Kapitel 9

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Somit verließ ich den Raum und als die Tür hinter mir zuschlug musste ich mir die Tränen zurückhalten.

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Mit schweren Schritten ging ich zurück durch den langen Flur. Mit dem gedimmten Licht konnte er so verrucht aussehen, aber zeitgleich auch so trostlos.

Jedes Mal, nachdem ich V verließ, fühlte ich mich kalt und leer. Die Hitze, die wir vor kurzem noch teilten, war komplett weg. Es fühlte sich wie ein Fall an. Am liebsten möchte ich jetzt schnell nach Hause und mich in eine Decke einkuscheln. Vielleicht mit einem süßen Kakao, der mir etwas wärme spenden kann.

Zurück am Empfang sah ich den Fremden von vorhin mit der Empfangsdame reden. Wut machte sich wieder in mir breit. Ich beschleunigte meine Schritte und blieb genau vor ihm stehen.

Überrascht unterbrach er sein Gespräch mit der Dame und beide starrten mich erwartungsvoll an.

Hoch erhobenen Hauptes ignorierte ich den Fremden und wandte mich zu der Dame am Empfang. „Der Raum, den ich gebucht habe, war besetzt, so etwas hätte nicht passieren dürfen".

Die Dame schien verwirrt und blickte zu dem Fremden. Dann überprüfte sie das System und sah mich wieder an. „Es tut mir furchtbar leid, ich habe keine Belegung im System vermerkt. Der Raum hätte frei sein müssen".

Da meldete sich der Fremde zu Wort. „Schon gut Emma, ich war der Übeltäter. Ich habe vergessen mich anzumelden. Du hast natürlich recht kleiner, so etwas darf nicht passieren. Ich bitte um Entschuldigung. Du bekommst bei deinem nächsten Besuch einen Rabatt von 50 Euro."

Er griff hinter die Theke und holte einen Stapel vorgedruckter Gutscheine hervor, um einen davon mit 50 Euro auszufüllen. Groß stand das Logo „cozy cave" darauf. So hieß der Club hier.

Ich frage mich wer um alles in der Welt einen Gutschein für so etwas verschenkte. Das wäre doch unfassbar peinlich. Mir viel es ja schon schwer genug diesen Club überhaupt zu betreten.

Er reichte mir den Gutschein mit einem Lächeln und ich nahm diesen entgegen. „Wer bist du überhaupt?"

Mit hochgezogenen Augenbrauen und verschränkten Armen sah er mich an. „Ich, mein lieber, bin der Inhaber von dem Club hier. Du kannst mich RM nennen". Etwas erschrocken sah ich ihn an. Damit hatte ich jetzt nicht gerechnet.

Das er mir einen Spitznamen nannte war nicht unüblich. Keiner hier verwendete seinen echten Namen. Es gehörte zu den Hausregeln, dass man sich einen Spitznamen zulegte. Meiner war wenig einfallsreich... Kookie, kam von Jungkook, meinem Namen.

Wofür V stand, wusste ich leider nicht. Seinen echten Namen kannte ich bedauerlicherweise auch nicht. Und wofür sollte RM stehen?

„RM...?", fragend sah ich ihn an. „Ja... neugierig?", er sah mich weiter lächelnd an und vielleicht auch etwas belustigt. Was bildete sich der Kerl den ein? Wieder mit erhobenem Haupt sah ich ihm herausfordernd entgegen „Nein, überhaupt nicht. Steht bestimmt für irgendwas Dummes wie... rammelnder Meister".

Somit ging ich an ihm vorbei und verließ etwas besser gelaunt das Etablissement. Ich war zwar schüchtern, aber einschüchtern ließ ich mich nicht so einfach!

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Vielen Dank fürs Lesen. 💜

Shy | taekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt