03 | Das Rap-Mädchen

2.1K 87 64
                                    

Es ist Zeit für ein Update. Freue mich über votes und Kommentare ❤ würde mich freuen wenn ihr kurz bescheid gebt, ob euch die Kapitel zu lang sind :)
_______________
„Möchtest du uns nicht vorstellen?", riss mich die Stimme meiner Mutter aus den unergründlichen Tiefen ihrer Augen. Sie stand hinter uns im Flur und sah uns erwartungsvoll an. Miras Blick huschte verunsichert zwischen meiner Mutter und mir hin und her.

„Hallo, ich äh...", stammelte sie unsicher. Meine Mutter machte einen Schritt auf sie zu und reichte ihr die Hand. „Hallo, ich bin Mira.", sagte Mira jetzt endlich. „Hallo Mira.", lächelte meine Mutter, „Ich wollte gleich kochen. Möchtest du vielleicht zum Essen bleiben?"

Ich starrte meine Mutter einen Augenblick lang mit großen Augen an. Sie hatte noch nie in meinem ganzen Leben ein Mädchen zum Essen eingeladen. Mira wusste natürlich nicht, dass es sich gerade sozusagen um eine Premiere handelte. Ihre Lippen verzogen sich zu einem unsicheren Lächeln. Verdammt, sie war süß! Fuck, was passierte hier gerade mit mir?!

„Äh, ich...", antwortete sie verlegen und warf mir einen prüfenden Blick zu. Es gefiel mir, dass sie mich offenbar - bewusst oder unterbewusst - in diese Entscheidung mit einbezog. Ich versuchte ein Lächeln. „Meine Mutter fragt das nicht jeden.", sagte ich, „Ich würde die Einladung annehmen. Das Essen ist auch genießbar." Meine Mutter warf mir einen eindeutigen Blick zu, grinste dann jedoch. „Ich bleibe sehr gern, danke.", sagte Mira und meine Mutter verschwand in der Küche.

Lautlos seufzend stellte ich fest, dass Mira jetzt gleich mein völlig chaotisches Kinderzimmer betreten würde. Ich konnte mich nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal aufgeräumt hatte. Ich betrat zum Glück vor ihr mein Zimmer - und erstarrte. Es roch hier entsetzlich widerlich! „Warte kurz!", bat ich sie, warf die Tür vor ihr zu und riss das Fenster auf. Die frische Luft beseitigte sofort den stickigen Pumagestank der vergangenen Nacht. Bei dieser Gelegenheit warf ich ein paar auf dem Boden herumliegende Klamotten achtlos in den Kleiderschrank und drückte die Tür zu.

Mira grinste, als ich die Tür wieder öffnete. „Hast du jetzt noch schnell sauber gemacht?", fragte sie und trat in mein kleines Zimmer.

Es war wirklich nicht sehr groß. Es war rechteckig geschnitten. Die Zimmertür lag an der kurzen Seite des Zimmers. Direkt rechts neben der Tür stand mein Kleiderschrank. Gegenüber der Zimmertür lag das große Fenster, welches ich soeben aufgerissen hatte. Auf der einen Seite des Zimmers stand mein Einzelbett in der Ecke unter dem Fenster, auf der anderen Längsseite stand ein kleiner Schreibtisch mit einem Schreibtischstuhl. Ich hatte also nicht viel Platz, irgendwelche persönlichen Gegenstände unterzubringen. Ich kratzte mich etwas verlegen am Hinterkopf. Wahrscheinlich war Mira was Cooleres gewohnt.

„Total gemütlich!", platzte es jedoch aus ihr heraus, bevor sie sich auf mein Bett sinken ließ. „Darf ich?", fragte sie unsicher, doch ich nickte nur. Unter anderen Umständen hätte ich vermutlich jetzt irgendeinen dämlichen und total opferhaften Spruch gebracht, doch ich sagte nur: „Klar." Dann ließ ich mich auf den Schreibtischstuhl gegenüber dem Bett fallen.

„Felix, wolltest du die Käsebrote noch essen?" Ohne zu Klopfen platzte meine Mutter in mein Zimmer. Ich starrte sie fassungslos an. War das ihr Ernst?! Ich wusste nicht, wofür ich mich in diesem Augenblick mehr schämte - dafür, dass meine Mutter ohne zu klopfen mein Zimmer stürmte oder dafür, dass sie mich vor Mira dazu anhielt, aufzuräumen.

Ich liebte meine Mutter wirklich über alles, aber manchmal... Naja, sie war es eben nicht gewohnt, dass ich Frauenbesuch hatte. Normalerweise brachte ich nämlich keine Mädchen mit nach Hause. Mira schmunzelte, ließ die Aktion meiner Mutter jedoch unkommentiert, als sie wieder verschwunden war.

„Cool.", sagte Mira plötzlich, stand auf und lief zu meinem kleinen CD Regal neben meinem Schreibtisch. „Darf ich?", fragte sie. Ich lächelte leicht. Ich fand es ein Bisschen niedlich, dass sie immer erst höflich um Erlaubnis fragte und sich nicht wie selbstverständlich ignorant umschaute. Das verriet schon sehr viel über sie. „Klar, mach nur.", sagte ich und sie strich mit den Fingern über die CDs. Ich beobachtete, wie ihre Augen zu leuchten begannen.

My ryde or die chick || Kollegah FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt