Kapitel 3

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Also ließ ich ihn los und beobachtete, wie er ein Fenster öffnete und in den Nebenraum verschwand, um sich zu duschen.

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Ungeduldig wartete ich in dem Raum und sah mich um. Seit meinem letzten Besuch hatte sich hier nicht viel verändert. Notdürftig stand ein großes Bett in dem Raum, mit einem Nachttisch daneben. Darauf lagen Kondome und Gleitgel.

Ich wusste, dass in dem Schränkchen darunter noch Spielzeug zu finden war und auch ein Schrank stand in dem Raum, gefüllt mit allmöglichen Kostümen. Auf so kinky Zeug stand ich eigentlich nicht. Wir hatten mal das ein oder andere ausprobiert, doch am liebsten mochte ich einfach nur ihn, genauso wie er war.

Mein Blick fiel wieder zurück aufs Bett, das ungemacht war. Schnaubend ging ich auf das Bett zu und setzte mich darauf. Mit der Hand fuhr ich über das Laken, das noch leicht warm war.

Schnell zog ich meine Hand wieder zurück. Auf das Laken werde ich mich bestimmt nicht legen. Voller Wut zog und zerrte ich an der Bettwäsche, bis ich das Laken und die Bezüge komplett entfernt hatte. Dabei merkte ich nicht, dass V inzwischen fertig mit duschen war.

Leise lachend kam er auf mich zu. „Du bist wirklich so niedlich". Wie erstarrt blieb ich stehen und spürte meine Wangen rot werden. Ich schaute schnell zu Boden. Trotzdem entging mir nicht, dass er nur einen Bademantel trug.

Ich wollte nicht niedlich sein. Ich wollte, dass er mich als echten Mann sah. Wahrscheinlich hätte er den Kerl von vorhin niemals niedlich genannt.

Ich verschränkte meine Arme und presste die Lippen zusammen. Dabei hörte ich ihn wieder auflachen. Grinsend schüttelte er den Kopf, während er mit frischen Laken in der Hand auf das Bett zuging. Er bezog dies, während ich daneben stand und unbeholfen dabei zusah.

Normalerweise lief das hier anders ab. Das Zimmer war für gewöhnlich schon bereit für mich. Solche Arbeiten werden erledigt, bevor ein neuer Client eintrifft und nicht wenn er schon da war. Aber das ließ sich jetzt nicht mehr ändern. Die Dame am Empfang würde nachher noch was von mir zu hören kriegen. Das alles hier war mir so unangenehm.

Zum Glück sah V das gelassen. Er schaffte es immer mich zu entspannen und eine lockere Atmosphäre einzubringen. Ich wusste noch wie schüchtern ich bei meinem ersten Mal hier war. Er hatte sich um alles gekümmert und ich konnte mich einfach fallen lassen. Deshalb mochte ich ihn so sehr. Er sorgte dafür, dass ich mich sicher und geborgen fühlte.

Als V fertig mit dem Bett war, kam er auf mich zu und deutete auf die Laken. „Ich bring das hier schnell weg und dann bin ich ganz dein". Seine Stimme war nur ein zartes Flüstern. Trotzdem entging mir der leicht raue Unterton nicht, der für eine Gänsehaut in meinem Nacken sorgte. Stumm schaute ich ihn an und reagierte sonst nicht. Also übernahm er wie immer die Initiative, nahm mich an der Hand, drückte dort einen Kuss drauf und führte mich zum Bett.

„Mach es dir doch schon einmal gemütlich". Als er sich zum Gehen umdrehte und die Laken vom Boden schnappte, bückte er sich so lasziv, dass ich die Form seines schönen Hinterns durch den Bademantel sehen konnte. Ein aufregendes Kribbeln breitete sich in mir aus und ich musste laut schlucken.

Meine Kehle war plötzlich, wie ausgetrocknet und die Tatsache, dass wir allein in diesem Raum waren, machte sich langsam in meinem Bewusstsein breit.

Schnell brachte V die Laken weg, kam zurück und schloss das Fenster. Der Geruch des Fremden hatte sich inzwischen verflogen. Da war nur noch er, direkt vor mir und bereit mich in eine andere Welt zu führen.

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Ich hoffe das zieht sich nicht zu lange. 🙈

Vielen Dank fürs Lesen. 💜

Shy | taekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt