Kapitel 75

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„Hmm... geschämt, ich sollte dich nicht so sehen und du hast kein Geld. Habe ich das richtig verstanden?", ich nicke wieder und klammerte mich an ihn fest, hatte Angst, dass er mich zurückweist. „Gibt es da einen Zusammenhang zwischen den drei Dingen?", wieder nickte ich und war froh, dass er alles verstanden hatte. So musste ich mich nicht unnötig wiederholen.

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„Okay, also du brauchst dich nicht vor mir zu schämen. Vor allem nicht für dein Aussehen. Ehrlich gesagt, sahst du gestern schon ziemlich fertig aus. Du hattest tiefe Augenringe und ich glaube du hast auch abgenommen. Isst du denn auch richtig?", ich hatte lange nicht richtig gegessen. Aber da ich jetzt bei RM wohnte, würde das kein Problem mehr darstellen. „Ich esse jetzt wieder richtig", mein Hals schmerzte vom vielen Weinen und dadurch war meine Stimme ganz kratzig. Beschützend legte Taehyung seine Arme enger um mich.

„Das ist gut", langsam löste ich mich aus seiner Umarmung und sah ihn direkt an. „Sehe ich sehr schlimm aus?", seine Mundwinkel zuckten kurz nach oben, so als müsste er sich ein Lachen verkneifen. „Du siehst sehr verheult aus", empört schnaubte ich auf und wollte mich wegdrehen, da spürte ich wieder seine Arme um mich und wie er mich zu sich ran zog. „Aber nein, du siehst niedlich aus Jungkook", niedlich... naja, dass war immer noch besser als verwahrlost.

Und solange er mich in seinen Armen hielt, konnte es doch nicht so schlimm sein. „Du möchtest mir nicht zufällig noch ein bisschen mehr erzählen?", ich lag an seiner Brust und blicke hoch, überlegte, ob ich jetzt direkt alles beichten sollte. Entschied mich, aber doch dagegen. Ich hatte in den letzten Tagen so viel durchgemacht. Da musste ich nicht alles mit ihm teilen. Es reichte schon, wenn RM über meine Misere Bescheid wusste.

„Lieber nicht", er seufzte. Gab sich nicht ganz zufrieden damit, akzeptierte es aber. „Na gut... kommen wir nun zum dritten Punkt. Du hast kein Geld?", ich schluckte. Wenn er das weiß, konnte er bestimmt eins und eins zusammenzählen und wusste, dass ich meinen Job verloren hatte. Aber davon ließ er sich nichts anmerken. „Das ist richtig", überlegend streichelte er über meine Arme und war scheinbar ganz in seinen Gedanken versunken.

„Das stellt ein Problem dar. Wie willst du mich besuchen, wenn du kein Geld hast?", ich zuckte mit den Schultern. Vielleicht gab es die winzig kleine Chance darauf, dass er mir seine Handynummer gab und wir uns außerhalb der cozy cave trafen.

Doch stattdessen stand er auf und lief in den kleinen Nebenraum. Geduldig wartete ich auf seine Rückkehr. Legte mich während dessen auf die Stelle, wo er vorher gesessen hatte, um die Restwärme zu spüren. Als sich ein Schatten über meine Augen legte öffnete ich diese und sah wie Taehyung mich skeptisch beäugte. „Du bist wirklich ein kleines Baby hm?", er setzte sich wieder zu mir und zog mich auf seinen Schoss. Ich wollte kein kleines Baby sein. Ich wollte höchstens sein Baby sein, aber das war ich auch, immerhin nannte er mich öfters so.

Neugierig drehte ich mich zu ihm und versuchte zu erkennen, was er geholt hatte. Ernüchternd stellte ich kein Handy fest. „Geht es dir jetzt ein bisschen besser?", ich lehnte meinen Rücken wieder an seiner Brust an und ließ mich erneut von seinen Streicheleinheiten einlullen. „Es geht mir immer besser, wenn ich bei dir sein kann", das rutschte mir einfach so raus.

Ich war dankbar dafür, dass er von hinten nicht sehen konnte, wie ich erneut rot anlief. Kichernd beugte er sich vor und knabberte an meinem Ohr, was mich überrascht aufkeuchen ließ. „Sehr schön, ich will, dass es meinem Baby gut geht", ein kribbeliges Gefühl breitete sich an meinem Hals aus, als er kleine Schmetterlingsküsse darauf verteilte. Jetzt war es offiziell, er hatte mich sein Baby genannt.

Seufzend löste er sich viel zu schnell wieder von mir. „Leider musst du gleich gehen Jungkook", schweren Herzens sah ich zu ihm auf. „Schon?", belustigt nickte er. „Ja schon... aber du kannst morgen wieder kommen okay?", verwirrt musterte ich ihn. „Wie das?", sein Grinsen wurde breiter. „Ich habe dir das Geld dafür schon in deine Hosentasche gesteckt. Überrascht weiteten sich meine Augen. „Wirklich?", er nickte. „Aber wieso?", geheimnisvoll grinste er mich an und rieb dann seine Wange an meiner. „Weil ich das so will", etwas verlegen färbte sich mein Gesicht wieder rot.

Er hatte mir einfach so 300 EUR gegeben. Schon wieder. Ich erinnerte mich daran, dass er mir vor einiger Zeit das Geld für einen meiner Besuche zurückgegeben hatte. Jetzt gab er mir das Geld, damit ich ihn wieder besuchen konnte. Glücklich hüpfte mein Herz bei dem Gedanken, dass er mich wohl genauso sehr wiedersehen wollte, wie ich ihn.

„Tae kannst du dir das denn leisten, mir das Geld zu geben?", verschmitzt ließ er seine Lippen über meinen Hals wandern. „Wenn ich es nicht könnte, würde ich es dir nicht geben", langsam fragte ich mich, ob RM ein wenig untertrieben hatte, als er meinte Taehyung hat genug Geld. Er schien mehr als genug Geld zu haben.

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na sowas... Tae steckt voller Überraschungen 🐛

Shy | taekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt