Kapitel 1

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Nach einem anstrengenden Tag auf der Arbeit musste ich endlich mal wieder den Kopf frei kriegen. Ein bisschen Ablenkung würde mir guttun.

Ich lockerte die Krawatte um meinen Hals um endlich wieder atmen zu können. Ich hasste diese Dinger, aber leider waren sie Firmenvorschrift. Es fühlte sich so an, als würde es mir die Luft abschneiden und ließ den Tag noch drückender werden, als er eh schon war.

Es ist lange her, dass ich mich das letzte Mal hingegeben habe. Um so mehr freute ich mich ihn endlich wieder zu sehen.

Meine Füße trugen mich wie von allein zu diesem bestimmten Ort. Ich bog die nächste Straße links ab und beschleunigte meine Schritte. An einer roten Ampel wartete ich ungeduldig. Jetzt wo ich beschlossen hatte hinzugehen, konnte ich es kaum noch abwarten.

Es wurde schließlich grün und ich lief mit schnellen Schritten weiter. Nach ungefähr zehn Minuten stand ich vor dem großen in Neon Pink blinkendem Schild.

Warum die das auch immer so auffällig gestalten mussten? Sei es drum. Ich hatte ein Ziel vor Augen, das würde ich mir um nichts in der Welt nehmen lassen.

Unauffällig betrat ich das Etablissement und meldete mich am Empfang an.

Man kannte sich hier. Mehr oder weniger. Die Dame am Empfang wusste direkt zu wem ich wollte. Ich zahlte die üblichen 300 Euro und ging weiter nach hinten durch.

Das war nicht wenig Geld und ich könnte es woanders auch deutlich günstiger haben. Aber so wollte ich es nicht. Ich wollte genau ihn und ich bekam ihn nur genau hier.

Ich ging den langen Flur entlang an den paar Türen vorbei. An der Decke hingen keine Leuchten. Das einzige Licht kam spärlich von ein paar Standleuchten.

Auf meinem Weg begegnete ich niemanden. So mochte ich es auch am liebsten. Ungestört und ungesehen. Ich wollte nur das er mich sah und das so schnell wie möglich.

Vor der Tür mit dem großen „V" darauf blieb ich mit weit geöffneten Augen stehen. Wut machte sich in mir breit und ich wurde immer ungeduldiger.

Neben der Tür war ein kleines Schild mit dem Wort „belegt".

Eigentlich durfte so etwas nicht passieren. Die Dame am Empfang hätte mich darüber informieren müssen.

Normalerweise wird einem in so einem Fall eine Alternative geboten oder man wird gebeten zu warten und in einen separaten Raum geführt. Aber hier stand ich nun und starrte weiter auf die geschlossene Tür.

Zum Glück waren diese Räume schallisoliert. Ich hätte es nicht ertragen etwas aus diesem Raum zu hören.

Wieder ärgerte ich mich darüber, dass er nicht ganz mein war. Wie sehr ich ihn am liebsten mit zu mir nehmen würde, wo niemand sonst seine weiche Haut berühren konnte. Wo niemand sonst seine schöne Stimme hören konnte. Wo niemand seine atemberaubende Schönheit sehen konnte.

Ich ging schnell meine Möglichkeiten durch. Hier zu warten, bis wer auch immer aus diesem Raum kam, war für mich keine Option. Doch wieder zu gehen, kam noch viel weniger in Frage. Ich sollte am besten zum Empfang zurück gehen und dort warten bis der Raum frei wird.

Gerade wollte ich den ersten Schritt machen, da ging die Tür auch schon auf.

Wie erstarrt blieb ich stehen und konnte mich nicht bewegen.

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Das ist der erste Teil der Geschichte.

Bis jetzt ist noch nicht viel passiert, aber man merkt glaube ich, dass es noch schnell zur Sache gehen wird . 🤭

Vielen Dank fürs Lesen. 💜

Shy | taekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt