Kapitel 97

226 14 0
                                    

Wollte er etwa andeuten, dass er ein reiner Bottom war? Der Kerl? Ca. 1,80 m groß, gutaussehend wie ein Gott und nur so vor Männlichkeit strotzend? Selbst ich überlegte, ob ich mich unter ihn werfen sollte. Dabei hatte nicht einmal RM es geschafft mich zu toppen.

- - - - - - - - - - - - - - -

Neugierig starrte ich auf das kleine Namensschild „Genie", das war also sein Spitzname. Er stellte den frisch gemixten Drink vor Jimin ab. „Geht aufs Haus", dabei zwinkerte er ihm zu und ich kam nicht umhin ein belustigtes Kichern von dem anderen Barkeeper zu bemerken. Jimin wandte sich ebenfalls diesem zu, seine funkelnden Augen, sagten mir, dass dieser Jimin noch viel besser gefiel.

Als er seine Lippen anmutig um den Strohhalm legte und seine Wangen durch das Saugen einen Hohlraum bildeten, verstummte das Lachen des Barkeepers. Stattdessen ließ er sich kurz in den Bann von Jimin und seinem Flirt ziehen, bis dieser Genie ihm auf die Schulter klopfte. „Nicht trödeln Hobi", schmunzelnd machte er sich wieder an die Arbeit und fragte mich, welchen Drink ich haben möchte. Ich bestellte und mein Blick wanderte auch zu seinem Namensschild. „J-Hope", dann war Hobi wohl sowas wie ein Spitzname seines Spitznamens? Das war mir zu hoch.

Ich nahm einen großen Schluck von meinem Drink. Um diesen Abend zu überstehen, brauche ich eindeutig eine Menge Alkohol.

Jimin zog mich auf die Tanzfläche und gab alles. Er ließ seine Hüften eng an meinen Kreisen und bewegte sich gekonnt zum Takt der Musik. Wir waren sofort Mittelpunkt des Geschehens. Auch ich konnte gut tanzen und folgte Jimins Bewegungen. Das hatten wir schon viel zu lange nicht mehr gemacht.

Immer wieder holte Jimin uns etwas Neues zu trinken, um mit dem Barkeeper flirten zu können. Der schien darüber hoch erfreut. Ich erwischte ihn ein paar Mal dabei, wie er seinen Blick nicht von Jimin ablassen konnte. Dabei wurde er immer wieder von Genie ermahnt, nicht zu trödeln. Belustigt kippte ich den Alkohol in mich. Die Musik wurde dumpfer und das gute Gefühl in meinem Körper größer.

Jedes noch so bedrückte Gefühl schien sich einfach abzuschalten. Irgendwann kam Jimin garnicht mehr wieder. Hatte sich an die Bar gesetzt, um besser mit diesem J-Hope reden zu können. Mich störte das nicht. Ich war sowieso schon vollkommen vom Alkohol berauscht und ließ mich einfach von der Musik treiben. Hin und wieder tanzte ich willkürlich mit anderen, blieb jedoch nie lange bei einem.

Als ich gegen den nächsten Kerl stolperte, musste ich aufstöhnen. Er roch so gut, so vertraut. Tief zog ich die Luft ein, legte meine Arme um seinen Körper. Innig erwiderte er die Umarmung. „Jungkook... du bist hier", ich erstarrte. Seine tiefe warme Stimme jagte mir einen Schauer über den Rücken. Seine dunklen Augen musterten mich besorgt. Er fuhr mit seiner Hand durch meine Haare, strich die verschwitzten Strähnen aus meinem Gesicht.

Ich riss mich von ihm los, drehte mich um und tanzte davon.

Ich war nicht bereit dazu ihm zu begegnen. Schnell ging ich zu Genie und bestellte mir noch einen Drink. Der sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Glaubst du nicht, du hattest genug mein Hübscher?", ich schüttelte den Kopf, verlor dabei fast das Gleichgewicht. Schnell griff Genie über die Theke und hielt mich an der Schulter fest. „Hier", er gab mir den bestellten Cuba Libre. Ich ließ das Getränk meine Kehle runterlaufen. Stellte jedoch fest, dass dort weniger Cuba und mehr Libre drinnen war. Also einfach nur Cola.

Empört sah ich zu ihm auf. Er zuckte nur mit den Schultern und deutete mir an mich hinzusetzten. Er wandte sich schon dem nächsten Kunden zu, da verschwand ich in Richtung Toiletten. Panik machte sich in mir breit. Es war auf einmal so eng hier mit den ganzen Menschen.

Auf der Toilette herrschte ein reger Betrieb. Ich ergatterte mir ein freies Waschbecken und kippte mir eine Ladung Wasser ins Gesicht. „Hey mein Süßer", ich merkte, wie jemand Fremdes seine Hände um meine Hüfte legte.

Er kam mir zu nah, roch nach Schweiß. Seine Lippen fanden einen Weg zu meinem Hals. "Hab dich tanzen gesehen, du bist so heiß", ich spürte die Übelkeit in mir hoch steigen.

Ich wollte das nicht. Es engte mich ein. Taumelnd befreite ich mich aus dem Griff, fiel dabei zu Boden und stieß mir den Kopf. Das war das letzte, woran ich mich erinnerte, bevor mir schwarz vor Augen wurde.

💜🧸💜🧸

- - - - - - - - - - - - - - -

Da ist wohl jemand ein klein wenig verwirrt.
😳

Shy | taekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt