noch einen schönen Tag und verschwand wieder nach hinten. Wahrscheinlich war in diesem Dorf wirklich nicht viel los, also hatte sie keinen Grund die ganze Zeit vorne im Laden rum zu geistern.
Draussen vor der Tür wartete ich auf Chace, von dem aber keine Spur zu sehen war. Nur ein paar Kinder spielten an dem Brunnen, der mitten auf dem Platz stand, während ältere Leute vor einem kleinen Bistro saßen und sich Pizza gönnten.
"Neu hier?", sprach mich plötzlich eine tiefe Stimme an und brachte mich dazu die Tüten fallen zu lassen.
"Ich wollte dich nicht erschrecken!", bückte Ludwig sich vor mir nieder und hob die Tüten entschuldigend auf.
"Ich bin wohl selbst Schuld wenn ich mich so leicht erschrecken lasse.", murmelte ich vor mich hin und nahm dankend meine Tüten entgegen."Also?", schaute er mich fragend an.
"Ja. Ich bin wohl die Neue hier.", grinste ich verlegen was ihn auch zum lächeln brachte. Er hatte so strahlend weiße Zähne, dass ich meinen Blick für kurze Zeit nicht von ihnen nehmen konnte, bis ich mich zusammen riss und mein Starren langsam unangenehm wurde."Dein Freund kommt gleich zurück. Komm doch heute Abend mal ins Wialtrama. Ich würde mich freuen dich dort zu sehen."
Er gab mir zum Abschied einen Kuss auf die Hand und verschwand dann schnellen Schrittes über den Platz. Ehe ich realisieren konnte was da gerade alles geschehen war, schreckte ich erneut zusammen, als Chace mir seine Hand auf die Schulter legte."Mein Gott! Müsst ihr einen immer so aus der Ruhe bringen!", schnauzte ich den Armen aus Schock an, doch er schaute mich nur verdattert an und fing dann herzlich an zu lachen. Ich grinste ihm belustigt entgegen und schaute dann auf die Tüte in seiner Hand.
"Das leckerste Hühnchen der Welt.", sagte er stolz und zog dabei triumphierend die Augenbraue hoch. Er hatte dieses Dorf wahrscheinlich noch nie verlassen und prahlte mit seiner Beute, als wäre dieser Ort hier der Mittelpunkt der Galaxie.
Schweigend schlenderten wir dann zurück zu seinem Auto und quetschten alles in den Kofferraum, um uns dann wieder auf den Rückweg zu begeben.
Erst als das Auto los fuhr drehte ich mich neugierig in seine Richtung.
"Was ist das Wialtrama?", wollte ich von ihm wissen und er schaute mich kurz verwirrt an, um sich dann wieder auf die Strasse zu konzentrieren.
"Sowas ähnliches wie eine Bar. Wieso willst du das wissen?""Nur so. Hast du Lust heute Abend mit mir dahin zu gehen.", schaute ich ihm bittend tief in die Augen, während er immer wieder von der Strasse zu mir schaute.
"Ich hol dich um 22 Uhr ab. Aber du bleibst in dem Laden bei mir okay?"
"Einverstanden.", grinste ich und ließ mich zurück in den Sitz fallen. Innerlich freute ich mich wahnsinnig auszugehen, erst recht in deinem Dorf wo alle Männer lächerlich gut aussahen.Ich schaute durchs Fenster nach draussen und malte mir genau aus, was ich anziehen und wie ich meine Haare stylen würde. Dann kam der Wagen auch schon in der Sackgasse zum stehen und wir stiegen zusammen aus.
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The human Mate - Seelen der Dunkelheit
Lupi mannariABGESCHLOSSEN Werwolf / Drama 1. Platz Fantasy Weltenaward Chiara erfährt von ihrer Mutter, dass ihr Opa verstorben ist und ihre liebste Großmutter nun alleine über die Runden kommen muss. Das konnte sie nicht zulassen, denn diese lebensfrohe Dame...