31. Kapitel

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"Also. Ich habe das verstanden. Ihr wollt keine Beziehung miteinander?", fragte sie und ich schaute sie sofort ungläubig an.
"Natürlich nicht! Ich kenne ihn doch kaum und das, was ich kenne,  ist absolut unakzeptabel!", teilte ich mich ihr mit und sah Jayden seine Augen verdrehen, was ich aber ignorierte.

"Chiara mein Schatz. Ich wollte dich nicht angreifen oder dich zu etwas drängen. Es ist aber nun mal so, dass nur ihr beide zusammen glücklich werden könnt, da ihr Seelenverwandte seid."
Sie saß auf der Couch und streckte mir eine Hand entgegen, um mich dazu zu bringen, mich neben ihr niederzulassen, was ich dann auch tat.

"Ich bin mir darüber im Klaren und ja, ich bleibe in seiner Nähe. Mehr aber nicht", stimmte ich zu und auch er nickte und akzeptierte diese Abmachung.
"Gut und noch was. Ich möchte nicht mehr, dass du alleine in den Wald gehst", ermahnte sie mich und ich atmete einmal durch und nickte dann zustimmend.

"Und keine anderen Männer", kam es plötzlich von Jayden, den ich sofort wütend ins Visier nahm.
"Hast du dir eigentlich mal deine Bude angeschaut? Und du willst mir was von anderen Männern erzählen?"

Ich stand auf und war sofort wieder auf 180. Was bildete sich dieser Idiot eigentlich ein. Ich hatte erst erfahren, dass es wirklich Werwölfe gab, war einverstanden damit, in seiner Nähe zu bleiben wegen dieser Matesache und trotzdem war er immernoch nicht zufrieden.
"Weißt du was? Du kannst mich mal", fauchte ich und wollte gerade aufstehen um ihm an dir Gurgel zu springen, doch meine Oma kam mir zuvor.

"Wir beruhigen uns jetzt erstmal alle und lassen uns das Alles ein paar Tage durch den Kopf gehen", sprach sie beruhigend und wandte sich dann zu Jayden.
"Du gehst jetzt bitte."

Er nickte, schenkte mir ein dämliches Grinsen und lief dann schnellen Schrittes Richtung Haustür, um endlich zu verschwinden.
"Du darfst nicht so streng mit ihm sein. Er ist noch nicht lange Alpha und seine Eltern verlangen viel von ihm. Dazu sind Wölfe ohne feste Partnerin immer schrecklich wild und verspielt", erklärte sie und ließ sich wieder auf die Couch fallen.

"Wild und verspielt? Wohl eher arrogant und überheblich", murmelte ich und ließ den Blick nach draußen schwenken.
"Gibt es irgendwas, was du wissen möchtest?"
Ich spürte ihre Blicke auf mir doch schaute nicht zu ihr herüber.

"Was sollte ich denn noch wissen?", fragte ich und schaute dabei weiterhin in die Nacht.

Sie fing an, mir Alles nötige zu erzählen. Angefangen damit, dass ein Alpha der höchste Rang im Rudel ist und man ihn lieber nicht provozieren oder herausfordern sollte, was mich kurz zum auflachen brachte. Wie oft hatte ich ihn schon provoziert,  aber sie erklärte auch, dass ich die Einzige wäre, die ihm die Stirn bieten könnte als seine Mate.

Es gäbe noch einen Beta, das wäre Ethan und Samuel und Chace wären seine engsten Vertrauten. Deswegen nannte Lou sie wohl Mitläufer und kleine Welpen. Lou selbst hatte sich nie verwandelt. Sie wollte ein einfaches, normales Leben leben meinte meine Oma, doch Jayden hatte sie voll unter Kontrolle und selbst ohne das sie sich als Werwolf bezeichnete, stand sie unter ihm und musste ihm gehorchen.

Der Krieg, den sie führten, wäre gegen ein Rudel, dass schon seid Hunderten Jahren mit ihrem in Feindschaft leben würde. Warum überhaupt Krieg war, wusste keiner der heutigen Generation und trotzdem wurden immer wieder Angriffe gestartet, bei denen auch oft Werwölfe ums Leben kamen, so wie mein Opa.

Das Essen, die Kleidung und alles andere, wurde einmal im Monat geliefert von dem Geld, was die Stadt durch ihre Tierzuchten einnahm. Es würde auch kriminelle Geschäfte geben, aber was das für welche waren, wusste meine Oma auch nicht genau.

"Was ist mit Ludwig und den anderen? Sind die auch Wölfe?", fragte ich sie, als sie aufhörte zu erzählen und sich ihrem Tee zuwandte.
"Das musst du ihn selbst fragen", meinte sie und verabschiedete sich dann, als ihre Tasse leer war, ins Bett.

Mittlerweile ging sie Sonne schon langsam auf und ich wusste endlich, wieso alle hier so nachtaktiv waren. Wölfe liebten die Dunkelheit und hatten sehr gute Instinkte. Für sie gab es keinen Unterschied ob Tag oder Nacht.

Ich saß alleine auf der Couch und dachte über alles nach. So langsam fing ich an, die Dinge so zu akzeptieren wie sie waren und damit klar zu kommen.

Erschöpft von den vielen neuen Erkenntnissen und den langen Gesprächen, fand ich dann auch den Weg in mein Zimmer und legte mich mit der Sonne, die auf meiner Nase kitzelte, wieder schlafen.

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The human Mate - Seelen der Dunkelheit Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt