Kapitel 74

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„Bin ich dir egal?", schnell schüttelte ich den Kopf und setzte mich auf. Die Tatsache, dass ich immer noch nackt war, ließ mich plötzlich so schutzlos fühlen. Schnell legte ich die Decke über mich. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Mit so einem plötzlichen Gefühlsausbruch hatte ich nicht gerechnet. „Was dann Jungkook?"

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Schnell versuchte ich meine Gedanken zu sortieren. Taehyung saß vor mir und wartete auf eine Antwort. Er sah so aus, als würde er sich auf das Schlimmste gefasst machen und dennoch versuchte er die Fassung zu bewahren.

Aus seinen Worten prägten sich zwei Dinge ganz besonders bei mir ein. Zum einen, dass er sich tatsächlich Sorgen um mich gemacht hatte. Das heißt, ich bedeute ihm was, oder? Das hier war mehr als nur Arbeit für ihn. Zum anderen, dass es ihn störte, dass ich zu RM gegangen war.

Zum ersten Mal machte sich die Vermutung in mir breit, dass er vielleicht nicht so abweisend reagierte, wenn es um ihn ging, weil er RM mochte sondern, weil er mich mochte? Ich konnte das Glücksgefühl, dass mich durchströmte nicht aufhalten. Allerdings wollte ich mir auch nicht zu große Hoffnungen machen.

Taehyung seufzte, stand auf und wandte sich von mir ab. „Du musst es mir nicht sagen. Aber du kannst auch nicht länger hierbleiben, geh jetzt besser", seine plötzliche Ablehnung stach mir mitten ins Herz. „Tae warte", er drehte sich wieder zu mir und sah mich ausdruckslos an. Ich stockte kurz. Wie ich diesen Ausdruck hasste. „Was?", seine Stimme schnitt mir glatt durch die Haut.

Ich war den Tränen nahe, versuchte sie jedoch zurückzuhalten. „Es tut mir so leid", meine Unterlippe zitterte. Trotzdem versuchte ich klar zu sprechen. Ich wollte ihm zeigen, dass ich es ernst meinte. „Ich habe mich geschämt. Vor dir viel mehr als vor RM", ich konnte nicht mehr verhindern, wie die Tropfen über die Wange liefen. „Ich wollte nicht, dass du mich so siehst", schluchzend zog ich meine Beine an und versteckte mein Gesicht an meinen Knien.

„Wie sollte ich dich nicht sehen?", seine Stimme war plötzlich viel näher und auch sanfter. Ich zuckte kurz zusammen, als ich seine Hand an meinem Rücken spürte, die beruhigend darüber streichelte. „Ich sah ganz fürchterlich aus... ich, Tae ich-", verzweifelt versuchte ich mich mehr an meinen Knien zu verstecken. So hätte ich ihm doch niemals unter die Augen treten können!

Vorsichtig versuchte Taehyung mich aus meiner Umklammerung zu lösen, was ihm nicht so ganz gelang. Er kraulte mir durch die Haare. „Mein armes Baby... na komm her. Bei mir ist es doch viel gemütlicher oder nicht?", langsam bewegte ich mich aus meinem selbst gebastelten Versteck und verschwand stattdessen an seiner Halsbeuge.

Sofort nahm er mich in den Arm. „Schh... es wird alles gut. Ich bin ja da", ich machte mich so klein wie möglich kuschelte mich gleichzeitig an Taehyung. Sein Geruch gepaart mit seinen Streicheleinheiten beruhigten mich langsam. Er wiegte mich in seinen Armen und sprach hin und wieder besänftigend auf mich ein. „Geht es wieder?", er versuchte mich aus seiner Halsbeuge zu lösen, um mich anzuschauen, doch scheiterte kläglich.

Belustigt, versuchte er es erneut. „Ach Jungkook", schließlich gab er auf und schlang die Decke zusätzlich um mich. „Also... du hast dich geschämt und deswegen nicht mit mir geredet?", ich nickte, sagte jedoch nichts dazu. „Hmm... geschämt, ich sollte dich nicht so sehen und du hast kein Geld. Habe ich das richtig verstanden?", ich nicke wieder und klammerte mich an ihn fest, hatte Angst, dass er mich zurückweist. „Gibt es da einen Zusammenhang zwischen den drei Dingen?", wieder nickte ich und war froh, dass er alles verstanden hatte. So musste ich mich nicht unnötig wiederholen.

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ein bisschen real talk 👀

Shy | taekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt