07 | Rosarot

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Es ist offiziell. Toni 2.0 hat es erwischt. Viel Spaß. Natürlich danke ich euch für die Kommentare und Votes!
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Mira schaute in meine Augen und lächelte, als ich mich nach einer gefühlten Ewigkeit von ihr löste. Was für ein verdammt perfekter Kuss! Ich strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht und sah sie einen Augenblick einfach nur an. "Ich muss jetzt rein.", sagte sie ganz leise und machte einen kleinen Schritt nach hinten.

"Diesmal gehst du nicht, ohne mir deine Nummer zu geben.", sagte ich entschieden. Mira nickte. "Okay." Wir tauschten unsere Handynummern, dann beugte sie sich ein letztes Mal zu mir und küsste meine Wange. "Gute Nacht.", sagte sie ganz leise an meinem Ohr. Ich schluckte unmerklich. Sie machte mich wirklich schwach! Ich nahm mir fest vor, ihr das niemals offen zu zeigen!

Ich sah ihr eine ganze Weile hinterher, bis sie schließlich die Einfahrt zu ihrem Haus erreichte. Ein letztes Mal drehte sie sich zu mir um, dann schloss sie die Haustür auf und schlüpfte durch den Türspalt. Erst, als sie die Tür hinter sich geschlossen hatte, machte ich mich auf den Weg nach Hause.

Dort angekommen legte ich mich schlafen. Ich hatte mir fest vorgenommen, morgen mal wieder pünktlich in der Schule zu erscheinen. Ich schrieb bald meine Englischklausur und wollte mich mal wieder auf den aktuellsten Stand bringen - obwohl ich viel besser darin war, mir den Stoff sozusagen autodidaktisch anzueignen.

Die kommenden Tage verliefen ziemlich ereignislos. Ich lernte für meine Verhältnisse wirklich viel für die Englischarbeit - ich fing diesmal ganze zwei Tage vorher an. Dabei wollte ich eigentlich unbedingt Mira wiedersehen. Doch Mira schien weitaus disziplinierter zu sein als ich. Sie schrieb nämlich auch irgendeine unwichtige Klassenarbeit, lernte aber wie eine Gestörte mit einer Nachhilfe dafür. Sie sagte, sie wollte unbedingt ihre Note noch nach oben reißen, um einen besseren Notenschnitt zu erreichen. Ich gab es ungern zu, aber ein Bisschen beeindruckte mich ihr streberhaftes Verhalten. Es passte so gar nicht zum Rest von ihr.

Am kommenden Wochenende ließ ich aus Eigennutz am Samstag den Asiamarkt in Tschechien sausen und renovierte stattdessen mit ein paar Freunden meine neue Wohnung. Zwei ganze Tage lang. Dafür war sie aber auch so gut wie bezugsfertig. Am Samstagabend hatte ich mich dann auch endlich wieder mit Mira verabredet. Ich konnte es kaum erwarten, sie endlich wiederzusehen und freute mich wie ein kleiner Schuljunge. Normal war das auf jeden Fall nicht mehr!

Ich zog Mira sehnsüchtig in meine Arme, als sie pünktlich um halb acht vor meiner Wohnungstür stand. Doch als ich in ihre Augen schaute merkte ich, dass irgendetwas nicht stimmte. Sie wich meinem Blick aus und schob sich an mir vorbei in die Wohnung.

"Hey...", begrüßte sie mich leise und zog ihre Schuhe aus. "Hallo Mira." Meine Mutter kam aus dem Wohnzimmer, um Mira zu begrüßen. Mira rang sich ein Lächeln ab. "Hallo Frau Blume.", sagte sie und verschwand dann in meinem Zimmer. Meine Mutter warf mir einen irritierten Blick zu. "Ist mit ihr alles in Ordnung?", fragte sie. Woher sollte ich das wissen?! Mit mir sprach sie ja nicht!

Ich folgte Mira und schloss die Zimmertür hinter mir. Sie saß bereits zusammengekauert auf meinem Bett, hatte die Beine an ihren Körper gezogen und ihre Arme darum geschlungen. Vorsichtig setzte ich mich neben sie und sah sie von der Seite an. "Was ist los?", fragte ich, doch wie so oft erhielt ich von Mira keine wirkliche Antwort. Sie seufzte stattdessen und legte ihren Kopf auf ihren Knien ab.

Ich rückte an sie heran und schob meinen Arm um ihre Schultern. Mira rückte sofort von mir ab. Ich verstand - mal wieder - die Welt nicht mehr! Genervt verdrehte ich die Augen. "Ich will einfach nicht darüber sprechen, okay?", brach Mira jetzt energisch ihr Schweigen, "Akzeptier das bitte." Was auch sonst?! Ich hatte ja keine andere Wahl!

Da Mira mit mir nicht sprach, stand ich wieder auf und fiel auf meinen Schreibtischsessel. Mal wieder ignorierte ich sie und fing an, irgendwelche Texte zu schreiben. Meistens fing die Line an mit "Das ist der" oder "Hier kommt der". Als wir uns schließlich eine weitete halbe Stunde angeschwiegen hatten, wurde mir das zu dumm. Unser Treffen heute Abend hatte ich mir ganz anders vorgestellt!

My ryde or die chick || Kollegah FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt