Kapitel 19

324 11 0
                                    

Ein Schritt nach vorne und ich stand schon genau vor RM. Mir ging durch den Kopf was er mit mir angestellt hatte und mein Herz fing an schneller zu schlagen.

- - - - - - - - - - - - - - -

Er musterte mein vermutlich knallrotes Gesicht kurz und ging dann zur Seite. Ich eilte, ohne ihn anzuschauen, zu einem der Waschbecken und prüfte mein Äußeres im Spiegel.

Zischend zog ich die Luft ein. Meine Haare waren zerzaust, meine Lippen angeschwollen und ich sah einfach nur durchgefickt aus. Als ich den heftigen Knutschfleck an meinem Hals sah, änderte sich meine Gesichtsfarbe von knallrot zu leichenblass.

Besorgt trat RM hinter mich und ich konnte durch den Spiegel sehen, wie er zu mir blickte. Das er hinter mir stand beruhigte mich jedoch keinesfalls. Ich konnte seine Wärme spüren, so nah war er mir. Sein Atem kitzelte in meinem Nacken und machte mich wieder nervös.

Wie konnte man an einem einzigen Abend nur so viele verschiedene Empfindungen fühlen? Ich war so aufgewühlt und wusste nichts mit mir anzufangen. Ich musste wieder an V denken und Tränen bahnten sich einen Weg in meine Augen, doch ich hielt sie tapfer zurück.

Ein Blick in den Spiegel verriet mir, dass ich nicht tapfer aussah, sondern einfach nur verloren. Beruhigend strich mir RM über den Rücken und schloss dann seine Arme um mich. Meine Schultern fingen an zu beben und ich drehte mich um und versteckte mich an seiner starken Brust, um bitterlich zu weinen.

Wieso? Keine Ahnung. Es musste einfach raus.

Da waren so viele Gedanken in meinem Kopf und doch ergab sich daraus kein Muster. Ich verstand nicht, warum mich das so fertig machte. Überforderung war wohl das richtige Wort.

Auch nach ein paar Minuten ging es mir nicht besser, aber die Tränen wurden langsam weniger. Ich lehnte mich etwas zurück und konnte sehen, wie nass RMs T-Shirt geworden war. Dies schien ihm aber gar nichts auszumachen.

„Geht es dir besser?", mit brennenden Augen und pochendem Kopf sah ich zu ihm hoch. Schon wieder konnte ich nicht reden. Mein Hals fühlte sich angeschwollen an und wollte einfach keinen Ton hervorbringen. So schlimm war das auch nicht, da ich eh nicht die richtigen Worte fand.

Er beobachtete mich eine Weile, während ich mich nicht weiter regte. Dann griff er hinter mich zum Waschbecken und stellte das Wasser an, um anschließend ein paar Tücher aus dem Spender zu nehmen und sie zu befeuchten. Sanft strich er damit durch mein Gesicht, um mir das Salz von den Wangen zu waschen. Ich schloss die Augen und genoss diese Führsorge. Das kalte Wasser fühlte sich gut an und erfrischte mich etwas, sodass das Brennen in den Augen und das Pochen in meinem Kopf gelindert wurden.

Er schmiss die Tücher weg und wollte sich von mir abwenden, um zu gehen, da spürte ich wieder die Panik. Ich wollte nicht, dass er mich allein ließ. Ich mochte es, wie er sich um mich kümmerte. Also erwischte ich mich dabei, wie ich an den Saum seines T-Shirts griff und ihn so vom Gehen abhielt.

„Keine Sorge, ich wollte dir nur etwas zu trinken holen. Wenn du nicht allein sein möchtest, kannst du mitkommen, aber an der Bar ist es ziemlich voll, ich weiß nicht ob dir das gerade lieb ist", diese Sorge in seinem Blick machte mich fertig. Ich war es nicht gewohnt, dass sich jemand so sehr um mich kümmerte.

Warum tat er das? War er einfach nur nett? Oder fühlt er sich schuldig, weil ich wegen ihm so aufgelöst bin und er mich auch ein bisschen dazu überredet hat? Vielleicht hatte er auch nur so etwas wie einen stark ausgeprägten Beschützerinstinkt?

Was es auch war... es gefiel mir und ich wollte mehr davon. Aber nicht von ihm, ich wollte das V sich um mich kümmerte.

💜🧸💜🧸

- - - - - - - - - - - - - - -

Guten Morgen 😊😊 auf zur Arbeit oder Schule. 😭

Aber es ist schon Donnerstag, wir haben es fast geschafft. 💜

Shy | taekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt