33. Kapitel

11.5K 566 85
                                    

Nervös tippelte ich hin und her und wartete auf das Öffnen der Tür. Ich hörte im Inneren  Schritte und schon stand er vor mir und das, mit einem so süßen Grinsen, dass ich rot anlief.

"Wen haben dir wenn da? Komm rein", sprach er amüsiert und ging einen Schritt zur Seite, sodass ich in dem mir bekannten Flur stand.
"Ich hätte nicht damit gerechnet, dass du nochmal her kommst", meinte er und ich schaute mir dabei tief in die Augen, als würde er wissen wollen, was ich hier wollte.

"Ja, ich auch nicht. Aber da bin ich", erwiderte ich ihm und wich schüchtern seinem Blick aus, der mich immer mehr in Verlegenheit brachte. Vor allem da er verschwitzt wirklich gut aussah.
"Warst du grade dabei Sport zu machen?", fragte ich und er wandt seine Augen endlich von meinen und schloss die Tür hinter uns.
"Ja, ein wenig. Komm. Ich öffne dir eine Flasche Sekt."

Er lief voraus an der Treppe vorbei und ich fand mich in einer schönen braunen Küche wieder, in deren Mitte eine Theke mit zwei Barhockern stand.
"Setz dich", wies er mich an und half mir dabei meine Jacke auszuziehen.

Ich schaute mich neugierig um und beobachtete ihn dann dabei, wie er zwei Gläser aus dem Schrank heraus holte und vor mir auf die Theke stellte. Ein Griff an den Kühlschrank und schon hatte der Blonde eine teuer aussehende Flasche Sekt in der Hand.
"Wie geht es dir?", fragte er, doch ich musterte neugierig sein Gesicht  und stellte eine Gegenfrage.
"Könnt ihr Wölfe überhaupt betrunken werden?"

Ein lauter Knall ließ mich zusammenzucken.  Ludwig stand da mit seinem weißen T-Shirt und starrte mich vorwurfsvoll an. Ich riss erschrocken die Augen auf und spürte meinen Herzschlag bis in die Fingerspitzen. Die Flasche Sekt, die in diesem Moment nur noch in Scherben lag, verteilte den süßlichen Geruch im ganzen Raum.

"Du denkst ernsthaft ich wäre ein Wolf? Das ist schon fast eine Beleidigung so kindisch und idiotisch wie sie sich verhalten." Er wirkte angespannt, doch es war auch ein Funken Belustigung aus seiner Stimme zu hören. Vielleicht war es auch Überheblichkeit. Ich hatte keine Ahnung, denn ich stand immer noch unter Schock.

"Es war nicht meine Absicht, dich zu beleidigen", stellte ich klar und stand auf, um ihm zu helfen, die Scherben aufzukehren.  Gerade, als ich mich bücken wollte, tat er es auch und wir stießen leicht mit den Köpfen zusammen, um danach nur noch wenige Millimeter zwischen unseren Gesichtern zu lassen.

"Ich ... ich sollte", stotterte er und ich wurde wahrscheinlich feuerrot im Gesicht.
"Ja, solltest du", antwortet ich verlegen und wusste überhaupt nicht  wovon er sprach. Ich riss mich von seinen schönen Augen los und stand auf, um mich wieder auf meinen Platz zu setzen. Er eilte aus dem Zimmer und kam ein paar Sekunden später mit Kehrblech und Besen zurück.

"Ich mach das kurz weg. Wenn du so lieb wärst, im Kühlschrank ist noch eine. Wäre besser, wenn du sie aufmachst."
Ich nickte ihm zu und stand erneut auf, um um die Theke herum zu laufen und den Kühlschrank zu öffnen. Ich nahm eine Flasche,  schloss den Kühlschrank und trat an die Theke heran.

Mit einem gekonnten Griff öffnete ich die Flasche und schenkte uns beiden genug ein.
"So macht das ein Profi", flüsterte ich leise vor mich hin, doch er musste es gehört haben.
"Ich hab andere Dinge, in denen ich der Profi bin", zwinkerte er mich an, woraufhin wir beide anfangen mussten herzlich zu lachen.
"Das glaub ich dir gerne du Casanova", scherzte ich und setzte mich vor ihn um mit ihm anstoßen zu können.

Der kühle Sekt prickelte angenehm und nachdem das erste Glas ausgetrunken war, stellte ich ihm endlich die Fragen, die mir auf der Zunge lagen.
"Wenn du kein Wolf bist, was bist du dann? Vielleicht ein Kobold?", witzelte ich und er schüttelte grinsend den Kopf.
"Das würde dir wohl so passen. Luddi der Kobold", lachte er.
"Wäre auf jedenfall interessant", gab ich ihm zurück und schenkte mir ein neues Glas ein.

"Ich bin ein Mensch wie du, nur hab ich besondere Fähigkeiten", sprach er in einem gruseligen Ton, als wolle er mir Angst machen, doch ich grinste nur und lehnte micj ein Stück weiter nach vorne.
"Und welche Fähigkeiten wären das?", flüsterte ich, woraufhin er die Augenbrauen provozierend hoch und runter wippen ließ.
"Ich mach nur Spass, Chiara", zwinkerte er und trank sein Glas aus.

Ich setzte gerade mein Glas an, da sagte er etwas, woraufhin ich mich heftig verschluckte.
"Und du bist also nun die Frau des Anführers."

Ich brauchte eine Weile bis ich wieder richtig Luft bekam und sah ihn wütend an.
"Ganz sicher nicht!", zischte ich und sah ihm an, dass er es mir wohl nicht zu glauben schien.
"Wieso schaust du mich so an?", fragte ich ihn daraufhin, doch er winkte nur ab.
"Nichts, es ist nur eben Jayden. Du wirst dich nicht für immer dagegen wehren können", meinte er und ich verdrehte nur genervt die Augen.
"Immerhin hat er dich ja schon markiert und ist auf dem Weg hierher", sagte er plötzlich und ich stand verwirrt auf.

"Wie meinst du das?", fragte ich ihn und runzelte dabei die Stirn, während er sich durch die langen Haare fuhr und mich mitleidig betrachtete.
"Ich kann ihn riechen und seine Anwesendheit spüren."

Er sagte das, als wäre es das normalste der Welt und ich verfluchte diese dumme Markierung, die ihn anscheinend immer wissen ließ, wo ich mich aufhalten würde. Ich schaute Ludwig an und schüttete mir schnell noch ein Glas ein, dass ich mit einem Zug austrank.
"Du bist kein Mensch oder?", fragte ich ihn dann und stellte das Glas dabei ab.
"Wer ist das schon?"
Genau in diesem Augenblick klingelte es an der Haustür.

_
959

Ich hoffe die Ludwig Fans sind zufrieden mit diesem Kapitel ♡ und entschuldigt falls Fehler vorkommen. Habe heute nicht viel Zeit zum schreiben

The human Mate - Seelen der Dunkelheit Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt