Kapitel 100

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„...Ich konnte mich gerade so über Wasser halten. Ich ging des Öfteren in eine Bar, um mich zu betrinken. Dort traf ich auf Namjoon.

Er bot mir Geld an, damit ich mit ihm schlafe und ich tat es.

Er fand mich so gut, dass er mir einen Job anbot. Was soll ich dir sagen Jungkook? Es hat mir gefallen. Ich fand es gut begehrt zu werden und ich habe dadurch viel Geld verdient. Sehr viel Geld. Ich habe ein paar kluge Investitionen getätigt und dadurch besaß ich schnell mehr Geld, als ich ausgeben konnte.

Ich kam allein zurecht und wurde wieder glücklicher, habe mich frei gefühlt, konnte machen, was ich wollte... Doch dann kamst du in mein Leben", er sah mich an und die Kälte aus seinem Blick verschwand langsam, er kam in dem hier und jetzt wieder an.

„Du hast mir gezeigt, dass es okay ist Gefühle zuzulassen. Dass es sich schön anfühlen kann geküsst zu werden. Du warst mein Anker, auf den ich mich jedes Mal so sehr gefreut habe. Ich wollte, dass du mich oft besuchen kommst. Ich genoss deine Anwesenheit so sehr. Du bist mir nicht zu soft Jungkook, gerade weil du so bist, will ich dich bei mir haben", mein Herz schlug. Schlug so schnell, dass es mir in den Ohren pochte. Er wollte mich bei sich haben? So richtig?

„Ich realisierte das erst nach dem ganzen Drama mit Namjoon. Je näher er dir kam, desto eifersüchtiger wurde ich. Ich hatte kein Recht darauf, denn wie du sagtest, ich habe mit ihm geschlafen und ich wusste, wie hart er war. Ich wollte nicht, dass er dich so berührt. Er ist manchmal so grob und du bist einfach so eine sanfte Seele. Ich wollte dich vor ihm beschützen und ehrlich gesagt, wollte ich dich für mich allein. Gleichzeitig hatte ich Angst davor, meine Freiheit aufzugeben. Es war schwer für mich Jungkook" ich nickte verstehend. Das alles ergab so viel Sinn. Ich verstand seine ganze Situation jetzt viel besser und das Wichtigste war, er wollte mich bei sich haben.

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Die Aussprache mit Taehyung hat mir geholfen. Ich kann jetzt viel besser nachvollziehen, wie er sich fühlt und was er braucht. Es ging nie darum, dass ich zu soft bin oder nicht männlich genug. Es ging darum, dass ich mir sein Vertrauen verdienen musste. Die Sache mit RM hat dies komplizierter gemacht. Allerdings hätte mir Taehyung wohl sonst nie die Wahrheit gesagt.

Ich fand es unglaublich mutig von ihm, mir das alles zu erzählen, ich konnte jetzt mehr auf ihn eingehen, wenn er wieder diesen abgestumpften Ausdruck in den Augen hatte.

Wir wurden uns schnell einig.

Ich packte meine Sachen, die ich bei Jimin und RM verteilt hatte und zog bei Taehyung ein. Er brachte mir das Tanzen bei, damit wir gemeinsam in der cozy cave auftreten konnten. Ich verdiente dort nicht schlecht und das Trinkgeld ließ sich auch sehen.

Da dies ein Nachtclub ab 18 Jahren war, heizten wir mit unserer Vorführung ordentlich die Leute auf. Es kam nicht selten vor, da verteilte Taehyung vor aller Augen heiße Küsse auf meinem Körper. Mir war das immer noch unangenehm, aber wegen der schwachen Beleuchtung, konnte man mein knallrotes Gesicht nicht gut erkennen. Genauso wie das kleine Problem, was sich immer öfters, während unserer Vorstellungen, zwischen meinen Beinen anbahnte.

Zum Glück hatte Taehyung noch seinen privaten Raum, obwohl das inzwischen viel mehr unser privater Raum war. Hier vergnügten wir uns nach den Shows, wenn wir es nicht mehr bis nach Hause schafften.

Er schlug sogar vor, das Ganze in den Darkrooms oder sogar auf der Bühne fortzusetzten. Immerhin würde das viel Geld einbringen. Allerdings war ich noch nicht so weit. Auch wenn das Ganze seinen Reiz hatte.

In den frühen Morgenstunden machten wir uns auf den Heimweg. Angekommen, half mir Taehyung aus dem Auto und führte mich bestimmt zum Fahrstuhl. Ich nahm seine Präsenz so intensiv war. In der ungestörten Zweisamkeit des Fahrstuhls kuschelte ich mich an ihn. Ich war so froh, dass er seinen Körper nicht mehr auf diese eine Art und Weise verkaufte. Klar, jeder konnte ihn noch sehen, aber niemand durfte ihn mehr anfassen. Nur noch ich.

Seine Hand kitzelte an meinem Nacken, als er mir über den Kopf streichelte. Seufzend schmiegte ich mich enger an seinen Körper. Das Vibrieren seiner Schultern verriet mir, dass er lachte. „Was ist so witzig?", sanft hob er mein Kinn an und setzte einen kleinen Kuss auf meine Lippen. „Nichts... du bist nur so niedlich", mein Mundwinkel zuckte bei seinen Worten. „Nochmal", irritiert sah er mich an. „Was nochmal?", ich blickte zu seinen Lippen, dann wieder bettelnd in seine Augen. Leicht lehnte ich meinen Kopf nach vorne und streifte ihn fast, berührte ihn jedoch nicht.

„Nochmal", schmunzelnd beugte er sich zu mir. „Sag bitte", schmollend schob ich meine Unterlippe vor. Jetzt konnte er sich nicht mehr zurückhalten und brach in schallendem Gelächter aus. Empört sah ich ihm dabei zu, wie er sich langsam wieder einkriegte.

„Du machst dich doch über mich lustig!", atemringend schüttelte er den Kopf. Als der Fahrstuhl endlich oben ankam, griff er nach meiner Hand und geleitete mich in die Wohnung. Dort angekommen, drückte er mich direkt an die Wand. „Weißt du eigentlich, wie verrückt du mich machst Jungkook?", blinzelnd erwiderte ich seinen intensiven Blick. „Bestimmt nicht so verrückt, wie ich nach dir bin", mit hochgezogenen Augenbrauen kam er mir langsam näher. „Jeon Jungkook, flirtest du etwa mit mir?", ich konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen und versuchte mich aus seinem Griff zu befreien. Erfolglos.

Kichern ließ ich seine Attacke aus Küssen über mich ergehen. Als sich unsere Lippen fanden, wurde das Kichern schnell zu einem Stöhnen. Langsam stolperte ich zurück und ließ mich von Taehyung in unser Schlafzimmer führen. Unser Schlafzimmer... dieser Gedanke löste ein Kribbeln in mir aus.

Mit einem Griff unter meine Beine, schleuderte er mich aufs Bett. Ich schenkte ihm mein süßestes Bunny-Lächeln, als er sich über mich beugte. Verträumt verschränkten wir unsere Finger miteinander. „Tae?", er machte es sich zwischen meinen Beinen gemütlich und sah mich fragend an. „Ich glaube ich bin jetzt so weit", sofort weiteten sich seine Augen. „Bist du sicher?", ich holte tief Luft und nickte dann. „Ich will dich".

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Kapitel 100!! Wer hätte gedacht, dass die Story so lang wird. 🥳

Ich sicherlich nicht!

Und schon ist sie auch fast vorbei... Morgen gibt es das letzte Kapitel und eine kleine Überraschung. 😆🤭

Shy | taekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt